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Laufberichte

Jubiläum in Pulheim

14.01.07

"Langjährige" Tradition

 

Im Rheinland heißt es, wenn etwas bereits zum dritten Male stattfindet ist es zur Tradition geworden. Demnach kann der Pulheimer-Staffelmarathon bereits auf eine langjährige Tradition zurückschauen.


Für alle Nicht-Rheinländer sei an dieser Stelle kurz notiert, dass die Stadt Pulheim sich im Westen von Köln befindet. Die Stadt liegt verkehrsgünstig zwischen den Großstädten Düsseldorf und Köln. Mit dem Zug sind es gerade mal 20 Minuten bis in die Innenstädte.

 


Pulheim wird erstmals 967als „Polhem“ in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Anno II erwähnt. Seit der Mitte der sechziger Jahre erlebt Pulheim einen starken Aufschwung. Der Ort wandelte sich von einem großen Dorf in eine kleine Stadt. Immer mehr Menschen ziehen in immer neue Baugebiete, so dass heute mehr als 20.000 Einwohnern in der Stadt leben.

 
Was 1998 mit 113 Staffeln und einer Gesamtzahl von 880 Teilnehmern begann, hat sich zu einer festen Größe im Laufsportkalender des Rheinlandes entwickelt. Bei der 10. Austragung am 14. Januar 2007 konnten die Organisatoren erneut eine Rekordbeteiligung verzeichnen. Insgesamt nahmen über 200 Staffeln den Lauf in Angriff. Die Gesamtteilnehmerzahl lag bei über 2000.

 


Der Bezeichnung Staffel-Marathonlauf ist leicht irreführend. Es gibt auch für Einzelstarter die Möglichkeit, einen Marathon zu absolvieren. Zum kompletten Programm der Veranstaltung gehört zudem ein 5km-Volkslauf sowie ein 5km-Schüler- und Jugendlauf. Dieser Lauf wird um 9.30 Uhr gestartet, um 10.15 Uhr erfolgt der Start der Marathonis – Einzelläufer und Staffeln gemeinsam. Einzelläufer müssen sich jedoch auf einen Zielschluss nach 4:30 Std. einstellen.


Bei den Marathon-Staffeln sind 6 Etappen zu bewältigen. 7,195 – 5 – 10 – 5 – 10 – 5 km sind zu laufen. Die Namen der Läufer müssen vorher in der Reihenfolge ihres Einsatzes angegeben werden. Veranstalter ist die Leichtathletik-Abteilung des Pulheimer Sport-Club. Start und Ziel befinden sich am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Pulheim. Gelaufen wird auf einem flachen, aspahltiertem, verkehrsarmen 5km-Rundkurs im Pulheimer Stadtgebiet bzw. über Feldwege. Für die Einzelläufer gab es einen Verpflegungsstand pro Runde. Im Geschwister-Scholl-Gymnasium gab es Getränke, Kuchen, Brötchen usw. in der Cafeteria.


Eine Teilnahme als Einzelstarter erschien mir für Mitte Januar als verfrüht. Da die Veranstaltung aber weniger als 10 km von meinem Wohnort Frechen-Königsdorf entfernt stattfand, wollte ich mir den Lauf vor Ort anschauen und so fuhr ich nach dem Frühstück in aller Ruhe mit dem Fahrrad Richtung Pulheim.
Am Geschwister-Scholl-Gymnasium herrschte rege Betriebsamkeit. Die Ausgabe der Startunterlagen in der Aula erfolgte jedoch ohne Hektik. Pünktlich um 10.15 Uhr fiel der Startschuß für die Marathonis.

 


Das Wetter meinte es gut mit den Läufern. Die Sonne strahlte. Der Himmel war wolkenlos, wären da nicht die Dampfwolken der nahen Braunkohlekraftwerke gewesen. Das Kraftwerk Niederaußem war stets im Blick der Läufer. Gottlob war Orkan Franz schon Mitte der Woche durch Nordrhein-Westfalen gezogen. Es blies dennoch ein ordentlicher Wind der die Temperaturen kühler erscheinen ließ als sie wirklich waren. Trotz Sonne kletterten die Temperaturen nicht über 10 Grad.


An der Strecke gab es nur wenige Zuschauer. Bis auf den Wechselbereich mussten die Läufer fast ganz ohne Anfeuerung auskommen. Der Rundkurs war klar strukturiert. Nach dem Start ging den ersten Kilometer durch ein Wohngebiet. Es folgte ein Abschnitt über Wirtschaftswege durch die angrenzenden Felder. Einige hundert Meter zwischen KM 1 und 2 mussten auf einem Wirtschaftsweg zu einem Wendepunkt hin und zurück gelaufen werden. Ein kleiner Abschnitt vom Feld heraus zur Venloer Straße war leicht ansteigend. Leider machte sich gerade hier der Gegenwind unangenehm bemerkbar. Nach etwas mehr als einem Kilometer auf dem Radweg entlang der Venloer Straße kamen die Läufer wieder zurück nach Pulheim und liefen durch ruhige Wohnviertel zum Geschwister-Scholl-Gymnasium. Die zu passierenden Straßen waren durch aufmerksame Helfer gut abgesichert. Staus gab es keine – weder bei den Läufern noch beim Autoverkehr.

 


Ein Läufer aus Witten lief mit vierbeiniger Begleitung. Er hatte seinen Hund „Oskar“ dabei. Oskar ist marathonerfahren, hat er doch schon 15 Marathonläufe absolviert. Den letzten vor einer Woche beim Honigkuchenmann-Marathon in Kevelaer.


Unter den Teilnehmern war auch eine Staffel des Kölner Vereins für Marathon u.a. mit dem Vorsitzenden Jürgen Roters, Renndirektor Harald Rösch und dem ehemaligen Geschäftsführer Michael Rosenbaum. Unter den Läufern entdeckte ich auch einen Kollegen. Werner bildete mit fast der gesamten Familie eine Staffel – „Nicht schnell, aber OOOOOO“.

 


Die schnellste Staffel siegte in einer Zeit von 2.19,03 Std. Siegerin bei den Einzelläuferinnen wurde Amanda Newson in 3.18,35 Std. vor der Kölnerin Renate Nikelowski in 3.38,55 Std. Dritte wurde Gudrun Janson in 3.43,27 Std. Bei den Männern war Tobias Huber aus Essingen schnellster Einzelstarter in 2.52,26 Std. Er blieb als einziger unter der Drei-Stunden-Marke. Zweiter wurde Thorsten Domeyer in 3.00,50 Std. vor Karl Gerlach in 3.05,55 Std.


Insgesamt ist der Pulheimer-Staffelmarathon eine gut organisierte Veranstaltung, der es an nichts fehlt, abgesehen von einer wünschenswerten stärkeren Zuschaueresonanz. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Die Veranstalter wissen was zu tun ist. Man merkt, hier sind erfahrene Leichtathleten am Werk. Die Veranstaltung hat sich zu Recht ihren festen Platz in der Laufszene im Rheinland erobert.

 

Informationen: Pulheimer Staffelmarathon
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