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Laufberichte

Im Hasetal gibt es die besten Marathonfans

25.06.11

Joey Kelly und Marco Diehl kommen und der Deutsche Vizemeister über die Marathon-Strecke, Manuel Meyer (Wattenscheid) auch. Das wird ein Fest für alle, die Spaß am Laufen haben - auf der Strecke oder an der Strecke.

Joey Kelly braucht man eigentlich nicht mehr vorzustellen. Seine Erfolge als Solo-Musiker Solo und mit der Familie sind bekannt. Ich war schon Fan der Kelly Family, als sie mit ihrem grünen Doppeldeckerbus in den 70er Jahren in der Kasseler Fußgängerzone Straßenmusik machten. Heute macht Joey Schlagzeilen durch seinen Sport. Er war der Erste der 1998 und 1999 alle acht Ironmen gefinisht hat, innerhalb eines Jahres. Letztes Jahr war er hier und ist mit Jeffrey Norris, dem blinden Läufer zusammen gelaufen. Er bedankte sich schriftlich beim Veranstalter und versprach dieses Jahr wieder zukommen. Ein Auszug aus seinem Brief:

„Besonders schön war der herzliche Empfang durch die Anwohner bei jeder der Etappen, die durchlaufen wurden. Das verschaffte allen Läuferinnen und Läufern einen willkommenen Energie- und Motivationsschub. Das galt auch für mich, aber dieses Jahr werde ich nicht durchlaufen, sondern an einigen Stellen einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Dadurch haben alle die Gelegenheit, mich persönlich kennen zu lernen und darauf freue ich mich.“

Ich kann mich noch gut an den Hannover-Marathon 2002 erinnern, als ich ein ganzes Stück mit Joey gelaufen bin. An vielen Ecken schrien die Teenies „Joey, Joey, Joey“.

Marco Diehl ist ein Marathonsammler, aber auf sehr hohem Niveau. Ihn trifft man oft auf kleineren Events, denn er bevorzugt schöne Strecken und gute Organisationen. Er läuft seine Marathons immer zwischen. Die meisten (75) seiner insgesamt 100 (!) Marathon ist er unter 2:40 gelaufen. Damit ist er schon ein Ausnahmetalent. Obendrein ist er auch noch sehr sympathisch und mischt sich gerne unters Laufvolk. Und dann kommt heute noch der Deutsche Vizemeister über die Marathon-Strecke, Manuel Meyer aus Wattenscheid. Das wird eine echte Konkurrenz für Marco Diehl. Meyers Bestzeit liegt bei 2:19:59 Stunden. Der Streckenrekord liegt bei 2:24:59 vom Ungar Tamas Toth aus 2009. Dazu später mehr.

So, das waren die Stars oder vielleicht noch nicht ganz, denn heute gibt es was Neues beim Hasetal-Marathon. Auf dem Programm steht unter anderem auch ein „Special-Olympics-Lauf“ über 1.800m für Menschen mit Behinderung. Es soll heute Abend bzw. Nacht ein Lauffest mit über 2.000 Leichtathleten geben.

Aber wo sind wir eigentlich? Das Zentrum des Hasetal-Marathon ist der staatlich anerkannte Erholungsort Löningen. Die Stadt liegt im Oldenburger Münsterland, im Dreieck zwischen Oldenburg, Osnabrück und der Grenze zu den Niederlanden oder 40km östlich von Meppen. Im Internet steht: Stadt Löningen – Ein kleines Stück heile Welt mit 14.000 Einwohnern.

Und so sehen sich die Löninger selbst: Stets aufgeschlossen für Neues, ohne dabei die Tradition zu vergessen. Sie freuen sich auf jeden Gast, der ein kleines Stück heile Welt mitten in Deutschland kennen lernen möchte.

Ich bin heute hier und möchte diese heile Welt kennen lernen. Dazu bin ich 250km angereist. Die Laufveranstaltung, die neben dem Marathon auch noch einen Halbmarathon, 10km-Lauf sowie viele Kinderläufe beinhaltet, wird vom VfL Löningen e.V. von 1903, Abteilung Leichtathletik veranstaltet. Das ''magische Orga-Dreieck'' wie es Klaus Duwe nennt, besteht aus Jürgen Patock, Wilfried Senger und Jürgen Schelze. Der VfL Löningen veranstaltet schon seit über 40 Jahren Straßen- und Crossläufe, viele Volks- und Cityläufe sowie diverse Norddeutsche und Niedersachsen-Meisterschaften.

