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Laufberichte

Je älter desto besser

13.10.13


Zwischen 9 und 10 liegt 33


Wir laufen vorbei am Haus am See und am Haus Scheppen, lassen etliche Boote am Steg links liegen. Um mich herum bemerke ich nur gut gelaunte Läufer. Km 9 wird passiert. Und da taucht auch schon Km 33 auf. Aber so schnell sind wir nicht. Es ist die Km-Beschilderung der zweiten Runde die uns anspornt. Wenn ich das nächste Mal hier vorbeilaufe ist es nicht mehr weit …

An mehreren Stellen zeigen Uhren die Laufzeit an. Ich lasse mich nicht treiben und laufe meinen Stiefel. Die Biergärten am Rande verlocken mich da schon mehr. Ich bewahre Haltung und laufe weiter.

Zuschauer gibt es wenige. Aber wir erfahren viel Anfeuerung durch die freundlichen Helfer und Spaziergänger. An den Wechselpunkten der Staffeln sind jeweils Stimmungsnester. Den ersten Wechselpunkt passieren wir im Ortsteil Kupferdreh am Ende des Baldeneysees. Hier machen auch zwei Moderatoren übers Mikro Stimmung. Da bleib ich doch mal gleich stehen und erzähle, warum ich Fotos mache.


Das Ende naht

 

Kurz nach Wechselpunkt 1 ist das Ende des Baldeneysees erreicht. Über die Kampmann-Brücke laufen wir über die Ruhr und nun heißt es tapfer sein. Bei Km 12 geht es auf eine Wendeschleife. Die führt sogar an eine mehrspurige . Aber unsere Laufseite ist gesperrt und es macht Spaß die entgegenkommenden Läufer zu beobachten. Das geht über drei Km auf der B 227 bis zum Wendepunkt. Nun noch einmal zurück und am Stauseebogen treffen wir wieder auf unsere Seerunde. Diesmal auf der anderen Seeseite.

Einige Bands machen Stimmung an der Strecke. Eine Trommlergruppe hat es mir besonders angetan. Daniel Bazantas Trommler laden zum Mitmachen ein. Die Kinder haben Spaß, ich hab Spaß und die Zuschauer/Zuhörer sind froh, dass ich nur trommle und nicht singe.

Ich hab Hunger. An den Verpflegungsstellen greife ich mir immer etwas ab. Aber etwas fehlt noch. Da kommt vor Km 20 eine Gruppe von Helfern, die ein zweites Frühstück machen. Und schon sitze ich auf einem Klappstuhl und darf mit frühstücken. Klasse, das kommt gut. Alle sind mit Spaß dabei und als Gerd Zachäus mich im Ziel fragt, was ich glaube, was es noch zu verbessern gilt, sage ich: Nix. Und das meine ich auch so. Die Organisation ist perfekt. Wenn die am Baldeneysee nach nunmehr über 50 Jahren nicht wissen, wie man es macht, wer dann?


Der Sieger


Kurz nach meinem zweiten Frühstück kommt ein Polizeimotorrad an mir vorbei. Ihm folgt bald der führende Läufer, ihm ein Fahrrad. Somit bin ich unmittelbar nach KM 20 überrundet. Der Führende ist Florain Neuschwander (Startnummer 4), er wird den Lauf in 2.21 Std. gewinnen. Florian hat in diesem Jahr auch schon den Vivawest Marathon gewonnen.  Ausländische Spitzenläufer sucht man in Essen vergeblich. Man verzichtet auf die Verpflichtung schneller aber auch teurer Läufer. Und gesalzene Siegprämien gibt es ja auch keine.

Florian Neuschwanders Überrundung stört mich überhaupt nicht. Ich lasse mich nicht beirren und laufe meinen Stiefel weiter. Zumal sich jetzt auch die Sonne zeigt und es von den Temperaturen her angenehmer wird. Nur der Wind stört weiterhin.
Nach Km 22 zeigt sich der Zielbereich mit dem Regattahaus am See und oberhalb die weltbekannte Villa Hügel in der Sonne voraus. Alfred Krupp ließ die Villa 1873 erbauen. Lange Jahre diente sie zu Wohn- und Repräsentationszwecken der Krupps. Platz genug bietet sie ja mit ihren 269 Räumen und 8100 m² Wohn- und Nutzflächen über dem Ruhrtal und dem Baldeneysee.

 

Alles noch einmal

 

269 Räume, wie soll man sich da alles merken? Das Problem haben wir Läufer nicht. Unsere Laufstrecke ist bestens ausgeschildert und ein Verlaufen unmöglich. Zwei, drei Läufer überrunden mich noch, dann geht’s auch für mich in die zweite Runde. Noch einmal heißt es über die Gustav-Heinemann-Brücke und durch Werden zu laufen, am Stauwerk vorbei und das Hardenbergufer zu genießen.

Da fällt mein Blick auf das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Carl Funke I unmittelbar am gegenüberliegenden Ufer.  Das Zeugnis der alten industriellen Vergangenheit war mir auf der ersten Runde nicht aufgefallen.

Ich bin zwar auf der zweiten Hälfte schneller als auf der ersten, das Laufen fällt mir jedoch schwer und ich bin froh, dass jetzt die Wendepunktstrecke auf der 227 entfällt. Noch mehr freue ich mich, als das Regattahaus naht. Die letzten Meter sind stimmungsvoll.  Vorbei geht es an der Tribüne direkt am Seeufer und dann auf deren Rückseite hinein in den Zieleinlauf.

Gleich nach dem Ziel gibt es die verdiente Medaille und mein geliebtes bleifreies Bier, diesmal nicht aus dem Münchner Norden. Es gibt sogar die Wahl zwischen Weizen und Radler alkoholfrei. Wer mag, kann auch zu Bier mit Alkohol greifen.

Ein wahrlich schöner Lauf ist zu Ende und so wie es am Samstag begann, so endet der Sonntag am Baldeneysee für mich. Ich treffe auf Gerd Zachäus und danke für einen perfekten Lauftag.

Schade, dass es in diesem Jahr mit 910 Finishern einige Hundert gegenüber dem Vorjahr fehlen. Das ist wohl dem zeitgleich stattfindenden Köln-Marathon geschuldet. Aber der ist im nächsten Jahr im September. Am Marathon rund um den Baldeneysee dagegen bleibt alles wie gehabt.

Sieger
Frauen:
1. Christl Viebahn  2.43,07 Std.
2. Nina Vabic   2.51,17 Std.
3. Gladys Just   3.05,19 Std.

Männer:
1. Florian Neuschwander 2.21,28 Std.
2. Daniel Schmidt   2.22,04 Std.
3. Elias Sansar  2.22,13 Std.

12
 
 

Informationen: Westenergie Marathon Rund um den Baldeneysee
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