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Laufberichte

„Die (Marathon-)Mauer muss weg!“

03.10.09

Kilometer 20. Es geht zurück nach Bayern. Die Wappen der Landkreise Coburg und Hildburghausen zeigen es an. Ja, was ist denn das Grüne Band? Das kann ich jetzt klären. Nun, die ersten Ideen für das Grüne Band entstanden vom Land Thüringen und dem Umweltverband BUND. Auf der früheren Grenze zwischen Ost und West sollten Schutzgebiete für Natur und Tierwelt ausgewiesen werden. Heute ist bereits ein großer Teil als Naturschutzgebiet und als FFH-Gebiet ausgewiesen.

Ja, und wie passt die Zusammenarbeit beim Lauf zwischen Thüringen und Bayern? Ich will es nur mit einem Wort beschreiben: Bestens.

 

Autenhausen, Kilometer 21, Halbzeit. Der Halbmarathon hatte hier seinen Start. Die Läufer sind aber schon seit 45 Minuten auf und davon. Kurz vor dem Wechselpunkt der Staffelläufer geht unser Kurs über die Kreck, einem idyllischen Wasserlauf. An der V-Stelle sind trotzdem noch viele Leute anwesend und sehen interessiert zu. Immer wieder werde ich namentlich angesprochen.

Dann belaufen wir ein noch für den öffentlichen Verkehr gesperrtes Straßenstück, das erst kürzlich neu geteert wurde. Der Asphalt ist sprichwörtlich noch jungfräulich und schnell. Matthias Volk und Uwe Truschies kann ich passieren. In Gemünda beobachtet ein Stubentiger die Szenerie.

Dietersdorf, unser Kurs erreicht den südlichsten Punkt. In der Ortsmitte unweit der Pfarrkirche dreht unsere Laufrichtung. Knapp zehn Personen jubeln uns von einer Terrasse zu. Den Ort verlassen wir auf einer Betonfahrbahn, zunächst leicht ansteigend. An einem Feld wird noch der Mais geerntet. Zwei Staffelläufer der ASC Bike Runners kann ich überholen. Sie ist im Wettkampf, er läuft sich als Schlussläufer wohl gerade ein.

Bei Gehegsmühle (Kilometer 28) geht es abermals nach Thüringen. Just an der Grenze ist wieder eine V-Stelle, dieses Mal greife ich mir die schwarze Brause. Ein weiterer Läufer startet durch, er lässt sich von einem begleitenden Radfahrer versorgen.

Kilometer 30, Ummerstadt. Hier wechseln abermals die Staffeln. Es ist Punkt ein Uhr, als ich vor dem Rathaus eines der kleinsten Städte Deutschlands vorbeilaufe. Wenn ich nicht an der Marathonmauer hängen bleibe, dann kann ich vielleicht unter 3.30 Stunden finishen. An der Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus schnappt sich einer meine Kamera, drückt ab und schickt mich weiter.

Zwei Kilometer weiter laufen wir durch Bad Colburg. Es geht am Thermalbad und an der Kurklinik vorbei. Unsere Laufstrecke wird jetzt schmäler, es geht wieder Richtung Landesgrenze.

Kilometer 36. An der Wüstung Billmuthausen sehe ich die Gedenkkapelle und etwas weiter hinten einen der charakteristischen Grenztürme aus DDR-Zeiten. Die V-Stelle ist gut bestückt, noch mal einen Becher Cola und dann weiter. Billmuthausen wurde in den 70er Jahren zwangsausgesiedelt und dem Boden gleichgemacht. Es war ja hier die Grenze zum Erzfeind und da konnte das Regime keine Bewohner brauchen.

Gauerstadt. „Noch einen Kilometer, dann siehst Du das Ziel“, klärt mich ein Radfahrer auf. Doch am Ortsausgang sehe ich von Bad Rodach noch nichts. Doch dafür bin ich schneller als die Polizei erlaubt, denn der Schluss des Halbmarathonfeldes wird abgesichert. Der Polizist lacht, als ich einen Spruch loslasse.