Wie beliebt diese Veranstaltung ist, zeigt das Votum auf Marathon4you bei der Jahresabstimmung 2010, wo der Haseltal-Marathon auf Platz 4 in Norddeutschland gewählt wurde.

Das Marathon-Startgeld beträgt hier je nach Anmeldung zwischen 28€ und 40€. Hierfür gibt es den Easy-Chip für die Zeitmessung, Funktions-T-Shirt, Medaille, Urkunde, Strecken- und Zielverpflegung, stimmungsvolles Rahmenprogramm (Marathon-Night-Party mit Liveband) und wer will kann noch kostenlos in der Sporthalle am Stockkamp übernachten sowie auf Zeltplätzen und Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen am Wellenfreibad. Hier stimmt das Preis- Leistungsverhältnis. Das geht aber nur dank der Sponsoren, von denen sich Remmers,  der größte und wichtigste Arbeitgeber in Löningen, besonders stark engagiert.

Ich komme gegen Mittag in Löningen an und steuere gleich die Grundschule „Am Gelbrink“ an, denn hier gibt es die Startunterlagen. Gelbrink war der frühere Sammelplatz der Stände und Schützen. Gleich nebenan ist die katholische Pfarrkirche St. Vitus, die die größte pfeilerlose Saalkirche Deutschlands ist. Sehr schön ist die Barockausstattung, die überwiegend aus der ehemaligen Franziskanerklosterkirche Vechta ist. Der alleinstehende viereckige Kirchturm nebenan ist auch das Wahrzeichen der Stadt. Durch die Innenstadt führt ein historischer Pfad über 2,5 Kilometer und informiert auf sieben Hinweistafeln über die Geschichte der Stadt.

Von hier sind es nur wenige Meter zum Ziel auf dem Marktplatz. Hier ist der Zieleinlauf schon aufgebaut und auch einige Informationsstände. Am Infostand des Hauptsponsors habe ich beim Glücksrad drehen einen Fußball gewonnen. Um 15 Uhr beginnt die Autogrammstunde mit Joey Kelly. Ruckzuck war der halbe Platz voll. Joey Kelly hatte mehrere Kartons alter CD`s mitgebracht,  die er signiert und verschenkt. Viele lassen sich auch ein Autogramm auf die Startnummer oder aufs T-Shirt geben. Mit viel Geduld und Ruhe erfüllt er alle Wünsche.

Während um 15.30 Uhr die Schüler- und Schülerinnen über 1800 Meter und um 16.00 Uhr der Special Olympics Lauf über 1800 Meter startet, habe ich Quartier in der Sporthalle genommen und mich für den Lauf fertig gemacht. Die Kleiderabgabe ist hinter der Kirche nur wenige Meter vom Start entfernt. Start und Ziel sind nicht identisch aber nicht weit weg voneinander. Um 16:30 Uhr gehen die 10km Läufer auf ihre Strecke.

Im Startbereich stimmt uns die Samba-Gruppe "Samba Ole" aus Oldenburg mit brasilianischen Rhythmen auf den Lauf ein. Am Startbogen versammeln sich jetzt die Läufer für den Marathon und Halbmarathon sowie die Startläufer der Staffeln. Über 1000 Läuferinnen und Läufer (800 „Halbe“, 50 Staffelläufer und ungefähr 170 Marathonis) warten auf den Startschuss. Dieter und ich treffen noch Joey Kelly und er ist wie immer bereit sich ablichten zu lassen. Kurz davor kommen doch noch einige Afrikaner in die erste Reihe die jedoch nur eine Runde, also den Halbmarathon laufen werden.

Um 17 Uhr geht es los für uns Marathonis auf den Zweirundenkurs. Es geht recht gemütlich zur Sache, denn heute starten wir mit dem Davengo-Chip und so gibt es für jeden die netto gelaufene Zeit.

Nach ca. 1km verlassen wir den Ort und laufen ein Stück am Waldrand entlang. An den letzten Häusern bei km2 kommt die erste Wasserstation. Jetzt geht es in den Wald, den Werwer Fuhrenkamp. Das jetzige Waldgebiet war im vorigen Jahrhundert ein Heidegebiet und wurde als Schafweide genutzt. Die Bauern sollten das Gelände bewalden. Da sie dass so nicht wollten,  kochten sie den Samen, den man ihnen zur Aussaat zur Verfügung stellte. Natürlich ging der danach nicht mehr auf. Zur Strafe mussten sie im nächsten Jahr nochmal den Samen legen, aber diesmal unter Aufsicht. So wuchsen die Werwer Fuhren, die wir jetzt durchlaufen.

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Informationen: Remmers-Hasetal-Marathon
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