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Laufberichte

„Gleich ist alles Schöne vorbei“

08.07.06
Autor: Klaus Duwe

Ist das der Durchbruch?

 

996 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen am Sonntag von St. Niklaus über Zermatt nach Riffelberg rennen, 50 % mehr als im Vorjahr. Der überwältigende Teil läuft die gesamte Strecke, 70 Teams teilen sich erstmals die 42,195 Kilometer und die 1.800 Höhenmeter, 706 Marathonis erreichen das Ziel. Nur in den ersten beiden Jahren (916 bzw. 731) waren es mehr.

 

Deshalb schon einmal vorab: die Veranstaltung ist erstklassig organisiert und Anlaufschwierigkeiten überwunden. Die Verpflegung auf der Strecke ist vorbildlich, das Rahmenprogramm mit Pastaparty, ein paar Verkaufsständen und viel Folklore  auf dem Bahnhofsvorplatz in Zermatt kommt gut an. Die Diskussion über die Streckenführung ist beendet, Riffelberg hat sich als Zielort bewährt und wird beibehalten. Die Attraktivität der Strecke ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Wer kann schon auf den schönsten Berg der Alpen verweisen? Auf der zweiten Streckenhälfte hat man die faszinierende Bergpyramide des Matterhorns  fast ständig im Blick – falls keine Wolken das verhindern.

 

Der Zermatt Marathon kommt bei den Deutschen ganz besonders gut an. Zwei Drittel des Teilnehmerzuwachses kommt aus Deutschland, das stärkste ausländische Kontingent sowieso.

 

Es hat sich herumgesprochen, dass Zermatt in der Schweiz zwar ziemlich weit im Süden liegt, was aber in dem vergleichsweise kleinen Land nicht viel zu sagen hat.  Jedenfalls sind es von Basel durch den Lötschberg und über Brig nach Täsch (Endstation für den PKW-Verkehr) nur ca. 220 Kilometer.

 

Dort angekommen, ist man gleich in einer ganz anderen Welt. Das Auto bleibt stehen, mit der Bahn geht es gemütlich ins ca. 1600 Meter hoch gelegene Zermatt. Der autofreie Ort bietet bei 8.500 Einwohnern 30.000 Gästen Platz. Am Bahnhof stehen Pferdekutschen und Elektrowagen, um die ankommenden Gäste zu ihren Hotels zu bringen. Ich staune über den regen Betrieb und muss mir doch in Erinnerung rufen, dass es im Sommer im Vergleich zum Winter eher ruhig in Zermatt zugeht.

 

Mit den Startunterlagen hat man keine Arbeit, sie werden einem zugeschickt. Für Nachmelder ist in St. Niklaus das Rennbüro. Das Wetter ist nicht so günstig, es kommt immer wieder zum Regnen. Die liebevoll vorbereitete Pastaparty auf dem Bahnhofsplatz leidet etwas darunter. Trotzdem sorgen Schweizer Folklore und beste italienische Pasta, die Portion für 5 Franken (wer sagt, die Schweiz sei teuer?), für gute Stimmung. Da greifen auch die Rennfavoriten Sylke Schmitz, Helmut Schiessl und Karl Jöhl gerne zu. Renè Foster, der Wirt vom „Riffelberg“, der morgen auch mitlaufen wird, stellt die „Stars“ vor und gibt witterungsmäßig für den Renntag Entwarnung: „Das Wetter wird prächtig, kremt Euch gut ein.“

 

Er hat Recht. Als ich um 6.00 Uhr aus dem Fenster schaue, sehe ich das Matterhorn und keine Wolke am Himmel.  10 Minuten später ist es umgekehrt: tief hängende Wolken und kein Matterhorn mehr. „Das ist der Nebel aus dem Tal,“ beruhigt mich die Wirtin. „Oben auf dem Berg ist herrliches Wetter, und das bleibt so heute.“ Zur Bekräftigung der unglaublichen Behauptung verweist sie auf die Live-Bilder des Wetterdienstes, die gerade über den Bildschirm gehen.

