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Laufberichte

EcoTrail Madrid: „Trailrunning comes to town“

11.11.17 Special Event
 

Unter diesem Motto gibt es inzwischen 10 Laufveranstaltungen in 10 verschiedenen europäischen Ländern. Immer sind Haupt- oder  zumindest große Städte die Austragungsstandorte. Umweltschutz spielt bei diesen Läufen die zentrale Rolle. Königsdisziplin ist immer ein 80 km-Lauf. Kürzere Distanzen werden auf der gleichen Strecke gelaufen.

Ich kann zwar nur vom ecoTrail Madrid berichten, vermute aber, dass das bei den anderen Läufen ähnlich ist. Laut Veranstaltungshomepage wird die komplette Strecke vor und nach dem Rennen gereinigt, an den VPs gibt es Mülltrennung. Zudem sind sogenannte Umweltschiedsrichter berechtigt, Teilnehmer, die beim unerlaubten Entsorgen von Müll erwischt werden, zu disqualifizieren. Außerdem werden unterwegs keine Becher ausgegeben, dafür sind bei den Startunterlagen Klappbecher und ein kleiner Müllsack dabei.

Zunächst einmal finde ich es für Ausländer wichtig, eine Unterkunft in Madrid in Nähe des Ziels zu suchen. Es gibt im Finishbereich keine Duschen und eigentlich auch keine richtige Möglichkeit, sich umzuziehen. Die Abfahrt der Transferbusse morgens zu den Startorten um 7 Uhr 30 erfolgt circa 1 km vom Ziel entfernt.  Öffentliche Parkplätze habe ich nicht gesehen.  Wer aber schon dort wohnt, kommt zu Fuß leicht hin, wobei natürlich auch eine Anfahrt mit der Metro oder mit dem Bus in Frage kommt. Der Busbahnhof ist in der Nähe.

Die Startunterlagen gibt es am Freitag im Einkaufszentrum beim Bernabeu Stadion (La Esquina del Bernabeu), vom Ziel etwa 3 km entfernt. Im, wie ich finde, günstigen Startgeld ist ein Funktionsshirt, der bereits angesprochene Klappbecher, der Müllbeutel, ein Kleidersack und die Busfahrt zum Start enthalten. Leider hatten Norbert und ich das Problem, dass wir den Müllbeutel nicht als Müllbeutel erkannten. Deshalb hatten wir am Start bei der Kontrolle der Pflichtausrüstung größere Probleme. Dazu später.

Während in Deutschland der Winter einzieht, sind für Samstag in und um Madrid 9 Sonnenstunden und Temperaturen bis 18 Grad angesagt. Morgens ist es allerdings empfindlich kühl. Norbert und ich haben über der kurzen Laufhose noch eine lange Tight gezogen. Obenrum gibt es ein kurzes Shirt, Laufrucksack, Armlinge, eine dünne Windjacke und für die Fahrt noch eine warme Softshelljacke. Dazu ein Schlauchtuch für Kopf und Hals. An der Bushaltestelle stehen bereits drei Busse bereit. Pünktlich um 7.30 Uhr setzten sich zwei davon in Bewegung.

 

 

Die Fahrt nach Manzanares el Rial dauert 30 Minuten. Der kleine Ort liegt direkt am Stausee von Santillana und am Rande des Biosphärenreservates Cuenca Alta del Rio Manzanares. Auf dem Parkplatz der Burg Manzanares el Real werden wir abgesetzt. Hier steht der Wagen für den Rücktransport des Gepäcks. Auch der Beutel für die VP bei km 40 kann hier abgegeben werden.

Am Eingang zum Burggelände erfolgt die Kontrolle der Pflichtausrüstung. Diese besteht aus: Rettungsdecke, Trinkblase mit 1l Füllmenge, Essen ja nach Bedarf, Faltbecher, Müllbeutel und ab km 40 eine Stirnlampe. Ja nach Wetterlage könnte auch zusätzliches Equipment wie z. B lange Hose, Mütze oder Handschuhe gefordert werden. Dass dies heute nicht nötig ist, wird uns in einer Email am Vortag mitgeteilt.

