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Laufberichte

Unterwegs auf dem Schinderhannes-Radweg

29.08.10

Am Kreisel, wo sich K96 und L206 kreuzen, geht es bergab, vorbei am Stadtteil Liesenfeld (dem ältesten Kern der Stadt) in Richtung Gondershausen. Wir verlassen den Ort und biegen links zum Friedhof ab. Dann geht es zurück in den Ort. Kurz vorm Stadion geht es nach Basselscheid. Wir durchlaufen den Ort und die Strecke führt zurück bis kurz vor unseren Startort in Emmelshausen. Bis hierher ist es leicht wellig, nur zwischen km 4 und 5 gibt es einen knackigen Anstieg.

Emmelshausen hat erst vor 60 Jahren die Stadtrechte erhalten und hat sich zum Zentrum des vorderen Hunsrück gemausert. Sehenswert ist das Agrarhistorische Museum mit seiner Ausstellung zum Leben und Arbeiten in der Landwirtschaft in einem wiederaufgebauten und restaurierten Hunsrücker Bauernhaus aus dem Jahre 1660.

Kurz hinterm 5 Km-Schild biegen wir ab auf den Schinderhannes-Radweg, der ganz in der Nähe an der Touristinfo startet. Vor uns liegen jetzt rund 35 km leicht welliger Radweg. Auch wenn das Ziel tiefer liegt als der Start, sind doch einige Höhenmeter zu erlaufen. Der alte Bahndamm ist durchgehend asphaltiert, was einige auch zu schnellem Laufen verführt. Ich bin erstaunt, wie viele Leute schon auf den Beinen sind, um uns zu beklatschen.

Die Laufstrecke führt durch Leiningen und ca. 2km dahinter erreichen wir Norath. Ab hier bei km 12 beginnt ein langgezogener, fast 5 km langer und kaum spürbarer  Anstieg. Bei km 14 passieren wir den ehemaligen Bahnhof von Pfalzfeld, der zu einer schönen Gaststätte mit großem Biergarten umgebaut wurde. In den abgestellten Eisenbahnwagen gibt es Schlafwaggons mit 50 Schlafplätzen, sowie einen Speisewagen. Ganz in der Nähe auf einem kleinen Hügel ist vor 2 Jahren eine keltische Erinnerungs- und Erlebnisstätte mit einer 3,5 Meter hohen Nachbildung der Pfalzfelder Flammensäule entstanden. Die Originalsäule die nur 1,48 m und  wird von Fachleuten als eines der wichtigsten keltischen Steinzeuge nördlich der Alpen bezeichnet.

Die nächsten 3 km geht es weiter  ganz leicht bergauf bis nach Lingerhahn. Neben unserer Strecke liegt der schon mehrfach ausgezeichnete Campingpark „Am Mühlenteich“. Wieder lädt uns ein Gasthaus „Zur Linde“ zum Verweilen ein, aber wir wollen weiter.

Nördlich von Lingerhahn wurden 1890 Reste einer römischen Villa Rustica (ein Landhaus beziehungsweise Landgut im Römischen Reich) ausgegraben, die der Versorgung römischer Truppen diente.

Jetzt geht es bergab nach Dudenroth. Hinter dem Ort befinden sich die Reste der Dudenrother Schanze. Es handelt sich hierbei um eine mittelalterliche Burg und Siedlung, von der nur noch kleine Wall- und Grabenreste zu erkennen sind. Unser Laufweg führt uns mitten durch die „Turmhügelburg“. Nur wer es weiß, erkennt heute noch rechts des Weges einen Graben.

Hier komme ich mit Melanie und Steffen Kohler ins Gespräch. Sie sind erst vor 14 Tagen die 100km von Leipzig gelaufen und machen heute einen lockeren Trainingslauf in 4 ½ Stunden. Melanie ist bei ihrem 1. 100km Lauf auch gleich 1. Pfalzmeisterin über diese Distanz geworden. Wir laufen einige Kilometer zusammen und tauschen uns über viele schöne Läufe aus. Danke auch an Steffen, der mir einige Fotos zur Verfügung gestellt hat. Die Zwei haben auch eine schöne Internetseite www.runningfreaks.de

Fast eben geht es durch das 250 Seelendorf Ebschied und das 290 Seelendorf Hollnich. Immer wieder haben wir freie Blicke über die wunderschöne wellige Landschaft des Hunsrücks. Vor mir läuft Günter Klitsch, der zu seinem 100. Marathon von seinem Fanclub begleitet wird. Günni läuft erst seit 1998 Marathon. Auf die Frage, welches seine schönsten Läufe seien, kommt die Antwort: Rursee und Monschau. Günni ist halt  Landschafts-Genussläufer.

Es geht fast 3,5 km leicht bergab zum nächsten Ort. Schon 2km vorher bei km 25 hören wir Fetzen von Musik und Lautsprecherdurchsagen. Kastellaun naht. Wir sind bei km 27 und laufen auf ein großes Zieltor zu. Hallo, das kann es doch noch nicht sein, schon im Ziel? Ist es auch nicht. Es ist der Startplatz für die Halbmarathon-Schülerstaffeln (Start 11:15 Uhr) und der Halbmarathon-Läufer (Start 11:30 Uhr). Sie laufen jetzt zum 2. Mal durch das Tor, nachdem sie eine ca. 7 km Schleife durch den Ort gelaufen sind. Ab hier haben wir den gleichen Weg.

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Informationen: Hunsrück Marathon
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