 

Voller Vorfreude gehe ich die paar Minuten zum Bahnhof, wo um 8.10 ein Sonderzug nach St. Niklaus zum Start fährt. Heute ist Abreisetag. Auf dem kleinen Bahnhof geht es zu, wie auf dem Münchner Hauptbahnhof.  Die Elektrokarren bringen Berge von Koffern. 99 % der Gäste sind Japaner, auf die man sich in Zermatt gut eingerichtet hat. Die Speisekarten und die Durchsagen in den Bahnen sind in deren Sprache und in vielen Geschäften sind Japaner beschäftigt.

 

Ich denke, dass der größte Teil der Läuferinnen und Läufer in Zermatt übernachten. Jedenfalls ist der Zug schon fast voll besetzt, ehe er in Täsch das erste Mal hält, um weitere Teilnehmer aufzunehmen.

 

In St. Niklaus ist dann vor dem kleinen Verkehrsamt, wo gegenüber das Rennbüro eingerichtet ist, erst einmal Treffpunkt, bevor man sich zum Startplatz begibt. Ich fühle mich wie zuhause, so viele Bekannte sind hier. Es ist bereits ziemlich warm und ich gebe meine Klamotten frühzeitig ab. Eine Begrüßung da, ein Schwätzchen dort, im Nu ist die Zeit um, und die erstmals teilnehmenden Staffelläufer gehen auf die Strecke. Fünf Minuten später, um 9.50 Uhr sind dann die Marathonis an der Reihe.

 

Natürlich geben die Spitzenläufer gleich mächtig Gas, denn noch nie war die Konkurrenz so groß. Der zweimalige Sieger Billy Burns aus England ist ebenso am Start wie die Berglaufspezialisten Helmut Schiessl aus Deutschland und Karl Jöhl aus der Schweiz. Auch bei den Frauen geht es schnell zur Sache, denn neben der zweimaligen Siegerin Caroline Reiber und der Vorjahressiegerin Sylke Schmitz gehen die Engländerin Lizzy Hawker, die schon mehrfach platzierte Julia Alter aus Mannheim und die Schwarzwälderin Britta Müller ins Rennen.

 

Die weniger Ambitionierten lassen es eher ruhig angehen, wohl wissend, dass nach der Linkskurve hinauf in den Ort die erste Steigung wartet und bis nach Zermatt bereits 600 Höhenmeter zu bewältigen sind. Da zahlt sich gutes Haushalten mit den Kräften aus.


Im Dorf gibt es von vielen Zuschauern herzlichen Beifall. Es geht der Bahnlinie entlang zunächst gemächlich steigend oder eben hinein ins Tal. Es ist ein herrlicher Sommertag, die Sonne scheint, die Temperaturen sind erträglich, nur das sonst das Tal dominierende Breithorn ist in Nebel gehüllt. Wir laufen auf asphaltierten oder gut befestigten Wegen und kommen zuerst nach Mattsand (1227 m  - 5 km) erreichen dann Herbriggen (1254 m – 6,6 km) und bei 10,9 km Randa (1408 m). 

 

Teilweise geht es direkt an der Bahnlinie entlang. Aus den Zügen winken die Fahrgäste und applaudieren. In den Ortschaften nehmen noch mehr Menschen als sonst an dem Ereignis Zermatt Marathon teil. Das stimuliert die Läuferinnen und Läufer. Der Wirt vom „Dom“ hat ein neues Trinksystem für Läufer erfunden. Bevor ich ihn damit fotografiere, muss er die Zigarette ausmachen. Das ist ihm die Sache aber wert.