Zuerst werde ich kontrolliert. Wie schon oft bewährt, verzichte ich auf den Becher und habe stattdessen eine Handflasche dabei. Dies will der Kontrolleur nicht gelten lassen. Ein italienischer Laufkollege vor mir hat das gleiche Problem. Es wird heftig debattiert, bis eine wohl übergeordnete Instanz doch das Ok gibt. Ich bin erleichtert. Jetzt ist Norbert dran. Der hat zwar den geforderten Becher, aber den Müllsack nicht. Wieder gibt es längeres Palaver, der Kontrolleur hat kein Einsehen und brummt Norbert eine Zeitstrafe von einer Stunde auf. Wir sind ein bisschen frustriert, dann kommt mir die Idee, die Hülle für Photoakkus, ein verschließbarer Plastikbeutel, als Müllsack auszugeben. Die Zeitstrafe wird annulliert. Merke: alles was auf der Liste steht muss man dabei haben!

Erleichtert können wir zu den eigentlichen Startvorbereitungen übergehen. Wo sind die Toiletten? Es gibt keine. Der Start befindet sich direkt vor dem Haupteingang des Castillio. Auf mein Bitten hin öffnet der Aufseher der noch geschlossenen Burg seine Tore und führt Norbert und mich zu den Burgtoiletten. Ich bin erstaunt, wie gut die Burg aus dem Jahre 1475 erhalten ist. Das Gemäuer ist auch Innen in Topp-Zustand und außerdem geheizt. Wir bedanken uns vielmals und trollen uns schweren Herzens wieder nach draußen.

Etwas versetzt nach hinten gibt es einen sonnigen Balkon, wo sich so gut wie alle Läufer versammelt haben. Hier hat man einen phantastischen Blick auf den Stausee und die nahen Berge. Irgendwann ruft der Sprecher an den Start. Es gibt noch ein Briefing auf Spanisch und Englisch. Ich verstehe so gut wie nichts, nur dass man sich strikt an die Verkehrsregeln halten muss. Etwas verspätet kurz nach 9 Uhr geht es los.

 

 

Auf dem kurzen Abstieg in den Ort stehen Zuschauer Spalier, auch aus und zwischen den schönen Gebäuden im spanischen Stil wird gerne geklatscht. Schnell haben wir die letzten Häuser hinter uns, dann geht es über eine Brücke und schon bergauf. Ich friere und laufe daher schneller als normal. Der Hang liegt in der Sonne und so kann ich langsamer machen. Verschiedene Wege verlaufen kreuz und quer im Hain aus Pinien, Oliven, Lavendel und anderen Kleinsträuchern. Schnell machen wir Bekanntschaft mit den gelb-schwarzen Bändern, die uns den richtigen Kurs weisen werden.

Die Pfade münden auf einen breiten Weg. Immer wieder begegnen uns Radler, die uns mit Freude anfeuern. Ein Streckenposten weist uns scharf links, es geht erneut über eine Brücke, dann sichert ein weiterer Streckenposten eine Straßenüberquerung. Jetzt geht es auf einen Trail ganz nach meinem Geschmack: leicht bergab führt der schmale Pfad zwischen Büschen und Steinen hindurch. Laufen ist hier nicht übermäßig schwierig. Entgegenkommende Biker verhalten sich sehr rücksichtsvoll.

Mitten im schönsten laufen ruft Norbert plötzlich: „Guck mal, ich kann das Ziel schon sehen!“. Ja, in weiter Ferne kann man die beeindruckenden Cuatro Torres von Madrid bereits ausmachen. Dieser futuristisch anmutende Komplex von vier direkt hintereinander stehenden Wohn- und Geschäftstürmen wurde 2008 fertig gestellt. Jeder Turm ist unterschiedlich hoch und hat eine andere Form. Unser Ziel befindet sich auf dem Platz zwischen dem 2. und 3. Turm.

Wir haben ungefähr 10 Kilometer hinter uns. Es ist nun so warm, dass sich Norbert seiner langen Laufhose samt Jacke entledigt. Ein breiter Weg führt bergab, dann wieder hinauf nach Colmenar Viejo. Hier sollte die erste VP sein, sowie das Ziel der 17 km-Läufer und Walker, die mit uns gestartet sind. Zuerst müssen wir aber noch um den Ort herum, ein bisschen rauf, ein bisschen runter. An jedem Abzweig stehen nun Helfer, obwohl die gelben Pfeile eigentlich nicht zu übersehen sind.

