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Laufberichte

Knackige Anstiege

10.06.07

Mit Lust und Musik durch die Südeifel


Nach den zwei Citymarathonläufen in Duisburg und Oberhausen wollte ich nun gerne einen schönen Naturmarathon erleben.

 

Hier wurde mir der Eifelmarathon in Waxweiler empfohlen. Dieser wunderschöne Landschaftsmarathon in der Südeifel führt fast ausschließlich über Naturwege durch das Prümtal und seine Anhöhen zum Stausee Bitburg. Hier ist der Wendepunkt von dem es dann wieder zum Ausgangspunkt Waxweiler zurückgeht. Die hügelige Landschaft mit knackigen Anstiegen und insgesamt 600 Höhenmeter lässt zwar keine Bestzeiten zu, entschädigt aber durch herrliche Aussichten immer wieder für die Anstrengungen.


Zusammen mit meiner Frau war ich bereits am Samstag angereist und konnte so ganz entspannt meine Startunterlagen abholen und an der kleinen Pastaparty teilnehmen. Die große Portion Nudeln war auch noch in der Startgebühr von 25 Euro enthalten. Hier lernten wir bereits Achim Herberg und Katja Benz aus Erkrath kennen, welche auch hier zum ersten Mal starten wollten.


Der Eifelmarathon fand in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal statt und zeichnet sich durch eine professionelle aber trotzdem herzliche und familiäre Atmosphäre aus.


Drei Teilnehmer waren dabei, welche nun an allen zehn Veranstaltungen teilgenommen haben. Einen davon lernten wir gleich am Sonntagmorgen beim Frühstück kennen. Es war Leo Sentis welcher mit über 350 Marathonläufen auf der ganzen Welt doch immer wieder in die Eifel kommt, um an diesem schönen Lauf teilzunehmen. Schnell erzählt er mir noch von seinen Läufen auf der chinesischen Mauer, in New York und in der Wüste. Vieles hat er schon mit seinen siebzig Jahren erlebt, aber den Eifelmarathon will er sich nicht entgehen lassen. Wenn das nicht für diesen Lauf spricht.


Der Weg zum Start ist nur kurz. Nach und nach treffen die insgesamt 305 Teilnehmer ein und versammeln sich unter dem großen Start- und Zielbogen. Hier geht es ganz entspannt zu. Welch ein Unterschied zu den hektischen Startvorbereitungen bei den Citymarathons. Achim und Katja treffe ich auch wieder. Er will den Lauf ehrgeizig mit deutlich unter 4 Stunden laufen, während Katja eine Zielzeit von 4:15 anpeilt.  Das ist eine Zeit, welche ich mir auch vorgenommen habe.


Pünktlich erfolgt der Startschuss und das Feld setzt sich in Bewegung. Zuerst laufen wir eine sechs Kilometerrunde um Waxweiler bevor wir dann nochmals durch den Startbereich  laufen. Hier stehen wieder die Zuschauer, bevor wir nun in die herrliche Natur des Prümtales laufen.


Der Himmel ist noch leicht bedeckt und die Gewitter der Vortage haben die Luft angenehm gemacht. Als ich im Vorfeld immer von einem schönen Lauf durch das Prümtal hörte, hatte ich mir zuerst eine relativ flache Strecke vorgestellt. Aber bereits ein Blick auf das Höhenprofil hatte mich schnell eines Besseren belehrt.  Hier geht es nämlich auf Naturwegen ständig auf und ab. Dazwischen gibt es dann mit knackigen Aufstiegen richtige Herausforderungen.


Ich komme mit einer jungen Frau ins Gespräch. Sie läuft hier den Teammarathon und freut sich, dass sie die Gefällstrecken beim Rückweg nicht wieder hoch laufen muss.  Der Teammarathon ist eine gute Alternative. Jeweils zwei Läufer teilen sich die Strecke und werden sich auf der Hälfte beim Schloss Hamm ablösen. Diese Läufer können natürlich etwas schneller laufen da sie nach 21 Kilometer bereits im Ziel sind.


Die Strecke ist gut beschildert und die Verpflegung ist spitzenmäßig. Alle zwei bis drei Kilometer gibt es eine Verpflegungsstation und selbst im dichten Wald bleiben keine Wünsche offen. Die Betreuer an den Verpflegungsständen sind immer sehr freundlich und bemühen sich alle Wünsche zu erfüllen.
Inzwischen ist die Sonne doch herausgekommen aber wir laufen zumeist über schattige Waldwege. Einmal geht es ein kurzes Stück über eine Wiese und nur das platt gewalzte Gras lässt einen Weg erkennen.


Von weitem höre ich Akkordeonklänge  und in einem Hauseingang steht ein Musiker und spielt den Läufern auf. Das hat doch etwas hier in der freien Natur.


Vor mir sehe ich einen Läufer im Schottenrock und selbst er als Highlander  hat hier seine Probleme mit den Anstiegen. Vielleicht ist so ein Rock doch nicht die ideale Läuferkleidung.


