marathon4you.de

 

Laufberichte

Bis auf’s Messer

19.11.06

Mit Pauken und Trompeten geht’s zum Start

 
Heute habe ich noch ein Schmankerl parat. Nein, es gibt nichts zum Futtern. Aber: Habt Ihr schon mal was von Waffenläufen gehört? Das hat vielleicht der eine oder andere mal beim Bund gemacht. Aber auf Zeit, da wird mancher schon ausgiebig überlegen.

 

Wenn Ihr den Laufkalender zur Hand nimmt, werdet Ihr in der Fassung des DLV nicht fündig. Ihr müsst Euch dann schon die schweizerische Ausgabe angeln. Der Waffenlauf ist wohl unter den Ausdauersportarten eine traditionelle Besonderheit, die es nur bei den Eidgenossen gibt. Seinen Anfang nahm diese Spezialität bereits im Jahr 1916 in Zürich. Die eigentliche Geburtsstunde schlug aber 1934 mit der erstmaligen Austragung des Frauenfelder Militärwettmarsches, dem heute noch unbestrittenen König der Waffenläufe. Wenn ich Euch bekannt gebe, dass heuer die 72. Ausgabe des „Frauenfelders“ stattfindet, dann zeugt das doch von einer langen Ausdauer der Organisatoren.

 

Und was ist das Besondere daran? Nun ja, eigentlich müsstet Ihr das mal sehen. Oder doch gleich mitlaufen. Für die Waffenläufer ist ein Wettkampfreglement beschlossen. Nach dem haben die Sportler im Tenue (Tarnanzug bestehend aus Jacke und Hose) anzutreten. Die so genannte Packung, wir sagen hierzu wohl eher der Rucksack oder das Gepäck, besteht aus Kampfrucksack mit verpacktem Sturmgewehr, wobei der Gewehrlauf sichtbar sein muss. Für Männer beträgt das Gewicht 6,2 Kilo, für Frauen immerhin auch noch 5 Kilo, wobei das schwache Geschlecht die Waffe weglassen kann. Schummeln mit dem Gewicht wird nicht geduldet, denn die Veranstalter sorgt mittels einer Waage für eine entsprechende Kontrolle vor dem Start.

 

Damit die Füße nicht zu stark leiden, sind auch zivile Laufschuhe erlaubt, wobei ich auch einzelne „Kampfschweine“ mit Stiefeln und Halbschuhen bei meinen bisherigen drei Starts hier gesehen habe. Längst gehören auch Frauen und Jugendliche dazu, letztere starten meist auf kürzeren Strecken. Auch hat der eine oder andere Veranstalter zivile Läufer mit ins Boot genommen, denn der große Laufboom ist an diesen Veranstaltungen leider vorübergegangen. Aber die zivilen Klassen helfen, dass das Überleben dieser Läufe gesichert werden kann. Der Zusammenschluss von Jung und Alt, von Spitzen- und Hobbysportler, von Soldaten und Zivilisten machen den Waffenlauf zu einem besonderen Erlebnis.

 

Also - auf nach Frauenfeld. Und wo ist das? Frauenfeld (gut 20.000 Einwohner) ist Hauptstadt des Kantons Thurgau. Der Kanton liegt südwestlich vom Bodensee. 1803 ist er in die schweizerische Eidgenossenschaft eingetreten. Das Wappen Thurgaus zeigt zwei Löwen mit roter Zunge. Die Stammeltern der Thurgauer Löwen sind die Löwen der Grafen von Kyburg, denen die Landgrafschaft hier einst gehörte.

 

Zu erreichen ist Frauenfeld aus dem bayerisch-schwäbischen Raum am besten über Lindau, Bregenz (A), St. Margreten (CH) und dann die Autobahn Richtung St. Gallen und Zürich (Ausfahrt Matzingen). Aber hier die Vignette nicht vergessen. Wenn man weiter westlicher wohnt, ist die Anfahrt entlang des Nordufers des Bodensees über Friedrichshafen und Singen zweckmäßig. Von Singen sind noch ca. 30 Kilometer zurückzulegen. Mit der Eisenbahn ist ebenfalls eine gute Verbindung eingerichtet.

