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Laufberichte

Erinnerung an gute Zeiten

24.04.05

Mein 166. Marathon führte mich am letzten Wochenende nach Hamburg, also mal wieder zu einer Großveranstaltung. Dort bin ja früher auch schon gelaufen und mit 3:04 und 3:05 immer nur knapp an der 3 Stunden-Schallmauer gescheitert.

 

Samstagmittag ging es los. Ich habe mich wieder für die Bahn entschieden, Unterkunft hatte ich im Ibishotel gebucht, nur 500 Meter vom HBF und 20 Gehminuten von der Messe entfernt. Nachdem ich dort angekommen war, machte ich diesen Spaziergang bei herrlichem Wetter zur Messe. In einer der Messehallen war die Startnummernausgabe und die hatte ich auch ohne warten gleich bekommen.

 

Die Messe hier ist eine der größten die ich kenne. Da ist bummeln durch die Halle angesagt. Alle paar Minuten treffe ich Bekannte, vor allem aus dem 100 Marathonclub, der ja in Hamburg ansässig ist. Auch Sigrid Eichner, die morgen einen ganz besonderen Lauf vor sich hat: sie wird als erste Frau in der Welt ihren 1000sten Marathon laufen. Auch Klaus Duwe von marathon4you.de lernte ich endlich mal kennen. Auf seiner Website sind auch meine Laufberichte nachzulesen.

 

Anschließend gehe ich noch zur Nudelparty. Auch hier, trotz der vielen Teilnehmer, keine lange Wartezeit. Danach machte ich den Fussmarsch zurück zum Hotel, genoss an der Bar noch mein Freigetränk (Bier). Da schlaf ich doch nachts gleich viel besser.

 

Auch nach 165 Marathonläufen bin ich doch ein wenig nervös. Wie wird es morgen laufen. Sollte die Zeit vor 2 Wochen in Bonn nur einmalig sein? Oder kann ich sie wiederholen? Ich bin gespannt.

 

Mein Training dazwischen sah so aus: Vor einer Woche Samstag ein 24 km Lauf durch den Hildesheimerwald mit 500 Höhenmetern und am Montagabend ein 14 km Lauf flach. Donnerstag Abend noch schwimmen und Sauna in der Ith-Sole Therme. Das ist so mein Programm zwischen den Marathons.

 

6:00 Uhr Sonntag Morgen, der Wecker meldet sich und die Nacht war für mich zu Ende. Ab zum Frühstück. Natürlich nur Läufer dort. Bei der Menge die in Hamburg ist ein frühes Erscheinen sehr sinnvoll, um ohne Stress alles erledigen zu können. So marschierte ich 7:15 Uhr mit meinen Kleiderbeutel los. Den Rucksack hab ich im Hotel gelassen und werde ihn nach dem Lauf wieder abholen. Das Thermometer zeigte 4 Grad, aber der Himmel ist wolkenlos. Es konnte nur wärmer werden. Meine Kleidungswahl mit langärmligem Shirt und Radlerhose sollte sich als richtig erweisen.


An der Messe angekommen, treffe ich tatsächlich wieder einen, mit dem ich letztes Jahr in Vancouver war. Die Freude war groß. Während unserer Unterhaltung, erledigten wir das wichtigste vorm Lauf. Mit Vaseline an den empfindlichen Stellen einschmieren, auch nach 165 Marathonläufen muss ich das noch machen. Vor allem die Brustwarzen, da bin ich sehr empfindlich.

 

Draußen standen schon die LKW, die unsere Kleiderbeutel aufnehmen, auch das machte ich rechtzeitig und war eine Stunde vorm Start schon startklar. Also wieder in die Halle und aufgewärmt. Ich hielt Ausschau nach den beiden VHV Kollegen Ingo und Olaf, aber bei der Menge Leute sehe ich sie leider nicht. 23000 Läufer wollen auf die Strecke gebracht werden. Das wird in Hamburg gut gelöst mit Blockstarts. Block A 9:00 Uhr Karolinenstrasse, da stand ich früher drin. Block B Bei den Kirchhöfen 9:05 Uhr Block C West 9:10 Uhr Gorch–Fock-Wall, da stand ich diesmal drin. Block C Ost 9:15 Uhr gleiche Strasse. Nach 2 km Richtung Reeperbahn treffen alle zusammen. Dank Chip am Fuß geht ja keinem Zeit verloren.

 

Das lief alles pünktlich ab. Es ist doch ein anderes Gefühl hier in Hamburg. Nicht zu vergleichen mt Springe, wo ich  mit 60 Leuten am Start stand. Der Hubschrauber kreist über uns. Irgendwie Gänsehaut-Athmosphäre. Nach eineinhalb Minuten habe ich die Startmatte überquert und es konnte losgehen. Trotz der vielen Teilnehmer kam ich doch zügig voran. Die ersten km-Schilder sind mir entgangen. Dann fielen mir die Erdinger-Schilder auf und ich bekam gleich Durst auf ein Bierchen. Auch eine Art Quälerei, ich musste ja noch Stunden darauf warten. Km 5 die Reeperbahn liegt schon hinter uns, meine Uhr zeigt 27 Min., es läuft also.

