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Laufberichte

Im Düsseldorfer Süden

29.10.06

Viel Wald und eine herrliche Ruhe

 

Gemeinsam mit den Stadtteilen "Hellerhof" und "Urdenbach", deren Territorien noch einen Tick weiter in den Süden reichen, bildet "Garath" den "Südzipfel" der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf. Recherchiert man mittels Suchprogramm im Internet, so kann man Folgendes erfahren:

 

Garath (1271 erstmals urkundlich erwähnt) war einmal ein verschlafenes Dörfchen rund um ein Schloss. Doch dann entstand der Plan, hier in hervorragender Verkehrslage eine neue Stadt in der großen englischen New-Town-Tradition zu errichten. Es war die Zeit der großen Zuwanderung aus dem Osten Deutschlands, die Zeit vor dem Mauerbau. So wurde Garath in den 60er- und 70er-Jahren gleichsam aus dem Boden gestampft, den Trends der Zeit folgend vorwiegend für den sozialen Wohnungsbau.

 

Die Wohnblöcke (anfangs wohnten fast 30.000 Menschen hier, jetzt sind es um die 21.000) stempelten den Stadtteil ab. Nicht ganz zu Recht. Ungewürdigt bleibt oft die Nähe zur der Altrhein-Auenlandschaft sowie der Umstand, dass die S-Bahn nur ein Dutzend Minuten bis zum Hauptbahnhof benötigt und ein Autobahnanschluss mitten im Stadtteilzentrum liegt. Auch gute Architektur ist mit dem Kirchenzentrum von Dominikus Böhm zu besichtigen.

 

Beispielhaft ist zudem die Freizeitstätte Garath, eine gefragte Bühne selbst für international renommierte Künstler, zu deren Gastspielen Zuschauer aus der ganzen Region anreisen. Das Schloss übernahm ein privater Investor, der es auch sanierte und dazu beitrug, dass hier eine bekannte Adresse für kammermusikalische Konzerte entstand.

Einiges wird nun städtebaulich korrigiert: Das Zentrum wird neu gestaltet, Fassaden und Gehwege werden saniert. Der Stadtteil Garath erfährt eine erhebliche Aufwertung.

 

Am Sonntag, dem 29. Oktober 2006, fand dort der "5. Garather Schloss-Marathon" statt, der sich seit dem Vorjahr nach seinem Hauptsponsor "TOYOTA-YVEL-Marathon" nennt. Dieses sportliche Ereignis wurde vom Marathonteam des Garather Sportvereins 1966 e.V. umsichtig organisiert und durch das Zusammenwirken aller Abteilungen dieses Vereins in vorbildlicher Weise ausgerichtet. Veranstaltungszentrum war die an der Koblenzer Straße gelegene Bezirkssportanlage. Im Rahmen des "TOYOTA-YVEL-Marathons" wurden folgende Wettbewerbe angeboten:

 

- Marathonlauf (Start um 10.00 Uhr)
- 1-km-Lauf für Schüler/innen (Start um 10.15 Uhr)
- Halbmarathonlauf (Start um 10.45 Uhr)
- 5-km-Lauf für Jedermann sowie für Jugendliche und Schüler/innen (Start um 11.00 Uhr)

 

Die in der "TOYOTA-YVEL-Marathon"-Internet-Ausschreibung vorzufindende Schilderung des DLV-vermessenen Kurses, der von den "Marathonis" zweimal zu durchlaufen war, lautete wie folgt: "Die Strecke ist überwiegend eben und präsentiert den Düsseldorfer Süden und seine Umgebung von seiner schönsten Seite: Naturerholung pur in den Waldgebieten rund um das Garather Schloss, überwiegend Wald- und Wirtschaftswege."

 

Diese Beschreibung hatte nicht zu viel versprochen, sie traf auch in der Realität in vollem Umfang zu. Mir gefiel der abwechslungsreiche und kurzweilige Streckenverlauf sehr.

 

Die Wettbewerbe Marathon-, Halbmarathon- und 5-km-Lauf wurden in der nahe der Bezirksportanlage gelegenen Lüderitzstraße von unterschiedlichen Stellen aus gestartet. Nur drei kurze Anstiege mussten pro Runde bewältigt werden. Dies war, als der Höhenunterschied zwischen dem "Forstort Alter Rhein" und dem Wohnsiedlungsniveau zu überwinden war. Und dies waren die Fußgängerbrücke-Überquerungen der Frankfurter Straße nach km 4 und im Verlauf des letzten km des Kurses.

 

Mit besonderer Anerkennung ist zu erwähnen, dass die Streckenführung durch langgezogene, deutlich sichtbare Bodenpfeile und durch Absperrbänder hervorragend markiert und zudem noch durch eine große Anzahl von freundlichen Streckenposten abgesichert war. Jeden km hatte man präzise vermessen und unübersehbar beschildert. Die Verpflegungsstellen, die in Anständen von ca. 5 km eingerichtet waren, boten das übliche Sortiment an, wobei ich mich vor allem über die Müsliriegel und das von mir bei Marathon- und Ultraläufen sehr geschätzte Cola freute.