 

Die Verpflegung beim Zermatt-Marathon muss erwähnt werden. Sie ist so reichhaltig, dass sich fast die Tische biegen. Wasser, Iso, Tee, Cola, Bouillon, Bananen, Riegel, Gel, ich habe bestimmt etwas vergessen. Es gibt einen genauen Plan, so dass jeder weiss, wann es wo welche Verpflegung gibt. Kartonweise stehen die Riegel und Gels bereit, und zig Becher warten darauf, geleert zu werden. Meist muss man die Tische gar nicht ansteuern. Die vielen Jungs und Mädels, die sich als Helfer gemeldet haben, sind so begeistert bei der Sache, dass sie uns mit Bechern und Tabletts schon entgegen kommen. Man traut sich kaum, ihr Angebot nicht anzunehmen.

 


Wir laufen auf einer schmalen Nebenstraße Richtung Täsch. Fast schwarz ist mittlerweile das verwitterte Holz der alten Heuhütten rechts und links vom Weg. Längst hat der Nebel den Blick auf das Breithorn und das Kleine Matterhorn freigeben. Was früher mal Bahnhof und Parkhaus hieß, ist jetzt der neue Terminal rechts am Ortseingang von Täsch (1439 m – km 14,7). Hier endet der Autoverkehr und nach ungefähr zwei Kilometern für uns das relative entspannte Laufen.

 


Nach einem überdachten Holzsteg über die Vispa folgen schmale Pfade, steinig und von Wurzeln durchzogen. Manchmal wird mir eine kurze Gehpause aufgezwungen, aber ich will nicht drängeln. Es sind auch etliche Wanderer unterwegs, die allerdings respektvoll und klaglos zur Seite gehen. Zermatt ist schon in Sichtweite, als es noch einmal kräftig ansteigt. Dann genieße ich kurz den Blick auf den weltbekannten Ort und renne hinunter in die Bahnhofstraße (1620 m - km 21), um mich an der Verpflegungsstelle zu erfrischen. Schwämme liegen bereit und ich kühle Kopf und Muskeln.

 

Viele Menschen stehen rechts und links der Zermatter Geschäftsstraße und feuern uns an. Die teilweise alten Häuser, die noblen Geschäfte, Hotels und Cafés sind immer wieder beeindruckend. In den Seitengassen sieht man hin und wieder alte, verwitterte Holzhütten. Sie stehen auf Steinsockeln, die mit einer großen, runden Steinplatte abgedeckt sind und weit über steht. Darauf ist dann die eigentliche Hütte gebaut. Was es damit auf sich hat? Die Waliser machen das Fleisch durch Trocknen haltbar. Dafür haben sie diese Hütten errichtet. Die Steinplatten auf den Sockeln machen Mäusen und Ratten den Zugang unmöglich. Ganz schön clever.

 

Am Ortsende steigt die Strecke an, dann geht es abwärts und wir machen eine kleine Schleife vorbei an blühenden Wiesen.  Dicke Wolken verhindern den Blick auf das Matterhorn. Über einen Steg geht es im Wald weiter aufwärts und schließlich wieder zurück in den Ort.
 
Vor dem Aufstieg nach Sunegga gibt es noch einmal eine Stärkung und dann geht auf langen Serpentinen, zunächst noch auf geteerter, später auf guten Waldwegen immer aufwärts. Ein Blick zurück auf Zermatt lohnt sich. Leider hüllt sich das Matterhorn noch immer in Wolken. Nie vergesse ich meinen ersten Lauf vor zwei Jahren, als kaum ein Wölkchen am Himmel war. Leider habe ich kaum Bilder gemacht, denn marathon4you war noch nicht einmal eine Idee. Längst bin ich zum Marschierer mutiert.

 

Ich erreiche Sunegga (2262 m – 32,2 km) und mache etwas Pause, versorge mich mit Getränken und Riegeln und genieße die herrliche Aussicht. Bevor ich weiter laufe, tauche noch förmlich in einen der bereitstehenden Wasserkübel und kühle mich ab.
 
