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Laufberichte

„Im Ziel warten Bier, Chips und 6!“

12.09.10

Als wir dann aus dem Wald kommen, steht wieder der Gerhard an der Seite. „Hast du abgekürzt?“ frage ich ihn. Er flunkert was von einem „Schäferstündchen“ und lacht. Die verkleideten Mädels am Dorfeingang haben es ihn auch noch angetan.

Dann geht es den letzten Kilometer der ersten Hälfte auf der Hauptstraße durch den Ort. Viele Zuschauer stehen zwar nicht da, aber die wenigen feuern natürlich uns an. Die Elisabeth als Pacerin der „Halben“ will ich noch zu einem Endspurt verleiten, aber sie zieht nicht recht.

Bis ich ein paar Bilder von Kirche, Schule und Rathaus gemacht habe, sind mir die Zeitläufer schon wieder 50 Meter voraus. Also hinterher! Kurz vor dem Sportplatz hat ein Anwohner sein Klavier ins Freie gestellt und spielt klassische Weisen.

Am Sportplatz folgt dann die Streckentrennung. Die Halbmarathonis können noch einen Endspurt hinlegen, für uns heißt es am Ende des Platzes „auf in die zweite Runde“.

Nachdem ich bisher viel fotografiert habe, will ich ein wenig auf die Tube drücke. Dann an den nächsten V-Stelle laufe ich auf Dieter Ehrenberger auf. Der verdrückt gerade den letzten Bissen eines Honigbrotes. „Hast Du dich bisher ausgeruht?“ muss ich mir anhören. Ja, ja und der Dieter futtert mir dann das letzte Brot weg, der Grund für mein Untergewicht?

Kurzzeitig komme ich mit Horst Kiesel aus Schweinfurt zum Reden. Er hat genauso wie ich heuer den Hunderter in Biel gemacht. Und war überrascht, dass er bei seiner Premiere in zwölf Stunden die Schleife um Biel geschafft hat. Später lässt er sich zurückfallen.

Mittlerweile hat sich das Feld sehr weit auseinandergezogen, zum Teil sehe ich vor mir keinen Läufer mehr. Kilometer 28, dieses Mal ohne Spruch. Die beiden Musiker, schaut fast aus wie Mutter mit Kind, sind noch eifrig am Trommeln. Die ham a gscheite Ausdauer!

Es geht nach dem Durchlaufen des Sportplatzes in das letzte Viertel. Meine Füße sind mittlerweile müde geworden. Irgendwie geht es immer weiter. Wir laufen durch den Ort. Eine Stelle ist etwas schwierig zu orientieren, wo geht es weiter? Doch dann sehe ich wieder eine Markierung. Wenige Walker kommen jetzt entgegen, die sind jetzt auf ihrem Zielsprint. Oder wie heißt das bei den Walkern?

Bei der Radarkontrolle bringe ich immer noch elf Stundenkilometer zusammen, gar nicht so langsam bei Kilometer 35. Andere legen da schon die Füße hoch oder schleichen dahin. Drei Kilometer später kommt noch ein übler Grasweg. Steil nach oben. Nicht nur ich gehe.

Bei „ISNICHMEHRWEIT“ geht es mir wieder besser. Kein Wunder, der Spruch ist beim 40er Schild und der Wasserturm ist auch schon zu sehen. Ich kann zwei Marathonis hinter mir lassen und habe sogar noch die Muße, ein paar Feldblumen mir an den Hut, ääh Stirnband zu stecken. Am Ortseingang wartet die Monika, unermüdlich wie vorhin. Nicht nur ich klatsche sie ab.

Kilometer 42, schon am Sportplatz, der letzte Spruch: „Man kann gar nicht so viel Bier trinken, wie man heulen möchte!“ Keiner vor mir und keiner hinter mir. Ich laufe durchs Ziel, bin happy und zufrieden. Eine kurzweilige Sache. Wo ist der Bierstand? Der wartet.

Im Ziel wird mir die Medaille umgehängt. Und dann kommt schon der Peter angetrabt. Er hätte sich noch drei Minuten mehr Zeit lassen können für seinen Auftrag. Bei meiner  zweiten Halbe am Erdingerstand (die erste war schlecht eingeschenkt!) kommen zwei Bekannte. Martin Feigel und Karl Ziegelmeier, mit breiter Brust und Grinsen präsentieren sie ihr Shirt vom UTMB. Doch was ist das. Einer hat eine Zigarette in der Hand. „Geschnorrt“ höre ich auf meinen Vorhalt. Und. „Der freut sich bei jedem Marathonfinish drauf.“ Ein „Zigarettenbürscherl“ kann ich mir verkneifen, denn ich schnorre auch gern. Aber keine Zigaretten. In Biel hat mich da beim Bierschnorren mein Kollege Daniel ertappt.

Gut hingebracht hat es Frank Schwehla, der gleich um die Ecke seinen Verein hat. Persönliche Bestzeit. Beim ersten Marathon wohl nicht schwierig, aber da noch den Klassensieg holen, das ist erste Sahne. Was kann der laufen, wenn der Kurs eben ist? Drei Stunden? Er und drei seiner Freunde lassen uns auch teilhaben an den Erfolgen auf ihrer Website www.fourrunners.de. Schaut mal rein.

Ob es 2011 in diesem Sinn weitergeht, das ist eine Frage, die ich an die Rannunger stelle. Die Orga ist wahnsinnig umfangreich und der Marathonlauf war einmalig, das höre ich bei der Siegerehrung. Mein Vorschlag: Redet in einer der folgenden Abschlussbesprechungen drüber, vielleicht findet sich eine Lösung. Wir würden uns freuen. Den Wald- und Naturlauf wird es auch im September 2011 geben. Und wer nicht so lange warten kann, im März 2011 gibt es die zweite Auflage des Saaletalmarathons in Ramsthal. Ist gleich um die Ecke und auch zu empfehlen.

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Informationen: Rund um Rannungen
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