 

Da ich am Samstagabend noch zu einer Geburtstagsfeier eingeladen bin, bin ich nicht schlüssig, wann ich fahren soll. Um Mitternacht von der Feier zurück beschließe ich, auch aufgrund des dichten Nebels, noch ein Stück zu fahren und dann bei Müdigkeit eine ausgiebige Rast zu machen. Es geht über Augsburg, Memmingen, Lindau, Bregenz in die Schweiz. Der dichte Nebel wird nach kurzer Wegstrecke lichter. Gute Tanzmusik im Nachtprogramm der ARD, von Samstag auf Sonntag vom WDR 4 „im Rhythmus der Nacht“, wie der Moderator sagt, lässt keine Müdigkeit entstehen. Zu bedenken gibt lediglich die eine Verkehrsdurchsage über die A73, dem Frankenschnellweg bei Buttenheim, wo einige Radfahrer den Highway als Radweg benutzen. War Alk oder eine Mutprobe die Ursache? Und wo war des Hirn? Ich erreiche dann in den frühen Morgenstunden Frauenfeld, wo ich dann ein ausgiebiges Nickerchen einlege.

 

Frauenfeld ist heute geprägt von technologisch innovativen Unternehmen und Dienstleistungsbetrieben. Die Farben des Stadtwappens, rot und weiss, deuten auf das Kloster Reichenau hin. Die Frau im Wappen weist auf den Namen der Stadt hin: „Unserer lieben Frauen Feld“. Der Löwe dürfte die habsburgerische Herrschaft symbolisieren, denn dieses Adelsgeschlecht führte in ihrem Wappen einen aufrechten roten Löwen. Das markante Schloss Frauenfeld, über den Ufern der Murg gelegen, wurde um 1200 erbaut und diente den habsburgischen und eidgenössischen Vögten als Herrschaftssitz. Seit 1960 ist im Schloss das historische Museum des Kantons Thurgau eingerichtet.

 

So, dann ham `mer wieder was Neues glernt!

 

Unser Domizil für den Wettkampf ist die alte Stadtkaserne, die schräg gegenüber vom Bahnhof liegt. Bei der Startnummernausgabe herrscht noch Ruhe, als ich Verbindung zum Organisationskomittee aufnehme. Vereinzelt treffen schon die ersten Waffenläufer ein. Da es mich hungert, gehe ich anschließend in den Speisesaal zum Zmorgebuffett (5 CHF). Kaffee, Milch, Schoko, Käse, Wurst, Marmelade, Joghurt, Semmeln und Brot wird reichhaltig angeboten. Einige Soldaten und Funktionäre sitzen auch am Tisch.

 

Auf dem langen Gang im ersten Stock sind die Umkleiden eingerichtet. Als ich mich dort einfinde, fällt mir sofort der eigenartige und intensive Geruch von Sportwässerchen auf. Das führt bei mir schon fast zum Tränen der Augen wie beim Zwiebelschneiden.

 

Die Marathonstrecke ist eine große Runde zwischen Frauenfeld und Wil, wobei im Anfangsteil ein zwei Kilometer langes Streckenteil zum Ende entgegengesetzt gelaufen werden muss. In Wil, hierher werden die Teilnehmer mit der Frauenfeld-Wil-Bahn transportiert (im Startgeld enthalten), ist der Start des Halbmarathons und des Juniorenlaufes. Die technischen Angaben im Programmheft zur Strecke lesen sich wie folgt:

 

Höhendifferenz 520 Meter, davon im ersten Teil 370 Meter. Hartbelag 31,4 km, Naturstrassen 2. und 3. Klasse 7,4 km, Feld- und Wiesenwege 3,4 km, durch Wälder 3,9 km. Fragt mich bitte nicht nach den Unterschied zwischen Naturstrasse 3. Klasse und Feldweg. Maßgabe ist jedoch, dass rund 75 Prozent Asphalt und der Rest unterschiedlich befestigte und unbefestigte Wege sind. Auch ein crossähnliches Wiesenstück ist darunter.