Zuerst geht es auf einem schmalen Pfad etwas abwärts, dann aber wieder bergauf. Auf dem Leisee paddeln ein paar Kinder in einem Schlauchboot. Dann kommt mir eine Gruppe Japaner mit breitkrempigen Hüten entgegen. Sie zwängen sich an den äußersten Wegrand, um mir möglichst viel Platz zu lassen, verbeugen sich und grüßen mich in ihrer Sprache. Fast ist mir das peinlich.

 

Weit oberhalb des  Findelbaches geht es am Grindjisee vorbei in Richtung des Findelgletschers, bis bei Gant dann die Talseite gewechselt wird und wir jetzt eben oder abwärts vorbei am Grünsee laufen. Am Berggasthof (km 36,7) ist eine weitere Verpflegungsstelle eingerichtet. Über Wurzeln und Steine geht es teilweise ziemlich steil abwärts. Vorsicht ist geboten, nur nicht stolpern oder umknicken. Dann ist es geschafft, zuerst werden die Gleise der Gornergrat-Bahn passiert, dann geht es eben entlang der Schienen der „höchstgelegen Straßenbahn Europas“ zur Riffelalm 2211 m – 39,1 km) mit dem 5-Sterne-Hotel. Der (leere) Champagnerkübel blinkt in der Sonne und zahlreiche Gäste lassen sich auf der großen Terrasse verwöhnen. 
 


Jetzt sind es nur noch 3 Kilometer. Aber was für welche. 370 Höhenmeter liegen zwischen hier und dem Ziel. Besonders steil ist das erste Stück den Wiesenhang hinauf, dann wird ein besserer Weg erreicht, der uns zur Bahnlinie führt. Parallel zu dieser zieht sich der Weg dann mit bis zu 20 % Steigung dahin. „Du musst ganz rechts gehen, dann bekommst Du etwas Wind ab,“ rät mir ein Marschierer, den ich gerade überhole. Ich probier es aus, und er hat Recht. „Vielen Dank, Kamerad,“ sage ich und genieße die Erfrischung.  In dem kurzen Tunnel ist es gleich noch angenehmer und am liebsten würde ich mich eine Weile setzten.

 

Aber schon höre ich vertraute Klänge aus dem Dudelsack und weiß, dass ich es bald geschafft habe. Das meinen auch zwei nette Menschen in knallgelber Berlin-Marathon-Jacke, als sie mir zurufen: „Gleich ist alles Schöne vorbei.“

 

Fast höre ich das Wasser im Duschzelt rauschen, so nahe geht es am Ziel vorbei. Rechts ist das Hotel „Riffelberg“. Ob der René schon am Herd steht? Wir schlagen einen weiten Bogen, kommen an der Bergkapelle vorbei, dann zu einer Anhöhe und laufen, so locker es eben geht, die letzten 200 Meter hinunter und durch den mit bunten Fahnen geschmückten Zielbogen.

 

Auch nach bald 100 Marathonläufen freue ich mich fast wie beim ersten Mal. Ein glückliches Ende am Berg macht noch mehr stolz und ein Zieleinlauf vor der Traumkulisse des Matterhorn ist einfach nicht zu überbieten.

 

Die Zielverpflegung ist bestens: Cola, Wasser und Bouillon. Als kleines Geschenk gibt es ein Päckchen mit Schokolade-Hörnlis. Auf der Riffelbergwiese läuft ein fröhliches Fest. Guggemusik spielt und gleich beginnt die Ehrung der Altersklassen. Nach jedem Namen gibt es einen Tusch und viel Applaus, als ginge es um den Gesamtsieg.

 

Helmut Schiessl, mit 3:25 Stunden fünfter der Gesamtwertung, wird gerade als 3. M30 geehrt.  Da unterbricht der Sprecher die Zeremonie und kündigt Volker Gieseler an, der in Sichtweite gerade den letzten Anstieg nimmt. Alle stehen auf, Helmut Schiessl wendet sich der Talseite zu und wie die anderen applaudiert er und würdigt die sportliche Leistung des Letztplatzierten. Eine großartige Geste aller Beteiligten.

