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Laufberichte

Mag mich Mallorca?

21.10.12

Der König von Mallorca starb 1349. Sorry, Jürgen Drews. Das Königreich gab es von 1276 – 1349. Dazu gehörten die Balearen, Teile Kataloniens und Montpellier. Mallorca war zuvor in maurischem Besitz. Der Seehandel war unter Jaume II ein florierendes Geschäft, an der Kathedrale La Seu konnte wieder gebaut werden und das Schloss Bellver („Schöne Aussicht“), 112m über dem Meer, wurde erbaut. 1349 in der Schlacht von Llucmajor verlor Jaume III sein Leben, das Königreich Mallorca wurde Aragón eingegliedert. Von der maurischen Herrschaft sind nur mehr die Arabischen Bäder unweit der Kathedrale aus dem 10. Jahrhundert zu sehen.

1989 wollten wir einen 3-wöchigen Urlaub auf Mallorca verbringen, den wir jedoch kurzfristig stornieren mussten. Unser erster Mallorca-Aufenthalt im Februar 1991 war kurz und unfreiwillig: Am Rückflug von Gran Canaria wurde erst unser Pilot krank, kurz darauf wurden wir informiert, auch der Co-Pilot wäre nun krank und wir müssten auf Mallorca landen, um frische Piloten auszufassen. Aus einem 4-Stunden-Flug wurde ein 10-stündiger Aufenthalt an Bord, denn das Flugzeug durfte keiner verlassen. Während des Auftankens wurden wir angehalten, nur ja still sitzen zu bleiben. Kein Scherz!

2004: Mallorca endlich freiwillig. Ein 12-stündiger Aufenthalt im Zuge einer Mittelmeerkreuzfahrt vermittelt uns einen ersten Eindruck von Palma de Mallorca und macht Lust auf mehr. Abgesehen von zwei Zwischenlandungen dauerte es bis zum Oktober 2012, bis Evi und ich wieder nach Mallorca kommen - gemeinsam mit 13 Freunden. Neun für den Marathon, vier zum Nordic Walken, zwei zum Anfeuern.

Wir werden werden wir direkt ins ****-Hotel chauffiert. Nach dem Einchecken und dem Verteilen der im Hotel für uns deponierten Startunterlagen fehlte mein Sport-Rucksack. Zusammen mit meiner gesamten Laufausrüstung fallen dem Dieb u.a. meine prompt gesperrte Kreditkarte und gut EURO 350,- Bargeld in die Hände. Schon am Montag nimmt die Polizei meine Anzeige entgegen und erhält von der Hoteldirektion das Video der Überwachungskamera von unserem Eintreffen im Hotel. Bis zur Abreise eine Woche später höre ich seitens der örtlichen Polizei diesbezüglich nichts, die Hoteldirektion weiß auch nicht mehr.

Kurz vor Ende der Marathonmesse am Samstag sind wir am Fuße der Kathedrale, während am Passeig des Born (Flaniermeile, Einkaufsstraße)  die gut besuchten Kinderrennen stattfinden. Meine Frau finanziert mir eine neue Laufhose. Abgesehen von Sportartikeln wird für eine Eizellenspende(!) geworben! Frauen zwischen 18 und 35 Jahren sind die Zielgruppe.

Wegen des starken Windes sind die Lautsprecherboxen umgelegt worden, wegen des Regens hat man sie auch mit PE-Folie umwickelt. Auf der Marathonmesse kann man sich noch anmelden für einen der morgigen Bewerbe, es gibt  Streckenpläne und das grüne Laufshirt zum Marathon kann man kaufen, bzw. abholen, wenn man es beim Anmelden schon bezahlt hat. Biertische und Bierbänke laden ein, Getränke und Pasta um € 5,- zu konsumieren.

Wie kommen wir zurück ins Hotel?  Wegen der samstäglichen Laufbewerbe sind die Bushaltestellen verlegt. Schließlich finden wir sie, denn man spricht  hier deutsch, weitestgehend.

06.00 Uhr: In unserem Hotel ist außer uns auch eine größere Gruppe aus der Schweiz, die am Marathon teilnimmt, sodass das Frühstück am Renntag um zwei Stunden vorverlegt wird. Ein Frühstücksbuffet, wo es an nichts fehlt.    

07.10 Uhr: Stockdunkel ist es, als wir vom Hotel abgeholt werden. Der Bus steuert noch ein weiteres Hotel an, eine halbe Stunde später sind wir in der Stadt. Dort, wo sich später Marathon- und Halbmarathonstrecke trennen, werden wir entlassen. Es ist finster, windig und es regnet leicht. Vielleicht hat es 15 Grad. Daher warten viele noch mit der Kleiderabgabe, die dann aber keinerlei Warterei mit sich bringt. Viel gewartet wird vor den Toiletten, die hätten zahlreicher sein können.

Kurz nach 08.00 setzt heftiger Regen ein, der den diversen Ausstellern regen Zulauf bringt, weil man sich da unterstellen kann. Bald ist der Regen vorbei und die Wolken ziehen ab, nun wird es auch heller. Eine Damenlauftruppe aus Bremen fühlt sich von meinem zwei Wochen jungen Bremen-Shirt angezogen. Sie waren auch dabei. Dutzende junge Spanier in identischem Outfit erscheinen. Alle sehen gut trainiert aus, die meisten werden am Halbmarathon teilnehmen. Heute wird es ein sehr internationales Starterfeld geben. Dänen, Schweden, Holländer, Schotten, Engländer und Italiener fallen mir auf, gefühlt ist jeder zweite Nichtspanier aus Deutschland.

Ich treffe Joe. Für ein gemeinsames Foto ist Zeit, im Hintergrund die Kathedrale La Seu. Der Grundstein dazu wurde am Neujahrstag 1230 gelegt, über mehrere Jahrhunderte wurde gebaut. 110m lang, 43m hohes Hauptschiff, eines der größten Rosettenfenster der Welt, je nach Reiseführer liest man von 11m, 12m oder gar 14m Durchmesser. Anfang des 20. Jahrhunderts hat auch Antonio Gaudí an diesem imposanten Bau mitgewirkt.

Ich habe Startblock A, den haben wahrscheinlich alle Marathonis, denn der Halbmarathon startet 20min nach uns. Gute Idee! Kurz vor dem Start kommt doch noch die Sonne raus, über uns schwebt leise eine Art Kamera-Hubschrauber und macht Aufnahmen. Andreas aus Fischamend will heute auch nicht hetzen, denn bestzeittauglich ist die Strecke nicht zuletzt wegen der fast 100 Höhenmeter sicher nicht. Im April in Linz will er seine Bestzeit verbessern. 

Alan Parsons Projects „Eye in the sky“ ertönt aus vielen Lautsprechern, als der Countdown beginnt.

09.00 Uhr START: Bei strahlendem Sonnenschein geht es gleich leicht bergab, der Küstenstraße entlang Richtung Häfen. Schon bald der erste Showteil: Artisten in Zebra-Kostümen. Ich bin weit vorne gestartet, zeitlich habe ich keine großen Ansprüche. Meine Laufschuhe sind gut drei Jahre alt und haben über 2.000 km absolviert. Den letzten Renneinsatz hatten sie 2010. Erstaunlich viele positive Reaktionen löst mein Shirt vom Bremen-Marathon aus. Es geht am Hard-Rock-Café vorbei, bald der nächste Showteil: Eine Mariachi-Band.

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Informationen: Palma de Mallorca Marathon
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