Alle Kilometer sind ausgeschildert aber die Zwischenzeit variieren bei diesem Profil doch sehr. Bald haben wir das Schloss Hamm erreicht und die Spitzenläufer kommen uns bereits wieder mit großen Schritten entgegen.
Hier geht es  durch ein Tor auf den Schlosshof wo auch der Teamwechsel stattfindet. Ein freundlicher Moderator ruft jeden Läufer namentlich auf und wünscht ihm viel Spaß auf der restlichen Strecke. Hier steht auch meine Frau um sich von meinem Wohlbefinden zu überzeugen. Dann geht es aus einem weiteren Schlosstor wieder hinaus in Richtung Stausee.  Dort gibt es jetzt einen asphaltierten flachen Weg rund um den See und wir passieren das Dorint Hotel, welches früher einmal den Start- und Zielbereich des Eifelmarathons darstellte.

 

Nach fünf Kilometer erreichen wir wieder den Schlosshof und meine Frau ist immer noch zufrieden mit mir. Nun kommen mir noch einige Läufer entgegen welche noch auf dem Hinweg sind.

 

Wieder geht es in den Wald und die Bergabpassagen des Hinweges werden nun zu Anstiegen. An den Verpflegungsständen suche ich mir jetzt Cola aus und schütte mir einen Becher Wasser über den Kopf.  An den steilen Aufstiegen gehe ich lieber, denn laufend bin ich auch nicht schneller, kann aber doch Kraft sparen. Meine Mitläufer machen es fast ausnahmslos auch so.

 

An einer Gefällstrecke höre ich hinter mir plötzlich ein fröhliches Gesumme und Katja läuft an mir vorbei. „Ist das nicht herrlich hier“ meint sie und enteilt flotten Schrittes. Bevor mich der Frust packen kann, höre ich zum Glück wieder den Akkordeonspieler, welcher auch eine tolle Leistung vollbringt und mich mit seiner Musik wieder motiviert.


Zwischen Kilometer 38 und 39 ist nochmals ein heftiger Anstieg zu bewältigen und als ich schon glaube, es geschafft zu haben, geht es hinter einer Kurve nochmals richtig bergan. Aber dann ist es wirklich geschafft, noch drei Kilometer und ich bin im Ziel.

 

Nach der  letzten Verpflegungsstelle nehme ich nochmals Tempo auf. Jetzt geht es auf der Straße auch leicht bergab. Das Marathonmaskottchen Michel aus Frankreich steht an der Strecke und bestätigt mir, dass ich noch gut aussehe. Bald höre ich schon die Lautsprecherdurchsagen des Zielbereiches. Noch eine kleine Kurve und ich sehe den Zielbogen. Der Sprecher sagt jeden Läufer namentlich an und hat ein paar freundliche Worte für jeden. Nach 4:13:44 bin ich im Ziel und erhalte eine schöne Medaille und eine Tüte mit Werbegeschenken. Auch meine Frau ist hier und hat meinen Zieleinlauf wieder fotografiert.

 

Die Zielverpflegung ist natürlich auch super. Iso, Cola, Malzbier, Bananen alles ist hier zu haben. Duschmöglichkeiten gibt es im nahegelegenen Schwimmbad. Danach kann ich mit meiner Frau noch von einer Eisdiele  den restlichen Zieleinlauf bequem verfolgen. Nach 6:11:13 hat auch die letzte Läuferin das Ziel erreicht und auch sie wird noch mit freundlichen Worten empfangen.

 

Die Läufer und ihre Begleitung sitzen noch in familiärer Atmosphäre im Bürgerhaus bei Kaffee und Kuchen zusammen und erzählen von ihren Erlebnissen. Achim Herberg wurde tatsächlich Zweiter in der M50 mit 3:36:07 und hat damit sein Ziel voll erreicht. Katja Benz hatte mir noch 9 Minuten abgenommen und wurde ebenfalls Zweite in der W30. Aber auch ich hatte noch den dritten Platz in meiner Klasse M60 erreicht. Als ich dann auch noch in der Tombola einen Gutschein über 50 Euro gewann, wurde die Stimmung schon fast ausgelassen.

 

Pünktlich begann  dann auch bald die Siegerehrung.

 

Sieger wurde Helmut Peters vom der SV Bergwacht Rohren in 2:49:51 und war damit der einzige Teilnehmer unter drei Stunden. Schnellste Frau war Rebecca Gallaher in 3:32::03.

 

Den Team Marathon gewannen Josef Knauf und Matthias Fussmann vom SC Bleialf in 3:06:53 bei den Männern. Martina Greiml und Norbert Leinen vom TV Bitburg gewannen die Mixwertung in 3:06:53. Als Frauenteam waren Ruth Zimmer und Jutta Siebenborn in 4:00:23 erfolgreich.

 

Als Fazit bleibt nur festzustellen, dass der Eifelmarathon auch im zehnten Jahr seines Bestehens eine großartige Veranstaltung war und auch den Vergleich mit dem Monschau Marathon nicht zu scheuen braucht. 

 

Informationen: Eifelmarathon
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