Endlich erreichen wir die Station bei km 17,7. Als erstes ziehe ich ebenfalls Jacke und Armlinge aus, dann verschaffe ich mir einen Überblick. Laut Ausschreibung ist das hier eine Wasserstelle. Aber tatsächlich ist es das Paradies! In dem kleinen Zelt gibt es diverse Nüsse, verschiedene Sorten Kekse und Waffeln, natürlich Bananen und Orangen. Norbert hält etwas Eingepacktes in der Hand und ist unschlüssig, ob er das probieren soll. Schließlich reißt er die Verpackung auf und ein leckeres Rosinenbrötchen kommt zum Vorschein. Wir teilen, dann bietet er mir noch seinen gefüllten Becher mit Cola an. Das passt mir, dann kann ich meine Flasche schon mit Wasser füllen und weiterziehen.

 

 

Hier ist der erste Cutt off um 11.45 Uhr. Wir haben genügend Zeit. Es geht nun an der Straße entlang, die 4 Türme am Horizont fest im Blick. Nach längerer Bergab-Passage erreichen wir ein hübsches Tal. Obwohl der sandige Weg ziemlich breit ist, sind mehrmals Bäche zu überqueren. Gut, dass diese gerade wenig Wasser führen, denn statt über Brücken balanciert man auf gemauerten Steinquadern, die in Schrittlänge in den jeweiligen Bachbetten eingelassen sind. Irgendwann geht es wieder bergauf und hinter einem schattigen Pinienwald können wir hoch über uns das Hotel Eurostars Madrid Foro erkennen. Am Gelände von Siemens vorbei weisen uns Helfer über eine Brücke über die Schnellstraße nach Tres Cantos. Mitten im Ort befinden sich der Start des 52 km Laufs und unsere nächste VP.

Hier ist das Angebot ähnlich wie vorhin, was fehlt ist Salz, das nur in Form von gesalzenen Nüssen angeboten wird. Das ist für mich aber kein Problem, ich habe vorsorglich Salztabletten dabei. Norbert und ich sind schon eingespielt. Er gibt mir seinen Becher mit Cola, ich tanke Wasser nach und weiter geht es. Der Cutt off um 13.40 Uhr ist auch hier keine Problem.

Es geht nun eine schattige Allee entlang. Wieder stehen an jeder Ecke Helfer, die schon weitem winken und uns den weiteren Weg zurufen. Norbert und ich sind im Gespräch, als uns, wie üblich, die Helferin zuwinkt. Als wir sie erreichen, müssen wir eine steile Böschung hinauf und oben in entgegengesetzter Richtung wieder zurück.  Hier hätte man ohne Aufsicht elegant abkürzen können.

 

 

Dann führt der Weg aber doch von der Straße weg und wir sind plötzlich wieder in schönster Natur. Hier scheinen ein beliebter Joggingpfad und der Spazierweg der Hundehalter von Tes Cantos zu sein. Die Jogger muntern uns auf und die Hundehalter passen gut auf ihre Lieblinge auf. So macht das Stück, obwohl es nun ziemlich heiß geworden ist, richtig Spaß. Wir streifen nochmal kurz den Ort, als uns Helfer neben die Autobahn leiten. Direkt hinter der Leitplanke verläuft ein kleiner Singletrail an der stark befahrenen Autobahn entlang. Das könnte einem stören, ist aber irgendwie lustig, weil es teilweise anspruchsvoll rauf und runter geht. Trotzdem sind wir froh, als wir wieder den breiten Weg erreichen.

Allerdings hält die Freude nicht lang. Der Weg entpuppt sich als schattenlose, wellige Piste. Zwar gibt es rechts und links Bäume, die sind allerdings zu niedrig, um dem breiten Weg als Schattenspender zu dienen. Rechts sieht man als Motivation zwischen den Bäumen in der Ferne die 4 Türme. Entgegenkommende Radler bieten willkommene Abwechslung und ein Sani auf einem vierrädrigen Motorroller kontrolliert, ob bei uns alles in Ordnung ist. Ich bin ziemlich kaputt. Als ich laut schimpfe, hat ein Einheimischer Spaziergänger Mitleid. Er versucht mir zu erklären, dass der nächste Posten gar nicht mehr weit ist. Danke!