Oliver Thalkofer grinst ob meines Spruches „jetzt das Messer herausholen für den Endspurt“. Es ist mehr für ein Genießerfinish. Die letzte V-Stelle bei Kilometer 41 lasse ich links liegen, eigentlich ist sie aber rechts zu finden. Wir laufen dann noch rund 100 Meter auf der Landstraße und biegen dann auf die Klinikzufahrt ein. Das wird noch ein schwerer Endspurt. Ich kann sogar noch zwei Staffeln passieren und den vor mir laufenden Martin Scheler fast noch in Bedrängnis bringen.

Als ich unter dem Zufahrtstor durchlaufe, lese ich auf der Uhr eine 3.25 Stunden, so schnell wollte ich heute gar nicht laufen. Aber wenn es einmal läuft …

Im Ziel warten Tee, Iso, Wasser und Obst auf die Läufer. Wellnessbereich, Sauna, Schwimmbad und Massagen dienen der Regeneration. Besser kann man es nicht machen.

Ich kann den Lauf für das kommende Jahr nur empfehlen, dann hätten wir 20 Jahre Deutsche Einheit. Ein Grund für eine Laufreise nach Bad Rodach am 03.10.2010.

Marathon Männer (41 Finisher):
1. Uwe Bäuerlein, TSV 1860 Staffelstein, 2.46.11,
2. Jens Fleischhauer, SV Bergdorf Höhn, 2.48.04,
3. Steffen Ehrlich, SV Schottenstein, 3.09.59,
4. Philipp Kamp, TV 1848 Coburg, 3.11.30,
5. Martin Raab, Coburger TS/HUK-Coburg, 3.14.46
9. Anton Lautner, marathon4you.de, 3.25.41.

Marathon Frauen (9 Finisher):
1. Sieglinde Mattioni, Lauftreff Hainsacker, 3.44.22,
2. Annette Hüls, LF Welfen, 3.45.27,
3. Katja Hertel, Team Finish Line, 3.49.22,
4. Mareile Hertel, Team Finish Line, 3.49.22,
5. Andrea Titze-Schmalfuß, Team Klinikum Nürnberg, 4.08.43.

Halbmarathon Männer (116 Finisher):
1. Silvester Kohlmann, TSV Sonnefeld, 1.21.30,
2. Hannes Melzer, LSV Streufdorf, 1.22.11,
3. Thomas Sünkel, SV Kronach, 1.22.52.

Halbmarathon Frauen (31 Finisher):
1. Gabriele Scharpf, SV Heilgersdorf, 1.36.08,
2. Maria Hermann, BID Bayerischer Inkasso D..., 1.42.26,
3. Christine Thomae, TSV Coburg-Scheuerfeld, 1.43.48.

Marathonstaffeln (39 Teams):
1. TSV Blau-Weiß Gröditz, 2.29.45,
2. SV Bergdorf Höhn, 2.33.40,
3. TV 1848 Coburg Mixed 1, 2.34.12.

Streckenbeschreibung:
Rundkurs, durch viele Orte entlang der Rodach und der Kreck. Geschätzt weniger als 100 Höhenmeter. Schneller Kurs.

Zeitnahme:
ChampionChip.

Auszeichnung:
Online-Urkunde. Medaillen/Pokale für die Gesamtsieger und Klassensieger. Funktionsshirt für alle.

Drumherum:
Wellnessbereich/Sauna/Schwimmbad im Medical Park. Parkmöglichkeiten in der Nähe genügend vorhanden. Massagemöglichkeit.

Verpflegung:
11 Getränkestellen alle vier, fünf Kilometer mit Wasser, Iso, Tee, Cola, Haferschleim, Riegel und Obst. Am Ziel für die Teilnehmer Gutscheine an der Startnummer für Suppe und Getränk.

Zuschauer:
Wenig Zuschauer, Stimmung an den Wechselpunkten und im Ziel.

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Informationen: Medical Park Marathon
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