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Laufberichte

Salzburger Wasserspiele

16.05.10

Bei Ankunft herrscht vor den Eingängen und Veranstaltungsräumen mächtig Betrieb. Wie im Vorjahr, als wir unbeabsichtigt Zeugen bei den Red Bull Paper Wings World Finals, den Weltmeisterschaften im Papierfliegerwerfen wurden (siehe Bericht vom Vorjahr), platzen wir schon wieder in eine Sportveranstaltung. Salzburg scheint für außergewöhnliche Sportarten ein gutes Pflaster zu sein. Hier ist am Wochenende Dart angesagt. Wir lassen aber die Wurfpfeil-Artisten links liegen und machen uns lieber einen gemütlichen und entspannten Abend mit Schwimmbad und Sauna im hoteleigenen Wellnessbereich. Und anschließend genießen wir mit einer Flasche Roten das… na klar, DFB Pokal-Finale mit den „Roten“, unseren Bayern. Nach dem Abend kann ja für morgen nix mehr schief gehen. Sorry liebe Bremen-Fans, aber „mia san mia“.

Der Blick am Morgen aus dem Fenster verkündet uns dann aber doch Unheilvolles, es hat sich vollkommen zu gezogen und es regnet …und zwar durchgehend. Startzeit ist 9 Uhr, daher begeben wir uns bereits um 6.30 Uhr zum Frühstück. Leider kann ich das überaus üppige Angebot nicht so genießen, da mir vor einem Marathonstart immer der gewisse Appetit fehlt. Aber Jan der kann richtig reinhauen und das macht er auch. Und dann sehe ich am Buffet so einen kleinen dicklichen Kerl stehen. Ich kenne ihn ...vom Fernsehen? Dann fällt es mir ein, es ist „The Power“. Jeder der schon mal auf Eurosport Dart angesehen hat, wird ihn auch kennen. Er ist ein wahrer Teufel mit den kleinen Pfeilen. Er hat die meisten TV 9-Dart Finishes geworfen. Das ist das Maximal-Ergebnis, das dazu auch  noch im Fernsehen zu sehen war. Wenn er dabei ist, steht der Sieger meistens schon fest. Seit 1990 hat er 15 Weltmeisterschaften gewonnen. Phil Taylor heißt er, ist aus England und gilt als bester Dart-Spieler aller Zeiten. Sein Frühstück nimmt er gleich am Nebenplatz ein.

Gestern dachte ich, es handelt sich nur um ein Wald-und Wiesenturnier, da habe ich mich aber wohl gründlich getäuscht. Hier werden zwei Turniere der PDPA Players Championships ausgetragen mit je 32.000 Englischen Pfund Preisgeld und einem Großteil der Weltelite am Start. So lange er futtert, habe ich Zeit meine Kamera vom Zimmer zu holen, denn ich brauche natürlich ein Beweisfoto. Nach dem Frühstück steht er mir dann auch gerne zum Fototermin und einem Smalltalk bereit. „Müsst ihr auch zur Burg und auf die „Hills“ rauflaufen fragt er?“ Wäre eigentlich eine gute Idee, finde ich.

Schlösser wie auf einer Perlenkette aufgezogen

Neuen Teilnehmerrekord mit 4.719 gemeldeten Läufer/innen aus 45 Nationen kann uns der Veranstalter vermelden. Ca. 600 davon haben für den Marathon gemeldet. Des Weiteren gibt es heute noch Staffel-, Halb- und Viertelmarathon und einen Genusslauf über 5 km. Für die Kids gab es gestern schon den Junior-Marathon über 1.8 km …aber es regnet noch immer. Gestartet wird trotzdem und auch pünktlich. Alles funktioniert wunderbar, das Feld setzt sich in Bewegung, ohne Ecken und Kanten erreichen wir den Rudolfskai am Ufer der Salzach und laufen erstmal in südlicher Richtung. Gut gefüllt sind trotz des Sauwetters die Zuschauerreihen entlang der Strecke auf dem ersten Streckenabschnitt.

Bereits nach zwei Kilometern haben wir den Stadtrand erreicht und werden in die Hellbrunner Allee geleitet. Hier heißt es Augen auf, in zweierlei Richtungen. Einmal auf den Boden, denn wer sich auf dem Naturweg nicht gleich nasse Füße holen will, sollte da gut aufpassen um nicht in einer „Batschlach“ zu versinken. Zum anderen aber werden uns auf den nächsten Kilometern auf dem Paradeweg bis zum Lustschloss Hellbrunn wie auf einer Perlenkette aufgezogen, Prachtgebäude des Salzburger Hochadels geboten. Los geht’s rechts mit dem ehemaligen Schloss Lasserhof, einem herrschaftlichen Anwesen,  das der heutige Eigentümer, eine Trachtenfirma, Gwandhaus nennt und ihm zum Repräsentieren und Feiern dient.

Kurz darauf folgt links Schloss Frohnburg. Es beherbergt heute das Studentenheim der Universität Mozarteum sowie einen Konzertsaal. Schloss Emsburg kommt als nächstes. 1618 erbaut und ein paar Jahre später zum Adelssitz erhoben. Ist aber nicht zu besichtigen, man kann nur daran vorbeilaufen, so wie wir das tun.

Den Höhepunkt und Abschluss auf dieser Schlössermeile bildet für uns nach 5 km ein architektonisches Juwel der Extraklasse, das bis heute zu den prächtigsten Renaissance-Bauten nördlich der Alpen zählt: das Lustschloss Hellbrunn mit seinem weitläufigen Park und seinen weltweit einzigartigen Wasserspielen. Auf einem roten Teppich, der extra für uns ausgerollt wurde, dürfen wir es durchlaufen. Wasser war von Anfang an bestimmendes Gestaltungselement des Schlosses. Auch heute kann man noch in nahezu unveränderter Form das erleben, was die Erzbischöfe einst so erfreute: geheimnisvolle, mystische Grotten, wasserbetriebene Figurenspiele und tückische Spritzbrunnen an allen Ecken und Enden des Schlosses.

 
 

Informationen: Salzburg Marathon
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