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Laufberichte

Schnell laufen? Muskelkater garantiert!

06.07.09

St. Leonhart bis Kilometer 21 

St. Leonhard (1366 Meter): Der gleichnamigen Kirche aus 1778 gab Abt Leonhard aus Limoges den Namen. Der „Leo“ oder der „Hartl“ ist ein häufig vorkommender Name in Österreich, Bayern und Schwaben. Auf dem Gemeindegebiet steht auch die Wildspitze, die rund 2400 Meter höher ist als der Ort.

Das Pitztal wird jetzt allmählich breiter, auch sind die Bergflanken besiedelt. Die Bäume werden höher und stärker, je tiefer wir kommen, desto länger wird die Vegetationsperiode. Die Pitze führt hier mehr Wasser und wälzt sich teilweise lautstark Richtung Tal. Kilometermarkierungen finden wir auf den Asphalt aufgemalt.

Immer wieder laufe ich auf Matthias Birke auf. Mein Begleiter von Altenburg, wo er es trainingsbedingt beim Halben beließ. Heute nimmt es den Marathon unter die Füße und rechnet sich rund vier Stunden aus. Dafür macht es aber ganz schön Dampf. Also das wird nichts mit vier Stunden, das ist deutlich drunter, glaube ich, ja, da bin ich mir fast sicher.

Kilometer 21 bis 30

Kurz vor Wiese, hier ist Halbzeit, wird das Gefälle fast ungemütlich. Also langsam hinunter. Unten können wir wieder verpflegen. Dann bei Ritzenried wechseln wir auf die rechte Talseite. Und sogleich ändert sich das Profil. Es geht für einen knappen Kilometer hinauf. Einige Mitstreiter schnaufen wie eine Dampflok, manche fallen gar in den Wanderschritt. Aber beim Ortsschild Schön (Kilometer 26) geht es gleich wieder gefällig weiter.

Nach einem kurzen Wegstück zweigt eine Straße rechts nach Jerzens ab. Der Straßenverkehr wird teilweise hier umgeleitet. Nach Jerzens laufen wir zwar nicht, doch der 1000 Einwohner-Ort mit seinen 2000 Gästebetten ist bei Wintersportlern (Hochzeiger, 2560 Meter) beliebt.

Wenns bis Ziel 

Wir wechseln nach einem Gefällestück wieder die Talseite und es geht länger nach Wenns (962 Meter) hinauf. Hier wird dann bei Kilometer 31 die Zeit genommen. Gleichzeitig gehen die Schlussläufer der Staffeln ins Rennen.

Wenns hat rund 2000 Einwohner. Sehenswert ist das komplett bemalte Platzhaus am Dorfplatz. Unterhalb der Hauptstraße liegt auch die Kirche. Und dann laufen wir an der Brandstätte vorbei. Ich sehe zwei Häuser, das eine total ausgebrannt, beim anderen ist mindestens der Dachstuhl hinüber, aber wahrscheinlich auch Totalschaden. Feuerwehrleute sind für die Brandwache eingeteilt und einige Neugierige haben sich eingefunden. Wir spielen hier fast eine Statistenrolle.

Nach dem Ort Bieracker kommt immer mehr der Tschirgant (2372 Meter) dominant ins Bild. Er ist zwar nicht außerordentlich hoch, aber er hat eine kleine Wolkenfahne am Gipfel, fast wie ein Vulkan. An einer weiteren Wasserstelle schäkern die Helfer. Eine Frau spritzt einen Mann mit Wasser ab. Um den Mut aller zu kühlen, nehme ich einen Becher in die Hand, sage, „das kann ich auch“ und befördere den Inhalt nach oben. Die Schwerkraft erledigt den Rest. Ich höre nur noch einen spitzen Schrei.

Arzl (880 Meter), letzter Ort im Pitztal, nur noch sechs Kilometer. Die Pitze hat sich hier tief eingegraben. In der Ortsmitte werden wir wiederholt über Lautsprecher angekündigt. Noch mal eine V-Stelle mit vollem Programm, auch mit Cola. Der Verkehr hat jetzt doch zugenommen, aber es ist noch im grünen Bereich.

Wir verlassen Arzl, es geht wieder steiler hinab. Rechts sehen wir ein Industriegebiet. Und dann nach wenigen Metern geht es auf die 221 Meter lange Innbrücke, die hier in 50 Meter Höhe an einer engen Stelle den Inn überspannt.

Am folgenden Kreisverkehr hat sich eine Arbeitsgemeinschaft aus Polizei, Feuerwehr und Helfern gefunden, um uns auf den kürzesten Weg nach links zu geleiten. Beim Gasthof Neuner (Kilometer 39,5) wird sogar Red Bull gereicht.

 
 

Informationen: Gletschermarathon Pitztal
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