 

Welche Erinnerungen an einer Laufveranstaltung im Gedächtnis haften bleiben, hängt in nicht unerheblichem Maße von den angetroffenen Witterungsbedingungen ab. Da es in der vorangegangenen Nacht im Raum Bonn noch geregnet hatte und der Himmel bei meiner dortigen Abfahrt gegen 7.45 Uhr durchgehend mit tiefgrauen Regenwolken verhangen war, rechnete ich fest damit, bei unfreundlichem Wetter laufen zu müssen. Doch schon am Leverkusener Kreuz riss die Wolkendecke erstmals auseinander. Und je nördlicher ich kam, desto häufiger und größer wurden die Lücken in der Bewölkung.

 

Ab 9.00 Uhr stellte sich schließlich das ein, wovon ich frühmorgens nicht einmal zu träumen gewagt hätte, nämlich schönes Wetter. Dabei stieg die Temperatur in den Mittags- und frühen Nachmittagsstunden so sehr an, dass ich mich mit einem kurzärmeligen Funktionsshirt und einer dünnen Laufweste zu warm angezogen fühlte.

 

Wie die einem Veranstaltungsbericht der Westdeutschen Zeitung vorangestellte Überschrift "Bestzeiten vom Winde verweht" zustande kam, ist für mich nicht nachvollziehbar. Immerhin war ich gute 5½ Stunden unterwegs. Da hätte ich es doch auch merken müssen, wenn uns "meist ein unangenehmer Wind um die Ohren gepfiffen" hätte. Und wo sollte auf einem Kurs, der überwiegend durch Wald und Wohnsiedlung führte, der Wind einen solch gravierenden Einfluss gehabt haben? Vermutlich war da die in einem Interview benutzte Ausrede aufgegriffen worden.

 

Schade eigentlich nur, dass die Garather Laufveranstaltung heuer einen Teilnehmer/innen-Rückgang auf der Marathonstrecke zu verzeichnen hatte. Und dies, obwohl der diesjährige Marathonlauf auch als "Volksmarathon" mit einem Zeitlimit von 6 Stunden ausgeschrieben war. Gab es 2002 noch 175, 2003 noch 179, 2004 noch 167 und 2005 noch 164 Zielankömmlinge, so gelangten diesmal nur 119 Läufer/innen ins Ziel. Lag dies an der Terminüberschneidung mit dem "Röntgenlauf", der im nahe gelegenen Remscheid-Lennep ausgerichtet wurde?

 

Folgende Finisher/innen-Zahlen hatte die diesjährige Laufveranstaltung im Düsseldorfer Süden zu vermelden:


- Marathonlauf - 13 Frauen und 106 Männer
- 1-km-Lauf - 34 Schülerinnen und 53 Schüler
- Halbmarathonlauf - 126 Frauen und 388 Männer
- 5-km-Lauf - 31 weibliche Jugendliche/Schülerinnen und 65 männliche Jugendliche/Schüler
- 5-km-Jedermannlauf - 69 Frauen und 119 Männer

 

Das waren immerhin insgesamt 1.004 Zielankömmlinge. Mit einer solchen Beteiligung ist man beim Garather Sportverein 1966 e.V. zufrieden. Der "Garather Schloss-Marathon", der eine von jährlich zwei Düsseldorfer Marathonlauf-Veranstaltungen ist und oft der "kleine Bruder" des im Mai terminierten "Metro Group Marathon" genannt wird, will sich mit diesem nicht messen. Und dies hat er auch gar nicht nötig. So hatten bis zum 31.05.2006 angemeldete Marathonläufer/innen ein moderates Startgeld von 21 € zu entrichten, das sich bis zum 31.08.2006 auf 25 €, bis zum 26.10.2006 auf 27,50 € und danach um 5 € Nachmeldegebühr erhöhte.

 

Alle Teilnehmer/innen bekamen unmittelbar nach ihrem Zieleinlauf eine Medaille umgehängt. In der bereits am Vortag abholbaren Startunterlagentüte für Voranmelder/innen befanden sich mehrere Gutscheine. Für einen von diesen gab es am Samstag auf der zwischen 16.00 und 18.00 Uhr im Autohaus TOYOTA YVEL veranstalteten Pastaparty "Nudeln bis zum Abwinken". Die anderen Bons, die am Wettkampftag eingelöst werden konnten, berechtigten zum kostenlosen Empfang einer Erbsensuppe, eines Getränkes nach Wahl und eines "Schlossläufers" (Hefegebäck). Eine Teilnehmerurkunde mit Platz- und Zeitangabe sowie die Ergebnislisten lassen sich über das Internet ausdrucken.

 

Die drei erstplatzierten Männer:

1. - 1./M40 - Claesges, Michael - TSV Hochdahl - 2:53:37 Stunden
2. - 1./M30 - Fricke, Marc - Non-Stop-Ultra Brakel - 3:03:49 Stunden
3. - 2./M40 - Schöne, Burkhard - Marathon Club Menden - 3:05:31 Stunden

 

Die drei erstplatzierten Frauen:

1. - 1./W40 - Bruckmann, Anne - Büdericher SV - 3:21:16 Stunden (neuer Streckenrekord)
2. - 2./W40 - Stöppler, Petra - SV Olympia Borghorst - 3:32:08 Stunden (die Vorjahressiegerin)
3. - 3./W40 - Burke, Birgit - Aachen - 3:38:57 Stunden

 

Informationen: Garather Schlossmarathon
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