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Laufberichte

Geniale Mischung

14.04.12

Der Lauf im Kyffhäuser "Gebirge" muss etwas Anziehendes haben, sind doch seit 2005 jedes Jahr auch marathon4you-Reporter auf der Strecke.  Und in der Tat, ich  kann  es bestätigen - der Kyffhäuser Berglauf ist Spitze und allemal eine Reise wert! Auch ist in den insgesamt acht Berichten alles über den Lauf gesagt worden, viel Geschichtliches über die Region, Kaiser Barbarossa, das Denkmal und die Burg kann nachgelesen werden. So will ich mich meinen Bericht von diesem Jahr kurz halten.

Von Stuttgart aus sind es knapp 400 Kilometer nach Bad Frankenhausen, nur 40 davon Landstraße und wenn ich mich bei Würzburg nicht verfahren hätte, wären wir auch nach vier Stunden dort gewesen. Da wir aber bereits Freitag Abend anreisten, störte die halbe Stunde längere Fahrt nicht weiter. Das Auto konnten wir auf dem Parkplatz hinter der Therme abstellen und hatten dann am nächsten Morgen und auch nach dem Zieleinlauf kurze Wege.

Die Abholung der Startunterlagen am Samstag war dann auch problemlos, Kaffee gab es ebenfalls bereits im Zelt und so ab 8.30 Uhr füllte sich das Gelände.  Vermutlich gab es jede Menge Nachmeldungen, denn das Wetter sah gut aus, zwar noch mit ca. 4 Grad recht frisch, die Sonne aber war da und wärmte bereits.

Im Gegensatz zu den Vorjahren hatte man den Start des Marathons um eine halbe Stunde vorverlegt, um die Wettbewerbe zu entzerren. Beim "Kyffhäuser" gibt es ja, neben dem Marathon, noch sieben weitere Lauf- und zwei Radbewerbe mit mehr als 2.150 Finishern. Die jeweiligen Startzeiten mussten also so geschickt gelegt werden, dass es keine größeren Kollisionen gab. Das hat dann wohl auch recht gut geklappt, lediglich die letzten Marathonläufer kollidierten mit den 64-km-Bikern, was aber wohl auch kein großes Problem war.

Pünktlich um 8.30 Uhr dann der erste Start des Tages, der Marathonlauf. Mit etwa 330 Startern war das Feld gerade noch überschaubar, hatte sich gleich nach den ersten paar Dutzend Metern entzerrt und man konnte frei laufen, hinaus aus dem Startgelände, flach weiter durch Bad Frankenhausen und weiter auf der Landstraße nach Westen Richtung Steinthaleben. Die Straßen waren frei, die Polizei ließ den wenigen Verkehr nur ganz kontrolliert fahren und wir freuten uns über die ersten flachen Kilometer. Auch wenn man auf einer Asphaltstraße lief, war es kein bisschen langweilig, die Landschaft war so abwechslungsreich, dass man genügend Ablenkung hatte.

Die Barbarossahöhle passierten wir etwa bei km 6, kurz danach kam die erste Verpflegungsstelle und bald stieg die Straße an, durch Steinthaleben durch und weiter hoch, bis wir bei etwa km 12 die Landstraße nach rechts auf einen Schotterweg verließen und bald den Wald erreicht hatten.

Die ersten waren in flotten Gehschritt gewechselt, Angelika und ich konnten aber noch problemlos joggen und machten auf den nächsten Kilometern so einigen Boden gut, obwohl es bis Kilometer 17 ständig hoch ging, mal steiler, mal sanfter.

Die Temperatur war mit jetzt vielleicht 7..9 Grad bestens, immer wieder schien die Sonne in den lichten Wald, die Verpflegung - Wasser, Tee, Iso, Malzbier, Bananen - vollkommen ausreichend, die Waldwege recht breit und gut zu laufen, so dass wir bald an der Wende mit dem kurzen Begegnungsstück bei km 17 waren.

Der folgende schmale Waldweg war herrlich zu laufen, er schlängelte sich ganz sanft abwärts durch den Laubwald, man konnte es laufen lassen und musste lediglich aufpassen, dass man nicht über eine Wurzel stolperte. Auch als es dann wieder auf einem Wirtschaftsweg weiter ging, lief es die nächsten Kilometer wie geschmiert, so dass man dann mit dem Schwung beinahe von alleine hoch bis zum Kyffhäuser Denkmal kam.