 

Um 09.30 Uhr ist Besammlung, so sagt man hier zum Antreten, im Innenhof der Kaserne für die Waffenläufer. Bei einer Ansprache im „Schwyzerdütsch“, da muss ich schon genau hinhören, wird zugesagt, dass es auch künftig den Frauenfelder geben wird, zumal die Veranstalter der Waffenläufer immer weniger werden und sich auch der Dachverband, die Interessengemeinschaft der Waffenläufer der Schweiz (IGWS) zum Jahresende 2006 auflöst. Jubilare dürfen dann für ihren 10., 25. oder 50. Waffenlauf nach vorne treten und werden hierfür ausgezeichnet.

 

Dann heißt es: Rechts um! Im Gleichschritt marsch! Und mit Pauken und Trompeten ziehen die Waffenläufer zum Marktplatz (500 Meter entfernt), wo um 10.00 Uhr der Start erfolgen soll. Dort erfolgt noch ein kurzes Ständchen der Militärkapelle. Ich schaue mich noch um, mache das eine oder andere Bild und werde noch von einem Waffenläufer angesprochen, der auch am heurigen Graubündner Marathon Teilnehmer war. Heute ist es sein 94. Waffenlauf und das, obwohl er erst mit 50 Jahren zum Laufen begonnen hat.

 

Nur wenige Minuten später werden die Waffenläufer auf die Strecke hinausgeschossen. Ich versuche den Kanonenschuss auf den Chip zu bannen, bin leider zu nahe am Schießgerät dran. Die Folgen: ein unbrauchbares Bild, dafür pfeift’s  in den Ohrwascheln. Die Waffenläufer rennen wie bei einer Spurtentscheidung auf die nach links weiterführende Straße zu. Wie durch ein Wunder kommt es dabei zu keinem Sturz. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis ich den ersten Soldaten auf der Strecke einholen werde. Der Start der Waffenläufer wird deshalb vorgezogen, weil der erste Sportler im Ziel ein Soldat sein soll.

 

In der folgenden halben Stunde können wir uns auf unseren Einsatz vorbereiten. Mit Temperaturen von rund 5 Grad ist es zwar noch kühl, aber wenn sich der momentane Nebel verziehen wird, werden wir optimale äußere Bedingungen bekommen. Dann um 10.30 Uhr sind wir dran.

 

Mit einem gewaltigen Schepperer aus der Kanone spurtet das Marathonfeld über den großen Marktplatz auf die angrenzende Strasse, die sogleich nach wenigen Metern in eine 1,5 Kilometer lange Steigung übergeht. Am Ende verlassen wir Frauenfeld und biegen auf eine schmälere Asphaltstrasse ein. Dann kommen die berüchtigten Kamelbuckel, zwei Gefäll- und zwei Steigungsstücke (jeweils rund 500 Meter lang) mit bis zu 20 Prozent Steigung. Spätestens am Ende der Kamelbuckel dürfte jeder seine Betriebstemperatur erreicht haben. Meine Hände sind jetzt „bacherlwarm“.

 

Bei Kilometer 5 geht’s bergab nach Matzingen, wo die erste V-Stelle auf die durstigen Sportler wartet. Das Ortsbild überragt der Turm der reformierten Kirche. Das dichte Marathonfeld, wohl an die 250 zivilen Marathonis, hat sich mittlerweile etwas aufgelockert. Bei Kilometer 7 oder 8 können wir auf die Waffenläufer auflaufen, darunter ist der Deutsche Ralf Kretschmann mit einem Verfolger im Genick. Beide werden noch lange kämpfen müssen. Mittlerweile hat die Sonne den Kampf gegen die Nebeldecke gewonnen. Auch sind die Temperaturen deutlich gestiegen. Den Blick auf die schneebedeckten Alpen kann ich aufgrund der diesigen Sicht nur erahnen, ich glaube aber den Säntis erkennen zu können.

