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Laufberichte

Unterwegs auf dem Schinderhannes-Radweg

29.08.10

Ende des 18. Jahrhunderts machten der junge Johannes Bückler (Schinderhannes) und Johann Peter Petri (Schwarzer Peter) den Hunsrück unsicher. Der Name ist entstanden durch die Tätigkeit, die Bückler bei zwei Wasenmeistern (Abdecker), die auch Schinder genannt wurden, als Lehrjunge verbracht hatte.

Bückler war bei über 40 Vieh- und Pferdediebstählen beteiligt und soll, was jedoch nie bewiesen wurde, auch bei Tötungsdelikten beteiligt gewesen sein. Er wurde im Februar 1799 verhaftet und im November 1803 hingerichtet. Viele ausführliche Infos zum Schinderhannes hat Joe Kelbel letztes Jahr in seinem Bericht aufgeschrieben.

Nach dem Schinderhannes wurde auch der Radweg genannt. Der 38km lange Weg führt auf der ehemaligen Eisenbahntrasse (Hunsrückbahn) von Emmelshausen über Kastellaun nach Simmern. Hierauf verläuft auch der größte Teil der Marathonstrecke.

Der Hunsrück ist auch noch durch zwei Musikfestivals bekannt. Das Lott-Festival, das auch „Woodstock“ auf dem Hunsrück genannt wird, findet seit hier 1977 statt. Das größte europäische Festival der elektronischen Tanzmusik ist jedoch das „Nature One“, das seit 1995 auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna stattfindet. Wo früher Pershings und Cruise Misiles stationiert waren findet heute der größte Techno-Event Deutschlands statt.

Dieses Wochenende steht jedoch ganz im Zeichen der Skater, Läufer und Walker, für die der Schinderhannes-Radweg sogar gesperrt wird. Auch in diesem Jahr sind wieder einzelne Läufer aus dem europäischen Raum in den Hunsrück gekommen. Auch viele lustige Vereinsnamen sind in der Liste zu finden, wie z.B.: Lebenslang, Die Vier aus dem Wilden DoKo-W, SSC Kölner Roll-Möpse 1998 e.V, Rennmäuse Nahetal, Schneegestöber, Beckenrandschwimmer, Die Alten vom Sportplatz, Speck-weg Spabrücken.

Da der Hunsrück von Rhein, Mosel und Nahe eingeschlossen wird reise ich schon am Samstag an um mich in dieser herrlichen Gegend noch umzusehen. Um Simmern, wo unser Ziel ist, besser kennen zu lernen, gibt es die Möglichkeit, einem „Kulturhistorischen Stadtrundweg“ zu folgen -  auf den Spuren der ehemaligen Residenzstadt der Herzöge von Simmern. Er erinnert an Gebäude, Persönlichkeiten und Ereignisse aus der wechselvollen Geschichte der Stadt Simmern, die 1330 von Kaiser Ludwig dem Bayern Stadtrechte erhalten hatte.

Nach einem Rundgang durch die Stadt kann ich in der Hunsrückhalle auf der kleinen Marathonmesse die Startunterlagen abholen. Das Startpaket von 33 – 46 €, je nach Anmeldung, umfasst: Bustransfer, Urkunde, Medaille und bei rechtzeitiger Anmeldung ein kostenloses Funktions-T-Shirt. Ab 16:30 Uhr gibt es die kostenlose Nudelparty im Festzelt auf dem Schlossplatz. Es ist schon bewundernswert, was hier Rosi und Ottmar Berg in 10 Jahren geschafft haben.

Neben den Kinderläufen am Nachmittag findet auch noch ein Staffelwettbewerb über 4x850m statt. Hier nimmt auch Ottmar (Otti) Berg mit einer Mannschaft teil.

Sonntag Marathontag

 Wer aus der Nähe kommt, kann seine Startunterlagen ab 6 Uhr in der Hunsrückhalle oder am Startplatz in Emmelshausen abholen. Parkplatzprobleme gibt es heute Morgen nicht. Im Marathoncafè gab es ab 6 Uhr Frühstück, nicht nur für die, die (kostenlos) in der Sporthalle übernachtet haben.

Um 7:55 Uhr startet der Bustransfer vom Ziel in Simmern zum Startplatz nach Emmelshausen. Es geht gemütlich so ca. 30 Minuten über die Hunsrücker Landstraßen. Nach Ankunft im Ortszentrum ist noch eine knappe halbe Stunde bis zum Marathonstart um 9 Uhr. Die Skater starten 15 Minuten vor uns, dann die Walker. Nach uns gehen dann noch die die Staffelläufer auf die Strecke.

Da es noch recht kühl ist, versammeln sich die meisten Läufer noch im warmen in der Halle. Hier treffe ich auch Renate Werz, die gerade nach einem Werkzeug für ihren Schuh sucht. Auch Sabine Schneider, die fast jedes Wochenende in Sachen Marathon unterwegs ist, ist hier.

Zwischen den rund 200 Marathonläufern hier am Start befindet sich auch die Nr. 1 Marco Diehl, der Seriensieger. Man könnte sagen "alle Jahre wieder“ oder “Er kam, sah und siegte“. Die letzten 5 Läufe hat er bereits gewonnen und wird auch heute den Sieg ein(fahren)laufen. Die Teilnehmer sind alle relativ entspannt und nach dem Startschuss setzt sich nur das Feld vorne schnell ab.  Also ein problemloser Start. Warum auch nicht, es gibt ja die Nettozeit-Messung mit dem
Champion-Chip.

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Informationen: Hunsrück Marathon
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