Dort war eine Wende mit Kontrollstempel am Fuße des Denkmals und eine bestens ausgestattete Verpflegungsstelle mit zusätzlichem Angebot wie Haferschleim, Butterbroten, Cola usw. Hier mussten wir kurz innehalten, Energie tanken und natürlich ein paar Bilder machen, bevor es weiter ging.

Dann ging es weiter, die Auffahrt wieder hinunter, wo man noch manchen Läuferinnen und Läufern begegnete, die sich den Weg zur Wende hoch kämpften. Für uns, die wir das schon hinter uns hatten, ging es dann rechts weg, über den Parkplatz, bis man die Burgruine und das Denkmal vollends umrundet hatte.
Der nun folgende schmale Waldweg führte weiter sanft abwärts und verführte zum flotten Rennen. Zack - man sollte eben besser auf die Wurzeln und Steine aufpassen - lag ich der Länge nach flach auf dem Boden. Die Kamera in meiner Hand war ohne jeden Kratzer, ich selber hatte nur wenige Stöße abbekommen und war beinahe so schnell wie ich auf dem Boden lag wieder auf der Strecke. Da hatte ich nochmal Glück gehabt.

Der Weg war bald wieder breiter, erst noch abwärts, dann sanft ansteigend und bald sah man in der Ferne ein letztes Mal Burgruine und Denkmal. Noch 14 Kilometer wurden jetzt angezeigt, der Weg war gut, die Strecke eben, wir konnten es "rollen" lassen. Lediglich auf den zwei Kilometern vor und hinunter nach Udersleben war nochmals volle Aufmerksamkeit notwendig. Regenwasser hatte über die Jahre tiefe Furchen in den Weg gegraben und man hatte auf diesem Abschnitt kein Stück ebenen Weges.

Im Ort dann war die vorletzte Verpflegungsstelle und kurz danach kam ein steiler Anstieg hinaus aus dem Ort und hoch zum Segelflugplatz. Aber dieser Anstieg war heute kein Problem. Eben ging es zwei Kilometer am Flugplatz vorbei, auf einem unebenen Wiesenwegen weiter bis vor zum Panorama Museum oberhalb von Bad Frankenhausen und dann kam noch der steile Abstieg hinunter in die Stadt, zuerst auf nahezu wegeloser Schotterpiste und dann weiter auf einer Straße, vorbei an schönen Häusern.Donnerwetter, das ging in die Oberschenkel.

Angelika hatte die letzten Kilometer seit Udersleben ziemlich Tempo gemacht, so dass ich neben dem Fotografieren kaum noch nach gekommen war. Auch jetzt noch, wenige hundert Meter vor dem Ziel musste ich doch tatsächlich einen Endspurt einlegen, um nicht ganz abgeschlagen hinter ihr im Ziel an zu kommen.

Geniale Mischung aus Landschaft und Wald, mit leicht zu laufenden Wegen, wenige Abschnitte mit sehr anspruchsvollem Untergrund, moderaten Anstiegen, sanften Abwärtspassagen, wunderschönen Single Trails, herrlichem Laubwald und das alles ohne jeden Zeitdruck (Limit 7,5 Stunden!). Die geschätzten 650 bis 700 Höhenmeter verteilen sich so angenehm auf der Strecke, dass man sie prob-lemlos wegsteckt. Ein Landschaftslauf wie aus dem Bilderbuch.

Hoffen wir also, dass es den Kyffhäuser Berglauf noch viele Jahre gibt. Aber bei dem Zuspruch habe ich da keinerlei Bedenken.

Zeitnahme
Transponder in der Startnummer

Weitere Veranstaltungen
Halbmarathon, 15 km und 6 km jeweils getrennt für Läufer, bzw. Walker/Wanderer, 21 und 64 Mountain-Bike Bergrennen

Auszeichnung
Medaille, Urkunde

Kosten Marathon
25 Euro (Nachmeldung 30 Euro)

Verpflegung
Insgesamt acht Verpflegungsstellen: Tee, Iso, Wasser, Malzbier, Cola, Bananen, bei km 21 auch Haferschleim, Brote

Finisher
Marathon 321,
HM:  Läufer 361, Walking/Wandern 55
15km: Lauf 321, Walking/Wandern 131
6 km: Lauf 205, Walking/Wandern 181
Kinderlauf 2km: 84
Bike: 21 km 169, 64 km 334

 

Informationen: Kyffhäuser Bergmarathon
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