 

 

Es ist dann tatsächlich noch ein kleines Stück bergauf und eine rasante Bergabtour auf schmalem Pfad, dann haben wir km 40,5 und das Sportgelände von San Sebastian de los Reyes erreicht. Der Cutt off (15.30 Uhr) ist immer noch kein Thema. Wir werden auf Deutsch begrüßt, eine der Helferinnen kommt aus Norderney. Nachdem wir uns ausreichend gestärkt haben, geht es weiter. Ein wunderbarer, aber oft verzweigter Trail durch niedrige Olivenhaine hoch und runter liegt vor uns. Mit den gelb schwarzen Bändern ist das Orientieren auf dem unübersichtlichen Gelände jedoch kein Problem. Nach einer mächtigen Steigung sehen wir San Sebastion de los Reyes erneut unter uns. Rechts liegt militärisches Sperrgebiet, mit  Stacheldrahtverhau gesichert.

Nanu, wo geht es weiter? Ein Militärjeep wartet vor uns und links zum Ort hin ist die Strecke mit Flatterbändern gesperrt. Du meine Güte, rechts steht das Tor zum Truppenübungsplatz offen. Da müssen wir hinein. Die Soldaten grüßen freundlich und notieren unsere Startnummern. Dann sind wir auch schon auf einer breiten Panzerstraße unterwegs. Wobei das Wort Straße hier nicht wörtlich zu nehmen ist. Es handelt sich vielmehr um einen tief zerfurchten breiten Feldweg. Dieser führt teilweise steil bergab um dann hinten genauso so steil wieder bergauf zu gehen. Der uns ja schon bekannte Sani- Quad kommt von hinten und hat sichtlich Spaß am holprigen Fahren.

Irgendwann geht zum Tor hinaus. Wir richten unsere Startnummern, damit die Bewacher sie lesen können. Eine Brücke führt uns über den Autobahnzubringer. Von dort sehen die Cuatro Torres plötzlich ganz nah aus. Unten werden wir auf das Gelände der Madrider Universität geleitet. Dieses verlassen wir um in einem weiteren beschaulichen Tal weiterzulaufen. Es gibt hier richtigen hohen Pinienwald und Schatten im Überfluss. Es ist eine Freude, über den weichen sandigen Boden zu joggen. Kommt es mir nur so vor oder wird es schon kühler?

Durch ein großes Tor betreten wir nun ein großzügiges Schulgelände. Hinten geht es wieder hinaus. Wo bleibt die VP? Meine Uhr zeigt bereits über 53 Kilometer und laut Plan hätte sie bei 52,8 kommen sollen. Pfeile zeigen auf eine hohe rote Stahlbrücke über Straße und Schienen. Hinten müssen wir eine lange Treppe hinunter. Das gelingt ja noch ganz gut. Endlich ist auch die VP erreicht. Ich habe 53,8 km auf der Uhr. Sind wir einen Kilometer zu viel gelaufen? Der Cutt off um 17.35 Uhr kommt näher. Es gibt nun auch Gummibärchen und Schokolade.

Zum ersten Mal geht es auf riesige, abgeerntete Felder. Der große Traktor sieht hier ganz winzig aus. Eine weite braune Ebene breitet sich vor uns aus. Hinter uns sind die 4 Türme zum Greifen nah. Der Weg führt aber in die entgegengesetzte Richtung. Normalerweise macht mir das nichts aus, 80 Kilometer wollen gelaufen sein, egal wo. Aber im Moment bin ich richtig schockiert. Wir laufen in die falsche Richtung und der Weg vor uns will kein Ende nehmen.

 

 

Hinter einer Kuppe geht es bergab, wir erreichen abermals ein hübsches Tal. Langsam komme ich wieder in die Spur und kann das nun genießen. Ein Helfer weist uns bergauf aus dem Tal hinaus. Ich drehe mich um. Die Türme sind noch da. Beim nächsten Helfer ist die Strecke in der Mitte durch Pylone geteilt. Hier auf dem kurzen Begegnungsstück kommt ein Häufchen Läufer entgegen, wir feuern uns gegenseitig an. Dann geht es für uns zurück in den Wald. Der Trail ist mal wieder fantastisch, wellig, tendenziell bergab. Auch das Sani Quad hat seinen Spaß und fährt hinter uns her.

Helfer weisen uns quer über eine Wiese und steil den Berg hinauf. Es ist schnell richtig kalt geworden. Oben liegen die Ziel-Türme in der untergehenden Sonne hinter uns. Wir haben es nun etwas eilig, in unwegsamem Gelände ist Dunkelheit kein Spaß. Oh je, geht das steil bergab, und wie soll ich auf der anderen Seite den steilen Berg hinaufkommen? Norbert sucht für mich den besten Weg.  Als es endgültig bergab geht, lassen wir es laufen. Soviel kann man gerade noch sehen.