 

Karl Jöhl, Zweiter der Gesamtwertung, wird natürlich Sieger seiner Altersklasse und bekommt ein Riesenstück Käse. „Den kannst Du immer wieder wegschicken,“ sage ich zu seiner charmanten Begleiterin. Dann will ich vom Meister selbst noch wissen, wie er es denn mit dem Training hält, bei so vielen Wettkämpfen. Schließlich gewann er erst vor vier Wochen in Liechtenstein den Alpin Marathon.

 

Er nimmt sich immer ein bestimmtes Wochen-Pensum vor, orientiert sich aber an keinem konkreten Trainingsplan. „Wenn ich Lust auf Tempo habe, mache ich einen schnellen Lauf, aber meistens bin recht langsam und gemütlich auf bergigen Strecken unterwegs,“ sagt er mir. „Eine Pulsuhr habe ich nicht,“ fügt er hinzu und seine Mine verrät Geringschätzung.

 

Er war zum ersten Mal in Zermatt, es hat ihm gefallen. Und der zweite Platz, mit dem er bei der starken Konkurrenz nicht gerechnet hat, macht ihn angriffslustig. „Nächstes Jahr komme ich wieder. Aber dann habe ich mich auf diesen Lauf vorbereitet….“

 

Die Promi-Gespräche gehen weiter. Im Hotel treffe ich Caroline Reiber. Bei ihr ist es heute nicht so gut gelaufen. „Zu wenig getrunken, ich habe Krämpfe gekriegt, was ich sonst überhaupt nicht kenne,“ klagt sie. Der achte Platz ist es geworden, für die Seriensiegerin natürlich nicht befriedigend.

 

„Kann es auch sein, dass Du etwas zuviel läufst?“ will ich wissen. Schließlich hat sie vor gerade mal zwei Wochen den Graubünden Marathon gewonnen. Zustimmen will sie nicht. Aber aus der folgenden Aussage klingt schon so etwas wie Einsicht: „Jetzt konzentriere ich mich ganz auf Davos. Das Rennen ist mir wichtig.“

 

Empfehlenswertes, individuelles Rahmenprogramm

 

Das Matterhorn ist zwar einzigartig, aber nicht der einzige Berg in Zermatt. Ursprünglich war es auch gar nicht das Matterhorn, das auf die Menschen so faszinierend wirkte, sondern der 4634 Meter hohe Monte Rosa. Deshalb hieß auch das erste Hotel in Zermatt so. Erst Edward Whymper, der sich in den Kopf gesetzt hatte, das Matterhorn als Erster zu besteigen, machte die Bergpyramide populär. Durch den dramatischen Wettlauf  am 14. Juli 1865, bei dem Whymper es tatsächlich als Erster auf den 4478 Meter hohen Gipfel schaffte, aber vier seiner Seilgefährten ums Leben kamen, erlangte der Berg und das Dorf Weltruhm.

 

Bergbahnen erschließen heute die Bergwelt rund um Zermatt. Durch eine Felsröhre geht es in wenigen Minuten nach Sunegga (2288 m) und mit einer Seilbahn weiter zum Rothorn (3103 m).

 

Mit der Gornergratbahn kommt man zur Riffelalp (2211 m), Riffelberg (2582 m) und Gornergrat (3089 m). Teilnehmer des Zermatt Marathon lernen diese Bahn intensiv kennen, denn bei Riffelalp werden die Gleise gekreuzt und dann verläuft der Kurs teilweise parallel zur Bahnstrecke. Auf der Rückfahrt nach Zermatt kann man erst richtig die herrlichen Aus- und Ansichten genießen.

 

Vom Ortsteil Winkelmatten aus gibt es eine Seilbahn zum Schwarzsee (2583 m), von wo aus man gut die Hörnlihütte (3260 m) am Fuß des Matterhorns erreichen und viele weitere Touren unternehmen kann.