 

Bei Kilometer 8 sehe ich vier Kinder mit dem Schweizer Symbol an der Strecke. Sie freuen sich, als ich sie fotografiere. Bei Kilometer 9 beginnt eine drei Kilometer lange Steigung. Wir überqueren zunächst die Autobahn 1 und sehen unseren nächsten Weg, der sich mitunter kurvig, aber mit wunderschöner Aussicht uns entgegenstellt. Am Abzweig Tuttliwil/Eschlikon stehen viele Zuschauer, die uns am steilsten Stück hoch helfen. Ich bleibe wieder mal für einen Fotoschuss stehen und ernte dafür zahlreiches Lachen. Ja, so viel Zeit muss sein bei einem Genusslauf.

 

In Eschlikon (Kilometer 13) erhalten wir wieder Trinkbares in Form von Bouillon, Wasser, Tee und Rivella. Alles sauber an den Tischen angeordnet und mit großen Schildern angeschrieben. In Sirnach, zehn Minuten später, unterqueren wir die Eisenbahnstrecke auf ruppigem, kurzen Wegstück. Der Kurs verläuft dann ein längeres Stück parallel zur Eisenbahn. Wie in der Vergangenheit kann ich auch heuer einen ICE sehen. In ständigen Auf und Ab führt unser Kurs parallel zur Schiene. Dann folgt in einem Waldstück eine Umleitung. Holzeinschlag! Wir biegen rechts ab und auf etwas unebenen Weg laufen wir rund 200 Meter bergan. Aber nach einem weiteren kurzen Stück sind wir wieder auf der Originalstrecke.

 

Die Autobahn wird abermals überquert und kurz danach erreichen wir die Ausläufer von der Stadt Wil. Die Stadt hat sogar einen Bären in ihrem Wappen. Mit dieser Auskunft binde ich Euch aber keinen selbigen auf! Wil ist etwas kleiner als Frauenfeld und hat eine schöne Altstadt, die jedoch auf einer Anhöhe platziert ist. Und da müssen wir später hinauf!

 

Wil selbst gehört zum Kanton St. Gallen. Mehr als 500 Jahre residierten die St. Galler Fürstäbte in Wil, weshalb die Stadt auch Äbtestadt genannt wird. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 754 zurück. Eine turbulente Vergangenheit hat die Ansiedelung auch, denn 1287 verbrannten die Wiler das habsburgische Städtchen Schwarzenbach. Die Habsburger sannen nach Rache, belagerten Wil und zündelten 1292 ebenfalls. Die Wiler, nun ohne Dach überm Kopf, mussten als Strafe nach Schwarzenbach ziehen. 1301 wurde Wil wieder aufgebaut, die Bevölkerung ging zurück und Schwarzenbach wurde geschleift.

 

Heute ist besonders ein Besuch der Altstadt zu empfehlen, die als besterhaltene der Ostschweiz gilt. Dieser nähern wir uns auf den Unteren Bahnhofstraße, an der Kirche St. Peter vorbei und auf der Oberen Bahnhofstraße. Ein kurzes Begegnungsstück ist hier eingebaut, welches mit Flatterleine und Warnbaken gesichert ist. Die Breite reicht für uns, zumal viele Zuschauer uns hier anfeuern. Zuerst noch ansteigend, dann auf ebenem Weg rennen wir um die Altstadt herum. Eine scharf Linkskurve folgt, durch das Schnetztor hindurch und dann sind wir am Hofplatz angelangt, der höchsten Stelle in Wil. Die Verpflegungsstelle ist sehr willkommen.

 

Da fällt mir noch etwas Interessantes ein. Die örtliche Brauerei ist der Thurbobräu, das könnte man doch hier als Rennbeschleuniger für den Rückweg ausschenken!

 

Auf in die zweite Hälfte. Hier in der Altstadt ist genau nach 1.45 Stunden nach unserem Start der Beginn des Halbmarathons für die Damen und die Junioren. Meine heutige Planung, wieder einmal die 3 1/2-Stunden-Marke zu knacken, passt auf die Sekunde, denn just an der Stelle, wo der Startbereich der Halbmarathonis auf unsere Strecke trifft, höre ich einen Kanonenschuss und lossprintende Sportlerinnen und Junioren. Ich bleibe stehen für einen Fotoschuss. Nach gut zwei Kilometern verlassen wir wieder Wil.

