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Laufberichte

Der Spezialitäten-Marathon

20.06.10

Schon einen Kilometer weiter bei Km 14 in Ergersheim erwartet uns der nächste Gourmet-Verpflegungsstand. Es gibt frischen heißen Flammkuchen. Die haben tatsächlich einen kleinen Ofen an der Laufstrecke aufgebaut um uns mit frischem dampfenden Flammkuchen (Tarte flambée, elsässisch Flammekueche) zu bewirten. Das ist wirklich Super. Flammkuchen ist eine Spezialität aus dem Elsaß, der benachbarten Pfalz und Baden. Ein sehr dünner Hefeteig wird mit Zwiebeln, Speck und Sauerrahm oder Schmand belegt und kurz gebacken. Sehr lecker kann ich nur empfehlen. Gibt es inzwischen auch in vielen anderen Kombinationen sowie auch in Süß. Der noch heiße Flammkuchen wird den Leuten aus den Händen gerissen. Manche warten auch bis der nächste fertig ist, denn heute hat man Zeit und Essen und Trinken ist bei diesem Lauf wichtiger wie die Laufzeit. Wer hier unter 5 Stunden ins Ziel kommt hat was falsch gemacht.

Wir verlassen Ergersheim und kommen nach Wolxheim das direkt an den Ort anschließt. Auch hier werden wir stürmisch empfangen. Jetzt geht auf über einen langen Anstieg aus dem Ort. Oben angekommen geht der Blick in Ferne über die Felder und Wiesen auf viele kleine Ortschaften, Weinberge und auf die Ausläufer der Vogesen, wunderschön. Es geht über einen Trail bergab und wieder gleich länger bergauf. Kurz hinter Km 9 haben wir Dahlenheim erreicht.

In Dahlenheim ist der 5. Gourmet-Verpflegungsstand. Hier erwarten uns Gegrillte Würste & Pinot Blanc. Ich denke mir, na so dicke fettige Würste bleiben liegen aber nein die Läufer feiern diesen Marathon und dazu gehört auch Essen. Obwohl wir noch 24 km zu bewältigen haben. Der angebotene Wein Pinot Blanc der auch Weißburgunder genannt wird ist eine weinbaulich eher schwierige Rebsorte durch die dünnhäutigen Früchte. Durch unterschiedlichen Böden und Lagen schmeckt jeder anders.

Weiter geht es durch und über Weinberge nach Scharrachbergheim zur Halbzeit. Hier steigen die Halbmarathonis ins Geschehen ein. Sie sind 2 1/2 Stunden nach uns gestartet und von Molsheim per Shuttlebus hierher gebracht worden. Hier ist auch die erste Zeitmatte die wir überlaufen müssen. Ein riesiger Lärm und Gejohle erwartet uns, denn die 800 Semi-Marathonis sind gerade neben uns gestartet. Hier ist eine Wahnsinnsstimmung.

Namensgeber für den Ort war eine Familie Scharrach. Jean der Scharrach hat auch die Wasserburg, ein Schloss das 1450 erbaut wurde konstruiert. Nicht nur hier fallen die herrlich hergerichteten und mit vielen Blumen geschmückten alten Fachwerkhäuser auf. Diese vielen kleinen Orte haben Ähnlichkeit mit den Dörfern an der Deutschen und südlichen Weinstraße.

Wir kommen zum 6. Gourmet-Verpflegungsstand. Es werden uns Süße Brötchen und Wein serviert. Zu trinken wird uns der Pinot Gris gereicht. Hierbei handelt es sich um den bei uns bekannten Grauburgunder oder Ruländer. Der in Frankreich als Pinot Gris verbreitete Wein hat in der Regel einen hohen Alkoholgehalt. Er wird dadurch auch oft als Aperitif oder Dessertwein gereicht. Bernie liebt den süßen Geschmack dieses Weines.

Vor dem nächsten Ort gibt es eine Begegnung zwischen Marathon-Pferd und echtem Pferd. Man sieht sich verwundert an und es werden viele Fotos geschossen. Dann geht es abwärts durch den Ort nach Odratzheim. Nach dem hügeligen Örtchen geht es flach an einem Bächlein entlang weiter. Die Strecke ist insgesamt landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich, aber auch anstrengend. „Schuld“ daran ist nicht nur das Auf und Ab, das besonders auf der zweiten Hälfte Kraft kostet, sondern auch die rustikalen Feldwege. Bei solchem Untergrund würden die Läufer in Deutschland ganz schön schimpfen auf den Veranstalter, aber hier nimmt man es gelassen. Richtig erholsam sind da die langen Stücke auf den asphaltierten Radwegen.

Die 2. Hälfte der Gourmet-Verpflegungsstände erreichen wir bei km 26 beim Ort Marlenheim. Es ist der nördlichste Ort der Elsässer Weinstraße die 170km lang sich südlich windet. Seit 1994 wird Marlenheim auch offiziell Porte de la Route des Vins d'Alsace genannt. Es gibt Nudeln und Pinot Noir. Der Nudelsalat wird uns mit zwei verschiedenen Varianten gereicht. Auch hier bleiben wieder viele stehen und genießen. Jetzt sieht man auch die grünen Startnummern, die Halben die genüsslich Essen und Trinken. Wir vermischen uns immer mehr und so kommen auch viele neue Kostüme dazu. Hier komme ich mit Ilka Salzmann und Gerold Kreuter aus Bexbach (liegt im Saarland zwischen Neunkirchen und Homburg) ins Gespräch die heute einen Halben laufen. Sie haben sich zur WM als Fußball verkleidet. Der Wein ein Pinot Noir ist der bei uns bekannte Blau-, Schwarz- oder Spätburgunder und eine der bedeutendsten und qualitativ hochwertigsten Rebsorte für Rotwein. In der Champagne ist der Pinot Noir mit einem Anteil von 38% wichtigster Bestandteil der Champagner.

Wir haben den nördlichsten Punkt der Laufstrecke erreicht ab jetzt geht es südlich Richtung Ziel in Molsheim. Den nächsten Ort Wangen (km 29) erreichen wir nach einem langen und wirklich knackigen Anstieg. Noch vor dem Stadttor gibt es die 8. Gourmet-Verpflegungsstation. Hier gibt es Wurst und Riesling. Hier im trockenen Klima reift der Riesling sehr gut und kann durch die ausgedehnten Perioden zu Vendanges Tardives oder den noch süßeren Sélections de Grains Nobles verarbeitet werden. Ein Alkoholgehalt von 12 % und mehr ist hier häufig.

 
 

Informationen: Marathon du Vignoble d'Alsace
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