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Laufberichte

„Magdeburg überrascht“

22.10.06

 „Hurra, mein erstes Mal.“

 

"Magdeburg überrascht", steht auf der Homepage der Stadt - aber kann das sein? Eigentlich wollte ich ja ein Marathonfreies Wochenende machen, aber Freundin Kerstin muss am Wochenende arbeiten und Magdeburg liegt ja um die Ecke,  von Nordstemmen mit der Bahn bin ich in 110 Minuten da.

 

Und so meldete ich mich spontan erst 10 Tage vor dem Lauf dort an, bekam sogar noch ein Zimmer im Marathonhotel Ratswaage und Peter und Robert, die beiden vom Ferrarimarathon letzte Woche, wollten auch mal 2 Marathonläufe hintereinander machen.

 

Da ich noch nie in der 1200 Jahre alten Stadt Magdeburg war, reiste ich bereits Samstag an, um mir die Stadt noch ein wenig anzusehen. Bei der Gelegenheit konnte ich auch schon mal die Startnummer in Ruhe abholen und Pasta essen. Das war alles hervorragend in der Messehalle organisiert, die Pasta gab es von 14:00 – 20:00 Uhr.

 

Der Start am Sonntag um 10:00 Uhr war ja auch sehr angenehm. Ich konnte in Ruhe frühstücken und dann ging es los. Die beiden Messehallen liegen dicht nebeneinander, das  bedeutete kurze Wege für’s Umkleiden,  Kleiderbeutel abgeben und später zum Duschen. Punkt 10:00 Uhr schoss uns nach einer Ansprache der Bürgermeister auf die Strecke.


Marathon und Halbmarathon mit den 12 km-Läufern starteten gemeinsam auf der Strasse vor den Messehallen am Rande des Elbauenpark. Das Wetter war fast wie letzte Woche in Italien,
sonnig und mild.

 

Die ersten Kilometer durch die Stadt führten an fast allen Sehenswürdigkeiten vorbei, dem Alleecenter am Rathaus, dem alten Markt und auch mein Hotel wurde umlaufen. Besonders beeindruckt war ich vom rosafarbenen Hundertwasserhaus.

 

Dann wurde die Elbe das zweite Mal überquert und die Strecke führte auf der Ostseite der Elbe in Richtung Norden. Ab km 10 war es praktisch ein Landschaftslauf . Die 12 km-Läufer durften rechts abbiegen zum Ziel, die anderen liefen weiter durch parkähnliche Anlagen bis zum Abzweig der Halbmarathonis.

 

Die Landschaft änderte sich jetzt, man hatte eine weite Sicht über Felder und Wiesen. Nach dem 800 langen Anstieg zwischen km 20 und 21 auf den Weinberg hatte meinen perfekten Überblick. Auch das Highlight der Strecke kam in Sicht, das „Blaue Kreuz“ genannte Wasserstraßenkreuz, eine vollständig aus Stahl konstruierte Trogbrücke für den Mittellandkanal über die Elbe. Später mündet der Mittellandkanal in den Elbe-Havel-Kanal, auf dem man nach Berlin kommt.

 

Vorher war dafür ein 12 Kilometer „Umweg“ erforderlich, der sehr problematisch war. Das  Schiffshebewerk Rothensee konnte nämlich aufgrund seiner Abmessungen keine Großmotorgüterschiffe aufnehmen. Durch die schwankenden Wasserstände der Elbe kam es für den Güterverkehr zusätzlich zu erheblichen Beeinträchtigungen, manchmal musste die Schifffahrt auch ganz eingestellt werden.

 

Mit dem Bau des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg ist jetzt eine ganzjährige, vom Wasserstand unabhängige Elbequerung möglich. Mit 918 Metern ist sie die längste Trogbrücke in Europa. Die Bauzeit betrug 5 Jahre, Einweihung war im Oktober 2003 eingeweiht.


Die drei Kilometer (km 24 – 27) auf und unter der Brücke waren damit für mich die schönsten und interessantesten der ganzen Strecke. Dann ging es auf gleicher Strecke zurück, allerdings ohne noch einmal den Weinberg zu überqueren.

 

Bei km 37 lernte ich Ulrike und Uwe kennen, die beide auf ihrem ersten Marathon unterwegs waren. Uwe bat mich, mal kurz sein Shirt und seine Startnummer zu halten. Irgendwo her nahm er ein frisches Hemd mit der Aufschrift: „Hurra, mein erstes Mal.“ Hat er das einmal aus gegebenem Anlass von seiner ersten Freundin gekriegt? Nein, es war ein Geschenk speziell für den Marathon heute, klärte er mich auf.

 

Als wir die Elbe verließen, waren wir schon bei km 39. Wir durchquerten den Elbauenpark mit Sicht auf den Jahrtausendturm, dann ging’s noch einmal über eine Brücke und dann zum Ziel zwischen den beiden Messehallen, wo wir mit Live-Musik empfangen wurden.

 

Dass ich dann auch noch bei der Tombola was gewonnen habe setzte dem Ganzen die Krone auf. Ich war begeistert von der Strecke, von der Verpflegung und der ganzen Organisation. 


Tiptop war auch das gelbe Funktionshirt für alle Teilnehmer.

Da bleibt mir nur eins zu sagen: „Magdeburg überrascht“.

 

 

Informationen: Magdeburg-Marathon
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