 

Dann sind auf einem kurzen Stück soldatisches Geschick gefragt, denn wir kommen in ein Minenfeld. Auf dem zu belaufenden Crossteil sind Tretminen von Kühen verteilt. Da kann man leicht ins Schleudern kommen. Bei Bronschhofen (Kilometer 23/24) folgt ein fast fünf Kilometer langes leichtes Gefälle.

 

Beim Kilometerschild 25 sehe ich einen deutschen Soldaten mit unserer Flagge in der Mündung des Gewehres. Andere Waffenläufer haben ebenfalls nationale Symbole oder auch Maskottchen an ihren Waffen angebracht. Schön anzusehen. Fünf Minuten später blasen auf einer Anhöhe zwei Musiker auf ihren Alphörnern.

 

Der Zuschauerzuspruch an der Strecke hat weiterhin zugenommen. Besonders in St. Margarethen stehen sie auf beiden Seiten. Die Temperatur ist aufgrund der Sonneneinstrahlung weiter gestiegen, an einer Stelle hat man sogar Gartenbänke und -tische aufgestellt. Anita Wetter aus Uetikon am See spricht mich an: „Dir geht`s gut?“ Ich bejahe und lobe ihre gleichmäßige Geschwindigkeit. Sie ist mir schon aufgefallen. Denn bei jedem Fotostopp ist sie vorbeigelaufen und ich musste wieder hinterher rennen. „Kilometer 30 kommt erst noch und da kommt dann die Entscheidung“, lasse ich sie wissen.

 

Nach einem längeren Waldstück führt uns Kilometer 30 nach Lommis. Was mir in der zweiten Hälfte auffällt, die Strecke ist nicht nur einfacher, sondern auch weiterhin abwechslungsreich gestaltet. Die Verpflegungsstellen sind zahlreicher und besonders die Waffenläufer werden von Privatpersonen mit Cola, Wasser, Bananen und dergleichen versorgt.

 

Es geht aber weiterhin nicht ohne Steigungen. Denn vor Weingarten (Kilometer 32) folgt der erste Knackpunkt. Ein „zarter“ Anstieg, der am Feuerwehrhaus endet. Dort kann der Durst gelöscht werden. Ein Schluck warmes Zuckerwasser ist heute köstlich. Hier gab es auch in der Vergangenheit Schnapswasser oder das Feuerwasser pur.

 

Stettfurt wartet mit Kilometer 35 und abermaliger V-Stelle. Mittlerweile kann ich viele Waffenläufer überholen., unter ihnen viele Routiniers. Die Strecke steigt abermals an, ich kann mein Tempo dennoch halten. Aber die Waffenläufer kämpfen. Manche schnaufen wie kurz vor dem Exitus! Ich spreche einen an und lobe seinen Kampfeswillen. Ich ernte nicht einmal einen Blick, so konzentriert ist er im Wettkampf.

 

Dann warten die Kamelbuckel. Hinunter mit Schwung und hoch kämpfen, so versuche ich noch diese letzten Schikanen zu bewältigen. Bei Kilometer 38 endet diese Schikane und das letzte Getränk wartet. Die Samariter aus Frauenfeld sind schwer am Ausschenken.

 

Mittlerweile wird der Himmel wieder diesiger. Wir müssen jetzt noch vier Kilometer aus- und durchhalten. Die Stadtgrenze Frauenfeld erreichen wir mit Kilometer 39, bevor wir wieder nach rechts abbiegen und in einem Waldstück noch ein wenig Strecke abspulen müssen. Bei Kilometer 41, wieder im Stadtgebiet, beginnt das Gefälle zum Ziel. Und das wird stellenweise so stark, dass mir das Bremsen in den Muskeln schmerzt.

 

Doch dann durchlaufe ich das Ziel am Oberen Mätteli nach 3.24.17 Stunden und belege damit Gesamtplatz 39 bei den Männern und in der Altersklasse M 40 den 14. Rang. Damit bin ich erneut die zweite Hälfte schneller als die erste gelaufen. Geschafft!

