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Laufberichte

Hunsrück-Marathon 2004

29.08.04
Autor: Klaus Duwe

Auf den Spuren des Schinderhannes

 

Der Hunsrück ist eine Mittelgebirgslandschaft zwischen Rhein, Nahe und Mosel. Höchste Erhebung ist der Erbeskopf mit 818 m. Die Gelehrten sind sich nicht einig, ob die Bezeichnung Hunsrück nun von Hundsrücken kommt, oder von den Hunnen abgeleitet ist, die bei der Völkerwanderung durch diese Gegend nach Westen zogen. Erwiesen ist hingegen, dass bereits die Römer den Hunsrück besiedelten. Noch heute verläuft zwischen Bingen und Trier die historische Ausoniusstraße, ein viel begangener Wanderweg.

 

Nicht so alt, aber ebenso beliebt ist der Schinderhannes-Radweg. So benannt nach dem gefürchteten Räuberhauptmann Johannes Bückler, der im Hunsrück sein Unwesen trieb, in Simmern eingesperrt war und 1803 hingerichtet wurde.

 

Alljährlich am letzten Wochenende im August findet auf dem Schinderhannes-Radweg der Hunsrück-Marathon statt. Bisher habe ich ja meist an City-Marathons teilgenommen, weil ich asphaltierte Strecken den oft unebenen Wegen und Pfaden bei Landschaftsläufen vorziehe. Ich laufe zwar sehr gerne durch Wald und Wiesen, schließlich bin ich im Schwarzwald zuhause. Aber besser laufe ich auf asphaltierten Straßen.

 

Der Hunsrück Marathon ist ein kurzweiliger, abwechslungsreicher Landschaftslauf durch Wald, über hügelige Felder und Wiesen, mit immer wieder herrlichen Ausblicken, vorbei an Dörfern und Siedlungen, und das größtenteils auf dem komplett asphaltierten Schinderhannes-Radweg. Früher war das einmal eine Bahnlinie. Davon zeugen noch heute einige stillgelegte Bahnhöfe, die liebevoll als Gasthöfe zu recht gemacht sind.

 

Gestartet wird in Emmelshausen (sehenswert das agrarhistorische Museum, das in einem Bauernhaus von 1660 unterbracht ist), das Ziel ist in Simmern. Sehenswert in Simmern ist der Schinderhannesturm (erbaut um 1330), das Schloss und der Schlossplatz (1708 – 1713).

 

Die Strecke weist insgesamt ein leichtes Gefälle (ca. 130 m) auf, hat es aber dennoch in sich und ist nicht zu unterschätzen. Gleich zu Beginn nach ungefähr 3 km kommt der erste Anstieg, nicht lang, aber immerhin. Bei 12 km, zwischen Norath und Lingerhahn zieht sich eine ungefähr 5 km lange aber leichte Steigung hin. Die nächste nennenswerte Steigung kommt nach Kastellaun (27,5 km) und ist nach 2 km bewältigt. Danach geht’s immer leicht abwärts. Doch dann in Simmern, kurz vor dem Ziel, wartet eine letzte Prüfung. Noch einmal bergauf, bis zum

Kreisverkehr und dann runter in die Stadt, wo auf dem Schlosslatz einige hundert Menschen begeistert die LäuferInnen empfangen. Eine tolle Atmosphäre und ein schöner Lohn.

 

Überhaupt war ich sehr überrascht von der Akzeptanz dieser Veranstaltung bei der Bevölkerung. Überall in den Ortschaften standen Leute mit allem möglichem Hausrat, mit dem sich Krach machen lässt, klatschten und riefen den Marathonis Aufmunterndes zu.

 

Trotz der Anstiege lässt sich der Hunsrück Marathon sehr gleichmäßig laufen. Ich selbst habe für alle 10 km – Abschnitte immer zwischen 59.00 und 59.30 Minuten gebraucht.

 

Die Organisation ist perfekt. Jeder Kilometer wird deutlich angezeigt, es gibt 13 (!) Verpflegungsstationen mit Wasser, Iso, Ultra Buffer, Bananen, Riegel und Gel. Der Bustransfer von Simmern zum Start nach Emmelshausen klappte reibungslos. Eine sehr empfehlenswerte Veranstaltung, der man einige Teilnehmer mehr wünschen möchte.

 

Insgesamt kamen 301 Marathonis ins Ziel.

 

Sieger Männer: Peter Christ 2:42.42

Sieger Frauen: Sabine Willberg 2:58.45

 

Streckenbeschreibung:

Punkt-zu-Punkt-Kurs, durchgängig asphaltiert mit einigen Steigungen, jedoch insgesamt leichtes Gefälle. Nicht rekordverdächtig, aber sehr gut zu laufen.

 

Zeitmessung:

Champion-Chip Rahmenprogramm: Pasta-Party (im Startgeld enthalten) am Samstag, am Sonntag ab 6.00 Uhr Läuferfrühstück im Zelt auf dem Schlossplatz.

 

Weitere Veranstaltungen:

Laufen 42 km 21 km Fun 6,3 km Inliner 42 km 21 km Fun 6,3 km Walking 42 km 21 km Fun 6,3 km

Staffellauf Halbmarathon


Auszeichnung/Startpaket:

Medaille, Urkunde, Nudelparty, T-Shirt (nur Marathon), Gutschein Freizeitbad Simmern

 

Logistik:

Großer Parkplatz vor der Hunsrückhalle in Simmern. Simmern ist gut zu erreichen über die A 61, Ausfahrt Rheinböllen. Von dort auf der B 50 nach Simmern (ca. 15 km). Bustransfer von Simmern nach Emmelshausen (Start Marathon), Kleiderabgabe. Verpflegung: 13 (!) Verpflegungsstationen mit Wasser, Iso, Ultra Buffer, Bananen, Riegel und Gel.

 

Zuschauer:

Viele 100 im Ziel, unterwegs in den Ortschaften immer wieder etliche Gruppen, die die LäuferInnen feiern.

 

Informationen: Hunsrück Marathon
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