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Laufberichte

„Die (Marathon-)Mauer muss weg!“

03.10.09

Laufen am Grünen Band

19 Jahre Deutsche Einheit – was geht denn da lauftechnisch. Eine ganze Menge, u. a. in Bad Rodach. Was es mit der Überschrift auf sich hat? Einfach weiterlesen.

Nachdem mir 2008 der Lauf im grenzenlosen Rodachtal außerordentlich gut gefallen hat, beschließe ich, auch in diesem Jahr wieder in die oberfränkische Stadt bei Coburg zu fahren. Die neue Autobahn 73 (Nürnberg – Bamberg – Suhl – Erfurt) macht nunmehr die Anreise sehr einfach und bequem.

Eine gute Stunde vor dem Start erreiche ich die Parkgaragen des Medical Parks. Zwar ist der Lauf innerorts nicht ausgeschildert, doch wenn man sich an die Schilder der Therme und des Medical Parks hält, dann findet man das Startgelände ohne Umwege.

Es ist eine großartige Idee, den Tag der Deutschen Einheit auf sportlichem Weg zu begehen. Und wenn es dann diesseits und jenseits des früheren Eisernen Vorhanges ist, umso besser.

Die Ereignisse der Maueröffnung sind jetzt fast 20 Jahre her. Begonnen hat das mit der Grenzöffnung von Ungarn nach Österreich im Rahmen des Paneuropäischen Picknicks (19.08.1999), wo schon erste Massen DDR-Bürger nach Österreich gegangen sind, ohne dass ungarische Grenzer eingeschritten wären.

Michail Gorbatschow gab mit seinen Hinweis „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“ an die Adresse von Erich Honecker, dass Reformen für die DDR längst fällig seien. Kurz nach dem 40. Jahrestag der DDR gab dann Honecker nach weiteren großen Montagsdemonstrationen seine Ämter am 18.10.1989 zurück. „Die Mauer muss weg“, tausend und millionenfach war dies in jenen Tagen zu hören. Schließlich wurden am 09.11.1989 die Grenzformalitäten ins Ausland aufgehoben. Privatreisen in angrenzende Länder, einschließlich der Bundesrepublik, waren nun möglich. Wir erinnern uns noch alle an die Bilder, die uns u. a. aus Westberlin erreichten. Am 03.10.1990 wurde dann die Wiedervereinigung Deutschlands proklamiert.

 

Am Gelände des Medical Parks ist schon eifriger Betrieb zu sehen. Eine Sambaband trommelt, was das Zeug hält. Im Gebäude werden die Startunterlagen ausgegeben. Mit gut 350 Meldungen erreicht man das Niveau von 2008 und ist vollends zufrieden.

Die Initiative Rodachtal, ein eingetragener Verein, tritt als Veranstalter auf. Der Verein hat das Ziel, die Region in wirtschaftlicher, sportlicher und kultureller Sicht weiter voranzubringen. So arbeiten im Vorstand Personen von drüben und hüben.

Marathon, Staffelmarathon (vier Läufer) und Halbmarathon, unter diesem Bewerben können wir wählen. Der Kurs ist auf einer großen Runde, die die Grenze zwischen Bayern und Thüringen mehrmals überquert. Die Halbmarathonis werden zum Start nach Autenhausen chauffiert und laufen auf der Marathonstrecke zurück nach Bad Rodach. Die Staffeln müssen ihre Ablöse selbst organisieren.

 

Die Startgebühr ist äußerst günstig und geht von 15 EUR (jeder Staffelteilnehmer) bis 25 EUR (Marathon). Die Gegenleistung sucht fast ihresgleichen. Neben der üblichen Wettkampfinfrastruktur erhalten wir ein Funktionsshirt in guter, weicher Qualität, Online-Urkunde und Gutscheine für Trinken und Essen nach dem Rennen. Wir dürfen in den Wellnessbereich des Medical Parks (Schwimmbad, Sauna etc.) und bekommen auch noch einen Gutschein für die Therme Bad Rodach. Die Sieger erhalten Pokale und Medaillen.

Für Begleiter, Zuschauer und Patienten des Medical Parks ist allerhand organisiert: Eine Modenschau, Führung durch den Medical Park, Auftritt der Tanzgruppe Dancing Forever, Informationen über den Verlauf der Rennen bei Speis und Trank. Die Stadtkapelle aus Bad Rodach wird den Nachmittag musikalisch begleiten. Für Kinder ist eine Hüpfburg aufgebaut.

Bürgermeister Gerold Strobel spricht ein paar Begrüßungsworte und dann werden wir zur Startlinie gerufen. Zwar ist es jetzt noch mit sechs, sieben Grad außerordentlich kühl, aber die Sonne scheint schon vom Himmel und wird im weiteren Verlauf die Luft schon ein wenig erwärmen - auf rund 15 Grad soll die Temperatur steigen.

Die letzten Sekunden werden heruntergezählt und dann schickt uns der Bürgermeister auf die lange Reise. Gut 100 Marathonis und Staffelläufer machen sich auf und davon. Zuerst geht es rund 500 Meter auf der Klinikzufahrt bergab. Hier werden wir dann gegen Ende des Rennens noch einen Spurt setzen, wenn es sein muss. Ich mache einige Bilder und bin schon am Ende des Feldes. Die Spitze drückt auf die Tube.

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Informationen: Medical Park Marathon
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