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Laufberichte

„Berg en Dal“ durch die Veluwe

21.02.10

Es geht wieder los. Heute finden 6 Marathonläufe in Europa statt. Der Winterschlaf der Marathonsammler ist vorbei. Ich fahre zum Midwinter Marathon nach Apeldoorn in den westlichen Niederlanden.

Neben dem Marathon über die klassische Länge von 42,195 km mit ca. 500 Teilnehmern gibt es auch noch die Assel Runde über 27,6 km, den Mini-Marathon über 18,6 km, die Acht von Apeldoorn über 8 km sowie einen Kids-Run über 1km. Es sind insgesamt auf allen Strecken ca. 7.000 Teilnehmer/Innen gemeldet, somit gehört diese Veranstaltung schon zu den größten in den Niederlanden. Die starken Felder sind hier die Asselrunde mit ca. 1400 Teilnehmern sowie der Minimarathon und die Acht von Apeldoorn mit je über 2000 Teilnehmern. Die Veranstaltung hat in den Niederlanden einen guten Namen und eine lange Tradition, es ist dieses Jahr bereits die 37. Auflage.

Apeldoorn liegt ca. 40 km westlich von Enschede/Gronau am Autobahnkreuz A1/A50. Letztes Jahr machte Apeldoorn leider negativ Schlagzeilen,denn beim Koninginnentag raste ein Kleinwagen in einer  Amokfahrt in die Paradefeierlichkeiten und tötete 8 Menschen. Die Königsfamilie blieb unverletzt, der Attentäter starb an der Unfallstelle.

Apeldoorn ist die Gartenstadt im Herzen des Nationalparks Veluwe (das größte zusammenhängende Waldgebiet der Niederlande), der sich bis zur Stadt ausdehnt, bietet breite Alleen und zahlreiche Parks und auch das regionale Zentrum der Veluwe in der Provinz Gelderland. Auf die Fläche bezogen ist Apeldoorn die größte Gemeinde der Niederlande obwohl nur 150.000 Menschen hier wohnen. Die Stadt selbst ist geprägt von Parks und Grünflächen. Prunkvolle Villen und historische Bauten erinnern an frühere Zeiten.

Apeldoorn ist von Kassel aus gut zu erreichen, über die A 44 und A 2 wird das Ruhrgebiet durchquert. Anschließend geht es über die A 3, die A12 und auf die A 50. Ab der Grenze sind es noch ca. 50 Kilometer. Über Nacht ist bei uns noch mal der Schnee zurückgekehrt und so konnte ich am frühen Morgen mit meinem Auto eine erste Spur durch den 10cm hohen Neuschnee pflügen. Auch die Autobahn bis Soest war noch im Winterschlaf, aber dann wurde es zunehmend  besser und hinter Oberhausen gab es noch nicht mal Schneereste. In Apeldoorn angekommen, parkte ich ganz in die Nähe des Veranstaltungszentrums, dem Theater Orpheus. Vor der Halle steht eine stattliche Anzahl von Fahrrädern, was einen wieder erinnert das wir ja in den Niederlanden sind, dem Volk der Radfahrer. Hier in Apeldoorn ist plötzlich dichter Nebel der uns auch den ganzen Tag begleiten wird.

Im Orpheus war so ca. 1 ½ Stunden vor dem Start richtig viel los. Trotz großer Räumlichkeiten geht es hier eine Stunde vor dem Start ziemlich eng zu. 7.000 Teilnehmer sind eben eine ganze Menge. Im Orpheus ist auch die Meldestelle für alle Strecken. Das Theater liegt in unmittelbarer Nähe zu Start und Ziel. Da der Start für die Marathonis erst um 12 Uhr ist, hatte ich noch ein wenig Zeit und konnte mich so im Umkreis von Start und Ziel umsehen, das direkt am Anfang der Loolaan liegt. Direkt daneben liegt auch die Grote Kerk (Große Kirche) der ich noch einen Besuch abstattete. Wie ich die Kirche betrat, hörte ich jemand über Lautsprecher reden. Zuerst dachte ich, ich sei in einen Gottesdienst geplatzt, dann merkte ich dass ein Vortrag von Greenpeace gehalten wurde. Dass die Niederländer ein unkompliziertes Verhältnis zur Kirche haben, konnte ich schon letztes Jahr in Leiden feststellen, denn da war die Marathonmesse in einer Kirche.

Obwohl wir mitten in der Stadt sind, gibt es hier viele schöne kleine Wohnhäuser und nur ein Hochhaus. Start und Ziel sind an der Loolaan. Hier sind auf über 500 Meter Länge Lautsprecher am Straßenrand und es wird unentwegt gesprochen, natürlich niederländisch. Die niederländische Sprache (Nederlandse taal), gehört wie die deutsche Sprache zum germanischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Insbesondere das Niederdeutsche und das Englische haben viele Gemeinsamkeiten mit dem Niederländischen und so kann ich einige Brocken verstehen.

Es ist 11:30 Uhr und der Start für den Minimarathon (18,6 km) ist erfolgt. Über 2.000 Teilnehmer/Innen rennen die Loolaan entlang. Um 12.00 Uhr ist dann mein Start für den Marathon und auch für die Asselrunde (27,6 km). Durch die unterschiedlichen Farben auf den Startnummern kann man die Teilnehmer für die unterschiedlichen Strecken auseinanderhalten. Auf den Marathon gehen knapp 500 TeilnehmerInnen, bei der Asselrunde starteten ca. 1.400. Nach uns gehen dann noch fast 2.000 auf die Acht van Apeldoorn. Für 1€ Startgeld rennen fast 700 Kids die 1Km Strecke.

Die Apeldoorner sagen zu ihrem Lauf: „Lauf mit bei einer der schönsten Laufveranstaltungen der Niederlande. Die attraktive Strecke in und um Apeldoorn gilt schon seit Jahren als eine der anspruchvollsten“. Wie wahr, die Niederlande sind nicht nur flach. Hier im Westen des Landes ist es sehr hügelig, was wir noch unter unseren Füßen merken werden, je länger die Strecke ist. Der Midwinter Marathon findet im Winter statt. Vorbei ist es mit Gedanken an die ersten frühlingshaften Temperaturen, wir starten bei 2 Grad Minus und kommen bei 2 Grad Plus an und das noch mit Wind versehen.

Der Marathonkurs besteht aus einem Rundkurs von 26,667 km (fast identisch mit der Asselrunde), der einmal komplett und einmal eine kürzere Runde von 15,528 km (fast identisch mit dem Minimarathon) gelaufen wird. Durch die sehr breite Straße gibt es für die ca. 2.000 Teilnehmer kein Gedränge und außerdem starten wir ja mit Champion-Chip.

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Informationen: Midwinter Marathon
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