 

In der angrenzenden Halle erhalten wir unsere Auszeichnung. Wir können wählen: Medaille, Honig oder ein Geldschein. Ich entscheide mich für ein Andenken, also die Medaille, auf der die Kirche St. Jakob in Lommis abgebildet ist. Ja, und wer ein Preisgeld wollte oder ein Zahlungsmittel für das anschließende und verdiente Bier, der erhielt einen 10-Franken-Gedschein. In der Halle erhalten wir auch kalte und warme Getränke.

 

Bilanz:

Hochzufrieden zeigt sich das OrgaTeam über die Teilnahmezahlen: 281 Waffenläufer, 225 Marathonis und 924 Halbmarathonis weist die Meldeliste auf. Es siegten:

 

Waffenlauf:

 

Männer

1. Bruno Dähler 2.50.30,
2. Martin Schöpfer 2.53.17
3. Rene von Burg 2.27.04


Frauen

1. Marianne Balmer 3.22.27
2. Monika Widmer 3.27.55
3. Maria Suter 3.46.47.

 

Marathon:

 

Männer

1. Dan Uebersax 2.44.54
2. Richard Weiss 2.45.07
3. Andreas Dietsche 2.48.24

 

Frauen

1. Stephanie Vollenweider 3.01.18
2. Deborah Balz 3.06.37
3. Claudia Helfenberger 3.12.10.

 

Fazit:

Der Frauenfelder ist als Saisonabschluss wärmstens zu empfehlen. Mit 40 CHF für den Marathon bzw. 32 CHF für die halbe Strecke ist das Startgeld als günstig anzusehen. Zumal wir eine Woche nach der Veranstaltung ein Exemplar der Thurgauer Zeitung ins Haus mit der Post geliefert bekommen.

 

Darin ist die komplette Ergebnisliste mit einigen Farbbildern enthalten. Auf der Website des Veranstalters kann bereits in Kürze die Ausschreibung für den Waffenlauf am 18.11.2007 herunter geladen werden. Also den Termin merken. Wir sehen uns!

 

Teilnehmer:

Marathon 225, Waffenläufer 281, Halbmarathon 924.

 

Streckenbeschreibung:

Hügelig und abwechslungsreiche Streckenführung durch zahlreiche Orte und Siedlungen zwischen Frauenfeld und Wil. 75 % Teerstraßen, Rest befestigte Wald- und Forstwege, ein kleines Stück Wiesenweg. In der ersten Hälfte 370 der insgesamt 520 Höhenmeter. Daher gute Halbmarathonzeiten möglich.

 

Wettbewerbe:

Militärwettmarsch über 42,195 Kilometer, Marathon, Halbmarathon, Juniorenlauf über 21,1 Kilometer.

 

Zeitnahme:

Datasport mit Barcode an der Startnummer.

 

Auszeichnung:

Medaille, Honig oder Geldschein für jeden Finisher. Umfangreiche Preise für die Waffenläufer. Preisgelder und Sachpreise. Die Gesamtpreissumme aller Kategorien beträgt ca. 12.000 CHF!.  

Drumherum:Duschen in der Kaserne. Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Günstiges Frühstück (5 CHF) und Menue (9,50 CHF) im Speisesaal. Deftiges in der Festwirtschaft am Oberen Mätteli.

 

Verpflegung:

Auf der ersten Hälfte ausreichende Stellen (alle 5 – 6 Kilometer), auf der zweiten Hälfte deutlich verbessert mit Cola, Rivella, Bouillon, Wasser etc..

 

Zuschauer:

Auf der ganzen Strecke waren sehr viele Zuschauer vorhanden. Schätzungsweise wohl an die 10.000.


Fazit:

Eine schöne Veranstaltung für den Naturliebhaber und Landschaftsläufer. Ideal zum Saisonabschluss. Nächster Termin am 18.11.2007.

 

Informationen: Frauenfelder Marathon
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteFotodienst Alpha FotoHotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024