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Laufberichte

An der schönen ''grauen'' Donau

11.04.10

Nach 9,5 km geht’s auch für uns nach einer Spitzkehre runter an die Donau und in entgegen gesetzter Richtung wieder zurück. Mehrere Kilometer laufen wir an der schönen „grauen“ Donau entlang. Leider ist sie heute nicht blau wie im Lied besungen, sondern hat sich dem grauen Himmel angepasst. Aber trotzdem ist der Abschnitt ein absolutes Highlight der Strecke, mir gefällt’s hier ausgezeichnet. In Ufernähe kommt uns die Helene, ein kleines Ausflugsboot entgegen. Musik und gut gelaunten Mädels sorgen darauf für Stimmung.

Auf der gegenüber liegenden Donauseite liegen große Pötte vor Anker. Ob sich die Kapitäne auch heute noch spaßeshalber als Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän bezeichnen, ist mir nicht bekannt. Dabei war es aber tatsächlich eine inoffizielle Bezeichnung für Kapitäne der von 1829 bis 1991 existierenden Donaudampfschifffahrtsgesellschaft (DDSG). Als Kinder hatten wir eine riesige Freude, wenn wir das Wort fehlerfrei und komplett aufsagen konnten. Die Variante Donaudampfschiffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft, gilt sogar als das längste deutsche Wort überhaupt. Ernsthaft!

Nach 15 km sind wir zurück im Stadtgebiet von Urfahr, diesmal unterqueren wir die Autobahnbrücke der Mühlkreis-Autobahn. 1919 wurde Urfahr von Linz eingemeindet. Der Name entwickelte sich aus dem Wort Überfahrt, die nötig war, um von Linz hierher zu gelangen. Plötzlich sind die Straßen nass, aber wir sind noch trocken, da hat’s wohl vor uns die Schnelleren mit einem Schauer schon kalt erwischt. Unser weiterer Weg führt Richtung Nibelungenbrücke, das 1938 errichtete Bauwerk befindet sich an einer Stelle, an der bereits um 1501 die erste und lange Zeit einzige Linzer Brücke errichtet wurde, die wir aber nicht überqueren, da wir nach links geleitet werden. Wenige Meter später ist die Halbmarathonmarke erreicht, ich bin mit 1:59 und vielen geschossenen Bildern gut in der Zeit, das passt.

Ein weiterer, diesmal architektonischer Höhepunkt ist ein grüner Stahlkoloss. 1497 wurde Urfahr erstmals von Maximilian I. gestattet, sich mittels Brücke mit Linz zu verbinden. Die älteste heute noch bestehende Brücke ist die so genannte Eisenbahnbrücke, am 14. November 1900 wurde sie eröffnet, dient heute allerdings hauptsächlich als Straßenverkehrsbrücke und wird nur noch gelegentlich von Zügen befahren. Ein wahrhaft prächtiges Exemplar, ich postiere mich hier um mehrere Fotos zu schießen. Da kommt Jan angerauscht und erzählt mir von seinem Startabenteuer und der leeren Autobahn.

Zum dritten Mal hintereinander konnten die Linzer ihren Marathon auf unverändertem Kurs starten, ob das noch öfters der Fall sein wird steht in den Sternen. Die wunderschöne Eisenbahnbrücke hier ist nämlich baufällig und eine eventuelle Renovierung ab 2013 steht im Raum. Das wäre wirklich jammerschade, wenn den Marathonis dieser Genuss verwehrt bliebe.

„Gottes Segen ist mit euch, kommt gut ins Ziel“ wünscht allen Vorbeilaufenden ein überaus freundlicher Pfarrer vor der Pfarrkirche Don Bosco bei km 25. Ein paar Meter weiter stößt zur Gruppe in der ich mich gerade befinde ein Fahrradbegleiter, eine ganze Batterie Red Bull hat er für seine Bekannten dabei. Toller Service muss ich sagen, leider fällt nichts für mich ab. Aber zwei Kilometer weiter komme ich auch zu meinem Energieschub, an der Labestation bei km 27 wird – zum ersten Mal – Cola ausgeschenkt. Über unzureichende Verpflegung wird sich eh keiner beschweren können, alle Stationen sind sehr gut und ausreichend bestückt. Damit alle Teilnehmer gut hydriert und bei Kräften bleiben, werden entlang der Strecke rund 20.000 Liter Wasser, 9.000 Liter Elektrolytgetränke und 4.000 Liter Cola ausgeschenkt. Zudem steht feste Nahrung in Form von 3,5 Tonnen Bananen bereit.

 
 

Informationen: Oberbank Linz Donau Marathon
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