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Laufberichte

Urlaubstag in Bissendorf

20.08.11

Durch einen Wald laufen wir direkt am Wasserschloss Ledenburg vorbei. Der Wassergraben ist voller Entengrütze und verstärkt dadurch den romantischen Eindruck. Als wir den Wald wieder verlassen erreichen wir mit Nemden eine kleine Ortschaft.  Anscheinend hat hier niemand etwas vom Marathonlauf gehört, denn die wenigen Menschen denen wir begegnen schauen uns verwundert an. Auf den Feldern wird die Ernte eingeholt und schon bald biegen wir von der Straße in einen Feldweg ab. Dieser ist nun etwas holprig und es geht auch mal wieder etwas steiler hoch zu einem Wäldchen. Bevor wir dieses erreichen, können wir aber abbiegen und es führt ein grober Schotterweg hinunter zur Straße, wo die nächste Verpflegungsstelle wartet.

Gut versorgt geht es nun weiter nach Himbergen und von dort ist es nicht mehr weit bis wir erneut in Bissendorf ankommen. Vor mir sehe ich ein T-Shirt mit dem Aufdruck „zum Glück aus Osnabrück“. Als ich den Läufer darauf anspreche stellt sich heraus, dass er aus Wisconcin USA kommt.  Er macht Urlaub bei Verwandten und nutzt heute ebenfalls seinen Urlaubstag. Allerdings hat er im Moment das Gefühl die deutschen Kilometer wären länger als die amerikanischen Meilen. Das kann sich ja wohl nur so anfühlen.

An einem Bauernhof hat man eine Sprühanlage aufgebaut, welche auch gerne von den Läufern genutzt wird. Als Nachschlag kann man sich noch von Kindern aus einem Wasserschlauch nass spritzen lassen.

14 Kilometer sind dann in Bissendorf geschafft und es gibt nochmals eine Verpflegungsstelle. Hier findet auch der Staffelwechsel statt. Inge hat sich günstig postiert um die Fotos zu machen. Die führenden Läufer haben schon 7 Kilometer Vorsprung und kommen mir bereits wieder entgegen. Ich muss aber erst einmal Richtung Eistrup weiterlaufen, hier ist die Strecke nicht ganz so schön. Doch nachdem wir ein Industriegebiet passiert haben, geht es wieder im Bogen nach Bissendorf zurück.  Am Ortseingang gibt es erneut eine Verpflegungsstelle und schon bald kommen mir auch noch einige Nachzügler entgegen.

Inge erwartet mich bereits am Schulzentrum und es geht mit der Halbmarathonmarke in die zweite Runde. Meine Uhr zeigt 2:06, da habe ich wohl doch der Strecke Tribut zollen müssen. Schon bald laufe ich zu den letzten Kurzstreckler auf. Sie sind vor 5 Minuten gestartet und gerade auf der 5 Kilometerrunde sind wohl auch noch einige Jogger dabei, welche sich hier mal im Wettkampf versuchen. Doch schon bald biegen sie ab und die Strecke gehört jetzt nur den Marathonläufern. Die haben sich aber ziemlich weit auseinander gezogen und es beginnt der Teil, den ich beim Landschaftslauf am meisten liebe. Alleine mit der Natur kann ich auf einer schönen Strecke bestens versorgt meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Die Strecke kenne ich ja bereits und die Stimmung wird jetzt abendlich ruhig. Auf den Weiden heben die Kühe nur kurz den Kopf wenn ich vorbeikomme, und ab und zu unterbricht das Surren der Windräder die Stille.

Bis zur Wochenmitte war ich noch in Italien und konnte nur wenig trainieren. Da muss ich es heute eben etwas langsamer gehen lassen.  An den Verpflegungsstationen gibt es immer noch genügend Auswahl und ich nehme jetzt auch gerne ein Stück Banane. An den Kilometermarkierungen stoppe ich meine Zwischenzeiten und auch wenn diese jetzt länger werden, besteht doch bei einem Zielschluss um 21 Uhr kein Grund zur Sorge.

Am Wasserschloss würde ich jetzt gerne ein Foto machen, aber ich habe ja keinen Fotoapparat dabei. Dann muss ich eben die Speicherkarte in meinem Kopf nutzen. In Nemden ist kein Mensch mehr auf der Straße und nur ein Hund bellt mir nach. Auf den Wirtschaftswegen kommt mir schon mal ein vollbeladener Traktor entgegen und ich muss auf den Grünstreifen ausweichen. Nochmals geht es den Schotterweg hinauf in die Felder, und an der Verpflegungsstation kann ich überholen. Einige Mitkonkurrenten nutzen hier die Gelegenheit  zu einer längeren Pause und einem Schwätzchen mit den Helfern.

Über einen Wiesenweg geht es wieder zum Bauernhof mit der Sprühanlage und das kurze Wiesenstück tut den Beinen gut.

Dann kommt in Bissendorf wieder ein psychologisch schwieriger Punkt. Man kann das Ziel schon sehen, muss aber nochmals auf die 7 Kilometerschleife abbiegen. Inge ruft mir noch ein „Bis gleich“ nach und steckt mir ein Stück Traubenzucker zu. Die entgegenkommenden Läufer sind schon beim Endspurt aber für mich geht es nochmals aus Bissendorf hinaus. Ein Marathonlauf besteht eben aus 42 km und nicht aus 35. Also wieder durch das Industriegebiet  und zurück nach Bissendorf. Zum letzten Mal nutze ich die Verpflegungsmöglichkeit. Jetzt brauche ich einen Becher Cola und nehme den markanten Kirchturm ins Visier. Langsam rückt er näher, und es geht wieder in engen Gassen durch die Stadt. Ich höre schon die Lautsprecherstimme im Ziel und muss nochmals eine kleine Steigung bewältigen. Dann geht es am Schulzentrum vorbei ins Ziel. Nach 4:29:41 habe ich es mal wieder geschafft. Ich erhalte eine schöne Medaille für meine Sammlung und Inge bringt mir ein erfrischendes alkoholfreies Bier. Das ist der beste Abschluss eines anstrengenden aber schönen Urlaubstages.

Nachdem ich mich etwas erholt habe kann ich mich unter den warmen Duschen der  Turnhalle wieder frisch machen, und auf der Heimfahrt wird es schon langsam dunkel.

Fazit: Der Osnabrücker Land Marathon ist eine schöne Gelegenheit Bissendorf und seine Umgebung kennenzulernen. Wer Landschaftsläufe mag ist hier genau richtig und hat somit die Möglichkeit im Sommer seinem Hobby in einer interessanten Urlaubregion nachzugehen. Ich möchte auch gerne im nächsten Jahr hier wieder einen Urlaubstag verbringen.

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Informationen: Osnabrücker Land-Marathon
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