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Laufberichte

Schon vor dem Start gewonnen

01.11.09

Die Verrazano-Brücke ist gleich zu Beginn ein Anstieg, ideal, um nicht zu schnell anzugehen. Es ist sehr windig und frisch. Ich bin froh, als wir von dort runter sind. Es geht nach Brooklyn. Eine ganz andere Welt als Manhattan. Hier säumen Supermärkte, Wohnhäuser und Einkaufscenter die Straßen. Es geht schnurgerade aus, mal ein wenig hoch, mal ein wenig runter. Aufpassen muss man an einigen Kanaldeckeln, die ein wenig tiefer liegen und auf den unebenen Straßenbelag. Fast jede Meile gibt es etwas zu trinken. Also mit Getränkegürtel hier zu laufen, ist völlig unnötig. Die Straßen sind sehr breit und auf beiden Seiten säumen die Zuschauer die Strecke. Abklatschen, jubeln, tanzen! Hier sollte man nicht auf Zeit laufen - diesen Lauf muss man mit dem Publikum genießen.  Topzeiten läuft man so oder so woanders einfacher als auf dieser profilierten Strecke. Alle paar Meter spielte eine Band, rechts - links, man kann sie nicht zählen.

Gänsehautfeeling, erst recht, als dann eine Band U2 spielt. Die richtige Musik am richtigen Ort. Wir kommen in Williamsburg an und man meint, man ist in einer anderen Welt! Hier leben überwiegend Juden!  Die Stimmung ist hier zwar ein wenig verhaltener, aber immer noch gewaltiger, als bei vielen anderen Marathons, die wir bisher kennen. Bei Meile 13 erblicken wir die Mädels von InterAir, die von allen Reiseteilnehmern Fotos machen.

Bei Meile 14 in Queens geht es einen richtig langen knackigen Anstieg hoch.  Einige „Geher" ziehen ihr Handy aus der Tasche, wohl um den Eindruck zu erwecken, dass sie nur zum Telefonieren gehen. Die Brücke strengt nicht an. Irgendwie witzig und wir lächeln über so manchen, den ein Marathon noch etwas überfordert. Rucki-zucki sind wir auf die 1th Avenue. Viele Transparente auf beiden Seiten.

Eigentlich ist es ein gutes Gefühl, viele Läufer zu überholen. Hier nicht! Immer wieder muss man aufpassen, nicht auf gehende Läufer aufzulaufen. Die Meilen vergehen wie im Flug. Bei Meile 24 stehen noch einmal einige Betreuer von InterAir und nun heißt es wirklich die Stimmung "aufsaugen".  Wir kommen jetzt zu dem Streckenabschnitt, den wir vorgestern mit Herbert Steffny gelaufen sind. Wir haben alles richtig gemacht, wir haben uns an seine Ratschlägen gehalten. Jubelnd laufen wir über die Ziellinie und bekommen die Medaillen überreicht. Endlich habe ich dieses "Dingen". Darauf habe ich gewartet! Ich bin ein New-York-Finisher!

Nachdem es Folie, Getränke, Riegel, Äpfel u.a. gegeben hat, bekommen alle noch einen Beutel mit Verpflegung gereicht, prall gefüllt mit Riegel, Mandeln und vielem mehr. Und wer will, bekommt auch ein zweite Tüte …

Es ist eng und nach einer kurzen Pause auf dem Asphalt gehen wir weiter in Richtung Kleiderbeutelausgabe. Einziger kleiner Negativ-Posten. Durch die Menschenmassen haben es die Sanitäter mit den Golfwagensähnlichen Fahrzeugen sehr schwer durch zu kommen. Da nutzen auch Hupen oder Lautsprecherdurchsagen nichts - wohin sollte man ausweichen? Zur Kleiderbeutelausgabe ist es zwar es ein weiter Weg, aber trotzdem vergeht die Zeit sehr schnell, denn im Kopf hat man noch immer die Eindrücke dieses unvergesslichen Marathons.

Wir haben den Zielbereich verlassen und sind auf dem Weg ins Hotel, da wird an vielen Ecken noch immer applaudiert. In New York bist Du ein Held, wenn Du den Marathon läufst. Immer wieder hört man: "Good job, congratulation.

Abends gehen wir noch zum Empire-State-Building und auf die "After-Run-Party" (so etwas gibt's hier auch). Erstaunlich, wie viele schon wieder auf der Tanzfläche ihre Beine schwingen können.

Der nächste Tag ist leider Abreisetag. Zuvor geht es jedoch noch einmal zum Zielbereich im Central Park. Dort werden nur für einige Stunden die limitierten Finisher-Sachen verkauft. Cappys, Jacken und Shirts mit dem Aufdruck "New York City-Marathon Finisher". Wir schlagen noch einmal zu und am späten Nachmittag geht es dann in Richtung Deutschland. Alle Marathonis im Flieger sind k.o. und doch gehen die 8 Stunden Flug sehr schnell vorbei.

Vielen Dank noch einmal an Marathon4you, vielen Dank auch an InterAir.
 
 
 


 

 

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Informationen: New York City Marathon
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