 

Höhepunkt ist allerdings die Fahrt auf das Kleine Matterhorn, die mit der Seilbahn bis Furi startet. Dort wird in die großen Kabinen der Matterhornbahn umgestiegen und über die Zwischenstation Trockener Steg (2939 m) geht es dann hinauf auf 3883 Meter zur höchstgelegenen Bergbahnstation Europas. Dieses Prädikat ist den Schweizern nicht genug. Wird das „dream peak-Projekt“ von Heinz Julen realisiert, entsteht durch eine 120 Meter hohe Pyramide ein „neuer“ 4.000er mit Aussichtsplattformen, Restaurant und Kongressraum.

 

Der Ausblick hinunter ins Tal, nach Zermatt und auf die Gletscher (Gornergletscher, Unterer und Oberer Theodulgletscher) ist auch ohne Aufstockung schon atemberaubend. Geht man durch den Felsengang zum Ausgang der Bergstation, ist man in einer komplett anderen Welt. Eis und Schnee beherrscht die Szenerie. Einzig der Gipfel des Kleinen Matterhorn, zu dem ein Lift führt, ragt dunkel in den blauen Himmel. Etliche Ski- und Snowboardfahrer sind unterwegs.

 

Hier beginnt man üblicherweise den Aufstieg zum Breithorn (4164 m), dem angeblich „leichtesten 4.000er der Alpen,“ der 2 ½ Stunden dauert. Allerdings sind Seilsicherung und Steigeisen zur üblichen Bergsteigerausrüstung erforderlich und ein Führer wird ausdrücklich empfohlen.

 

Auf der anderen Seite blickt man hinunter zum Theodulpass und nach Cervinia in Italien. Von hier aus startete seinerzeit der Rivale und ehemalige Seilgefährte von Edward Whymper, Jean Antoine Carrel mit seiner Seilschaft den Sturm auf den Gipfel des Matterhorns.

 

Eine weitere Attraktion ist der „Gletscher-Palast“ genannte Stollen, den man in den Gletscher getrieben hat. Durch einen langen, schön beleuchteten Gang betritt man verschiedene Räume und Galerien mit herrlichen Eisskulpturen. Hinweistafeln geben interessante Hinweise und Informationen zum Thema Gletscher.

 

Mit dem Peak Pass für 148 Franken hat man übrigens 3 Tage lang freie Fahrt mit allen Bergbahnen rund um Zermatt. Eingeschlossen sind auch die Ortsbusse und die Anfahrt ab Randa und Täsch.

 

Mehr zum Thema

Streckenbeschreibung Zermatt Marathon

Punkt-zu-Punkt-Kurs mit Start in St. Niklaus (1116 m) und Ziel Riffelberg (2582 m). Anspruchsvolle Strecke mit 1800 m Anstieg, meist Berg- und Wanderwege. Durchgangszeiten beachten!

 

Rahmenprogramm

Pasta-Party in Zermatt und St. Niklaus. Startunterlagen werden vor dem Rennen zugesandt, Nachmeldungen sind im Verkehrsamt St. Niklaus möglich.

 

Auszeichnung

Medaille, tolles Finisher-Shirt, Urkunde aus dem Internet

 

Logistik

Abgabe der Kleiderbeutel in St. Niklaus. Transport ins Ziel Riffelberg. Kostenlose Rückfahrt mit der Gornergratbahn nach Zermatt oder zu den anderen Orten im Tal.

 

Verpflegung

11 Getränke- und Verpflegungsstellen  mit Wasser, Iso, Cola, Bananen, Gel und Riegel (Verpflegungsplan wird ausgegeben).

 

Zuschauer

In den Dörfern machen die Bewohner schon kräftig mit. In Zermatt in der Bahnhofstraße tolle Stimmung.

 

Temperaturen

Unbedingt den Wetterbericht beachten. Der Zermatt-Marathon hat in seiner kurzen Geschichte schon alles erlebt: herrliches Wetter mit Hitze in den Jahren 2003 und 2004 und Schnee 2002.   

 


 
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