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Laufberichte

Minimarathon statt Marathon

20.05.06

Aufgeschoben ist doch aufgehoben

 

Vor 400 Jahren wurde die nordbadische Stadt Mannheim in Quadrate eingeteilt, was damals wie heute ungewöhnlich ist. Mannheim, da denkt man auch an Benz, Schiller, Naidoo und an denn SV Waldhof.

Und das pfälzische Ludwigshafen, seit 1853 eigenständige Gemeinde und seit 1859 Stadt, hat einen weltweiten Ruf als Chemiestadt und ist die Geburtsstadt von Ex-Kanzler Helmut Kohl und vom Philosophen Ernst Block.

Durch diese zwei Städte sollte am 20.Mai 2006 der 3.Dämmermarathon Mannheim führen. Aus diesem Grund machten wir, Sascha und ich, uns am Samstagmittag auf den Weg vom Odenwald in die 95 Kilometer entfernte Rhein-Neckar-Metropole.

Nach 1 ½  Stunden Fahrtzeit ergatterten wir einen Parkplatz in der nähe vom Wasserturm, dem Mannheimer Wahrzeichen. Am Wasserturm befand sich der Start- und Zielbereich. Während der Autofahrt hatte es kräftig geregnet, aber nun schien die Sonne. Nach 500 Metern Fussweg ereichten wir den Wasserturm und wir begaben uns gleich ins CC Rosengarten, wo sich die Startnummernausgabe befand. Insgesamt hatten sich 8.118 Teilnehmer vorgemeldet. Das war Rekord.


Dann machten wir uns auf denn Weg zur Marathonmesse, die sich in einen aufgestellten Zelt befand, um die Angebote einiger Sportartikelhersteller zu begutachten. Gegen 17 gingen wir zum Fahrzeug, um uns für’s Rennen umzuziehen. Das Wetter war ganz ordentlich. Als wir wieder Richtung Startbereich aufbrachen, wurde es plötzlich stürmisch und dunkel. Wir kamen gerade noch zur  Tiefgarage des CC Rosengarten, als für ungefähr 20 Minuten ein selten erlebtes Unwetter mit Gewitter und orkanartigen Böen losging.

Um 18 Uhr, 15 Minuten vor dem Start, war der Spuk dann zu Ende. Immer noch erschrocken, aber guter Dinge machten wir uns auf den Weg Richtung Start und dort in unseren Startblock B 2. Wir waren gerade mit unseren letzten Startvorbereitungen beschäftigt, da wurde per Lautsprecherdurchsage den Läufern mitgeteilt, daß der Start um eine Stunde verschoben würde, weil jetzt in Ludwigshafen ein Gewitter sei, und die Polizei die Strecke noch einmal abfahren müsste.

Also machten wir uns ziemlich verärgert auf, um uns im Rosengarten warm zu halten. Wieder begann es zu regnen, aber als wir um 19.00 Uhr erneut unseren Startplatz einnahmen, hatte es wieder aufgehört. Wir waren sicher, gleich würde es losgehen.

Plötzlich machte unter den Läuferinnen und Läufer die Parole „Marathon fällt aus,“ die Runde.  Entsetzt sprach ich einen Helfer an, der wusste aber von solchem nichts. Weiter 5 Minuten später dann die Durchsage per Lautsprecher: „Der Lauf fällt aus, in Ludwigshafen liegen mehrere umgefallene Bäume auf der Strecke und weitere Unwetter sind vorher gesagt.“ Ob es eine Ersatzveranstaltung geben würde, wolle man in nächster Zeit bekannt geben.


Wir und die anderen Läufer waren natürlich erstmal sauer. Dann stellten wir uns aber auch einmal die Frage, was wohl los ist, wenn der Marathon gestartet wird und dann etwas passiert?

Einigermaßen verständnisvoll trotteten wir zum Auto, zogen uns wieder „Zivilklamotten“ an und gingen in die Fußgängerzone zum Italiener. Als wir uns um 21.00 Uhr auf den Heimweg machten, war kein erneutes Unwetter nieder gegangen. Was soll’s.

Statt des Marathons gab also den Bambini-lauf und den Mini-Marathon – sie waren vor dem Unwetter gestartet worden. Alles andere fiel buchstäblich ins Wasser.

Fazit:

Für das Wetter kann natürlich keiner was. Aber warum wurde offensichtlich erst die Presse, dann die unmittelbar Betroffenen, die Teilnehmer nämlich, informiert? Kompliment an die Helfer vor Ort, sie waren sehr bemüht.

 

Informationen: Dämmer Marathon
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