 

Ich war gut im Rhythmus, auch die Verpflegungsstellen konnte ich gut ansteuern. Zurück über die Elbchaussee, die Zuschauer ziehen an einem vorbei und bis dort hin stand einer neben den anderen. Musik, Sektfrühstück auf dem Gehsteig, die Hamburger feiern ihren Marathon. Die Palmaille bei km 10 erreiche ich nach 56 min.

 

Es wird immer wärmer und an den Verpflegungsstellen musste ich schon Wasser nicht nur in mich sondern auch über mich kippen, um etwas abzukühlen. Dann endlich der Fischmarkt, die Massen empfangen das Feld, entlang der Landungsbrücken eine irre Stimmung. Das kann sich keiner vorstellen, das muss man gesehen haben. .

 

Km 15 in den Wallringtunnel am HBF, endlich ein bisschen Ruhe. Nur die Läufer waren hier gut drauf, Gejohle, Gepfeife und sogar eine Welle. Km 20 Schöne Aussicht. Hier sitzen die Zuschauer an gedeckten Tischen mit Sekt und Lachshäppchen - wir bekommen nur Bananen, die wir mit Wasser herunterspülen. HM 1:59:02 Std. Das sieht ja gut aus. Alte Wöhr km 24 was für eine Stimmung, laute Musik, die Zuschauer klatschen und stehen dicht gedrängt. Die km fliegen förmlich dahin .Ab und zu sehe ich einige, die sich wohl übernommen haben und von Sanitätern behandelt werden. Das sind die bitteren Seiten eines Marathons.

 

Nach 30 km hatte ich immer noch einen guten Laufrhytmus. Wo werde wohl die beiden VHV Kollegen sein? Ich habe sie immer noch nicht gesehen. Nach den vielen Highlights nun bei km

37,5 das größte, der Eppendorfer Baum. Er erinnert mich von der Stimmung an die Bergetappen der Tour de France, so eng stehen die Massen. Man kann teilweise nur zu dritt nebeneinander laufen. km 38 und der Fernsehturm ist schon in Sicht. Nur noch 4 km, ein Blick auf die Uhr, es wird wieder eine gute Zeit für mich.

 

Vom Dammtor aus geht es noch mal leicht bergan Richtung Ziel. Dann die Zielkurve. Noch ein Foto gemacht und ins Ziel gespurtet. Die Zeit 4:12 Std. Also eine Minute schneller als vor 2 Wochen. Sehr schön. Nach dem Abholen des Kleiderbeutels ging sehr schnell, kurz in der Halle geduscht, Wasser kalt, Körper heissgelaufen, egal: drunter und durch. Dann endlich das 42-fach gesehene, aber nie greifbare Erdinger-Weißbier, auch in der Version „alkoholfrei“ ein Genuss nach diesem Lauf.

 

Danach bewegte ich meine müden Knochen noch 2 km zum Hotel um meinen Rucksack abzuholen.

Am Bahnhof gönnte ich mir dann endlich ein richtiges Bierchen. Pünktlich bekam ich meinen Zug und war um 18:00 Uhr wieder in der Heimat eingetroffen. Mit fantastischen Erinnerungen an einen Superlauf durch Hamburg.

 

Der nächste wird ja ein Heimspiel in Hannover am 8.Mai. Da sieht es dann zuschauermäßig ja nicht so gut aus.

 

Streckenbeschreibung:

 

Eine Runde durch mehrere Otsteile Hamburgs. Neustadt, Altstadt, St,Georg, Uhlenhorst, Barmbek, Alsterdorf, Ohlsdorf über Eppendorf, Harvestehude zurück zur Messe.

 

Auszeichnung:

 

Medaille, Saunahandtuch beim Abholen der Startunterlagen, Ergebnisheft und Urkunde.

 

Logistik:

 

Alles kurze Wege, Umkleiden, Duschen, Kleiderbeutelabgabe, alles am und im Messegelände.

 

Verpflegung:

 

Alle 2,5km Wasser, alle 5km auch Bananen und bei 20km und 30km Isotonische Getränke.

 

Unsere Zeiten:

 

Olaf Lemkemeyer 3:40:41 Std. Platz 4199 Altersklasse M40 1013 Platz

Ingo Albrecht 4:08:12 Std. Platz 8512 Altersklasse M40 1912 Platz

Wolfgang Schwabe 4:12:37 Std. Platz 9102 Altersklasse M50 899 Platz.


 

Informationen: Haspa Marathon Hamburg
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