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Laufberichte

Aufschwung in Messina

25.04.10

Erst die Ansprachen – dann der Startschuss

Der Start ist um 9 Uhr. Um 8.45 Uhr ist noch kaum ein Läufer im Startbereich. Auch wir kommen erst erst spät von unseren Hotel die 300m zum Start herüber. Begleitet von zwei Uniformierten ist auch ein Pfarrer im Startbereich. Sollten wir noch seinen Segen erhalten?

Langsam sammeln sich die Starter der drei verschiedenen Läufe zum gemeinsamen Start. Jens und ich vermissen den Hubschrauber vom letzten Jahr, da kommt das lärmende Ungeheuer auch schon. Nun kann der Start nicht mehr fern sein. Aber einige Reden sind schon noch zu ertragen.

Ich bin erleichtert, als endlich die italienische Nationalhymne erklingt und der Startschuss fällt. Es wird von drei abwärts gezählt. Der Startschuss geht aber schon bei Tre los, Due und Uno werden aber trotzdem noch laut gerufen. Solche Missgeschicke gibt es auch bei uns. In Hamburg konnte ich es 2009 live am Start erleben.

Die Sonne lacht

Der Wettergott meint es gut mit uns Läufern. Die Vorhersage am Vorabend sagte uns noch 15 Grad und Regen voraus. In der Nacht regnet es auch, aber der Morgen bringt Sonne. Von Regen zunächst keine Spur. Die Sonne lacht vom Himmel und wir am Boden. Es ist angenehm warm. Während des Laufes wird es zuweilen knapp über 20 Grad warm, aber bei km 30 kühlt ein kurzer Regen die Läufer ab. Bald aber scheint wieder die Sonne.

Wind gibt es zuweilen. Schließlich laufen wir an der Küste entlang. Er bläst jedoch auf dem Rückweg als Rückenwind. Ich hatte auf dem Hinweg schon befürchtet er könnte drehen. Der Wind verhält sich jedoch läuferfreundlich.

Schwämme satt

Ein Hitzelauf wird es nicht, aber einige klagen dennoch ob der Hitze. Ich finde es angenehm, ich mag solche Temperaturen – sofern ich nicht auf der Jagd nach Bestzeiten bin. Der Veranstalter hat gut vorgesorgt und es gibt auf der Strecke viele Schwammstationen. Ich lehne die mir angebotenen Schwämme jedoch stets dankend ab und tauche stattdessen lieber meine Kappe ins Wasser. So habe ich Abkühlung und Sonnenschutz in einem.

Zu Essen und zu Trinken wird genug geboten. Wasser und Isogetränk in 0,5l-Flaschen hinterlassen auf der Strecke deutlichen Müll. Für mich sind die Flaschen recht praktisch. Ich habe wieder meinen Trinkrucksack dabei und kann die Flaschen nach dem ersten Schluck dort hinein tun. So hab ich immer was dabei. Und so ein Schluck aus der Pulle tut gut bei den Temperaturen. Aber das Laufen mit Trinkrucksack ist in Italien wohl nicht sehr verbreitet. Ich sehe nur noch einen weiteren Läufer damit laufen.

Nach dem Wendepunkt der Halben wird auch Verpflegung geboten – Bananen- und Orangenstücke. Die Orangen lasse ich der Säure wegen liegen, der Magen dankt es mir und freut sich über die Bananenstücke. Leider gibt es dieses Jahr keine leckeren Rosinen wie im letzten Jahr. Auch die kleinen Kekse des Starts der Vorwoche in Neapel suche ich vergebens. Aber man kann halt nicht alles haben.

Klangvolle Namen

Das Läuferfeld sieht auf der ersten Schleife durchaus imposant aus. Rund 700 Läufer bieten die  Via Guiseppe Garibaldi hinunter einen sehenswerten Anblick. Vorbei geht es an klangvoll klingenden Gebäuden. Zuerst sehen wir links die Chiesa S. Caterina Valverde, dann die aus dem 12.-14. Jahrhundert stammende Kirche Santa Maria Annunziata die Catalani. Hinter ihr sehen wir das mächtige Bauwerk des Doms, an dem es leider nicht direkt vorbeigeht.

Hier wäre nach meinem Geschmack ein optimaler Standort für das Marathon Village und für Start und Ziel des Marathons. Das hätte was. Aber vielleicht bin ich ja als Kölner etwas zu sehr op de Dom geprägt. Es folgt der Palazzo Municipale an der Piazza Unità Europea mit der Statua di Messina. Nur wenige Meter weiter liegt das Teatro Vittorio Emanuele.

An der Chiesa S. Giovanni di Malta ist der Wendepunkt der ersten Schleife erreicht. Vor der Piazza Unita d'Italia lassen wir Fontane Nettuno und Palazzo del Governo  vor uns liegen und laufen nun auf der dem Meer zugewandten Seite der  Via Guiseppe Garibaldi hinauf zur Piazza Cairoli.

Die klangvollen Gebäude an denen wir vorbeilaufen wurden im Übrigen alle beim großen Erdbeben des Jahres 1908 zerstört und danach wieder aufgebaut.

Deutsch-Italienische Stimmungsnester

Die Straße ist sehr breit und die Läufer haben genug Platz. Zuschauer gibt es nur wenige. An der Strecke stehen jedoch eine Freunde und Bekannte von Fabio und Begleiter deutscher Läufer. Diese deutsch-italienische Zuschauergemeinschaft macht richtig Stimmung. Dank der zuschauerfreundlichen Schleifen haben wir die Freude, diese Stimmungsnester mehrfach erleben zu können.

 
 

Informationen: Messina Marathon
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