In El Pardo geht es ein Stück an der Straße entlang und dann durch den beleuchteten Friedhof. Am Ende erwarten uns bereits die Helfer an der letzten VP bei km 65. Der Cutt off um 19.30 Uhr ist kein Thema. Wir packen unsere Stirnlampen aus, essen und trinken ein letztes Mal nach Herzens Lust. Im Ort geht es weiter. Ein schmaler Weg führt an der Straße entlang.

Plötzlich meint Norbert: “Wir sind hier falsch“. Mit dem GPS Track auf der Uhr kontrolliert Norbert regelmäßig unsere Position. Vorsichtig laufen wir zurück und stellen fest, dass wir in der Dunkelheit einen Pfeil auf dem Boden übersehen haben. Es geht links den Berg hinauf. Gott sei Dank ist dieser Waldweg gut zu laufen. Oben wird es dann schwierig. Wir stellen fest, dass an den gelb-schwarzen Bändern unten kleine Reflektoren angebracht sind. Wenn die aber unglücklich um einen Baum gewickelt sind, werden sie im Dunkeln unsichtbar. So tasten wir uns zögerlich weiter.

Der Pfad ist schmal, holperig und führt im Zickzack rauf und runter,  wobei man wirklich aufpassen muss, ja keinen Abzweig zu verpassen. Wir sind immer froh, wenn ein Streckenposten den Weg anzeigt. In der Ferne leuchten die Cuatro Torres in blau und rot. Ich bin Gott froh, als das Begegnugsstück uns anzeigt, dass wir nun auf dem Weg nach Madrid sind. Hier kommt nun natürlich keiner mehr entgegen.

Auf einem längeren Stück bergab liegt anhaltendes Hundegebell und -geheule in der Luft. Ich hoffe, die sind eingesperrt. Ein Helfer erklärt den nächsten Weg und meint noch zum Schluss: „ There ist the end of the real trail“, also der echte Trail ist nun bald zu Ende. Ich bin froh, das zu hören. So gerne ich Trails laufe, im Dunkeln ist das eine andere Hausnummer. Es geht aber noch ein ziemliches Stück unwegsam weiter, bis wir unten die Straßen von Madrid liegen sehen. Es sind noch ungefähr 5 Kilometer.

Nach kurzen Gehwegpassagen geht es in einen Park und auf einem unwegsames Stück am Bahngleis entlang. Hier in der Stadt ist es aber nicht sehr dunkel, so dass ich das als willkommene Abwechslung betrachte. Wir verlieren nochmal gut 5 Minuten an roten Ampeln, die wir selbstverständlich nicht nur wegen des dichten Verkehrs beachten. Endlich laufen wir am ersten der Türme vorbei. Auf den letzten hundert Metern haben wir dann irgendwie einen Pfeil übersehen und irren nochmal planlos umher. Dann liegt das Ziel plötzlich vor uns. Geschafft!

Die Medaille wird uns umgehängt und der Moderator fragt, wie es uns gefallen hat. „Super“, da sind Norbert und ich uns einig. Es gibt eine heiße, wirklich leckere Suppe mit Brot und Iso vom Sponsor Gatorade.

 

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Fazit:

Der ecoTrail Madrid ist eine Reise wert. Obwohl unser Einstieg wegen der rigorosen Kontrollen etwas holprig war, haben wir unterwegs nur nette Helfer erlebt. Das Heer der Streckenposten war super motiviert, freundlich und kompetent. Es gibt zwar nur 5 VPs, die sind aber Extraklasse, wobei es zu trinken nur Cola und Wasser gibt. Ich habe tatsächlich vier zusätzliche Gels gebraucht. Norbert hat Riegel und Wasser komplett umsonst mitgeschleppt. Meinen Wasservorrat im Trinkrucksack hätte ich ebenfalls nicht gebraucht, weil ich die Handflasche immer füllen konnte.

Die Strecke ist klasse, wobei es natürlich auch langweiligere Teile zu überwinden gilt. Ein leichter Trailschuh hat sich für uns bewährt. Den GPS Track auf die Uhr zu laden ist von Vorteil.

Der eco Trail Madrid macht Lust, auch die anderen ecoTrails zu versuchen. Attraktive Ziele sind das allemal.

 


 
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