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Laufberichte

Sonne, Wind und Kugelbake

15.04.12

Danach geht es hoch auf den Deich und wir haben von oben einen schönen Blick auf die Grimmershörnbucht. Allerdings empfängt uns hier am Wasser auch ein starker Gegenwind. Immer direkt am Ufer längs geht es nun weiter Richtung Kugelbake.  Bei der Kugelbake handelt es sich um ein weithin sichtbares, 30 Meter hohes nautisches Seezeichen, das auch ein Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven ist. Hier mündet die Elbe in die Nordsee und markiert den nördlichsten Punkt des Landes Niedersachsen.

In Höhe der Kugelbake biegen wir auf den asphaltierten Strandwanderweg ab und umrunden nun mit dem Fort Kugelbake die letzte erhaltene Marinefestung an der Nordsee. Heute kann man die 5ha große Anlage als Museum besichtigen. Rechts von uns sieht man den Nationalpark Wattenmeer und in der Ferne kann ich die Insel Neuwerk entdecken. Bei Ebbe kann man sie zu Fuß oder mit dem Pferdewagen erreichen.  

Am Döser Strandhaus geht es wieder runter vom Deich und sofort lässt der Wind nach. Nun wird es sogar windgeschützt in der Sonne schnell warm. Nach einer kurzen Schleife kommt ein Wendepunkt und ich kann auf der Begegnungsstrecke die Verfolger beobachten. Mir fällt ein Läufer in einem schwarzrotgoldenen Ganzkörpertrikot auf. Da auch der Kopf maskiert ist, wirkt er schon ein wenig gespenstisch.

Hier ist jetzt auch wieder eine Verpflegungsstelle eingerichtet. Das Angebot ist mit Wasser, Iso und Cola gut. Auch Apfel- und Bananenstücke sind im Angebot. Am Kurpark vorbei geht es auf den Unteren Döser Seedeich. Jetzt laufen wir windgeschützt in der Sonne und schon bald nehme ich meine Mütze ab, da  es mir zu warm wird. Dann kommen uns schon die schnellen Läufer in ihrer zweiten Runde entgegen. Ein Polizist auf einem Motorrad macht der Spitze mit Blaulicht den Weg frei. Durch das Lotsenviertel geht es wieder mit viel Beifall Richtung Kämmererplatz zum Wendepunkt in der Rohdestraße.

Nach 10,55 KM  ist die erste Runde geschafft.  Die Staffelläufer wechseln und die 10er sind bereits im Ziel. Artur Schmidt hält als Moderator die Zuschauer auf dem Laufenden.

Für uns geht es über den Kämmererplatz weiter in die zweite Runde. Hier stehen die meisten Zuschauer und feuern die Läufer an. Auch meine Inge ist dabei und fotografiert wieder fleißig. Peter kommt mir im Lotsenviertel entgegen und wir wünschen uns weiterhin viel Erfolg.  Erneut geht es direkt am Wasser entlang und ich stärke mich erst einmal an der gut sortierten Verpflegungsstelle. Jeder Kilometer ist ausgeschildert und dadurch kann man das Tempo immer gut überprüfen. Allerdings schwanken die Zwischenzeiten je nach Windrichtung erheblich. Aber die Strecke kenne ich ja jetzt und kann meine Kräfte entsprechend einsetzten.

Wieder geht es den Deich hinauf und auf der Wasserseite haben wir den Wind wieder genau von vorne. Ich ziehe den Reißverschluss meiner Laufweste schnell wieder hoch und bin froh dass ich sie dabei habe. Am Kurpark ziehen die  Halbmarathonläufer bereits zum langgezogenen Endspurt an, denn sie sind ja gleich im Ziel. Im Lotsenviertel treffe ich meine liebe Inge, welche sich auch ein wenig die Strecke ansehen will. Hier fällt mir eine kleine Zuschauergruppe auf, welche die ganzen vier Runden unermüdlich lautstark alle Läufer anfeuert. Wenn sie von den Läufern eine dankbare Reaktion erfahren, verdoppeln sie gleich den Lärmpegel. Hier laufen wir auch auf einem blauen Teppich stimmungsvoll mit Musikbegleitung unter einem großen Bogen hindurch. 

Am Kämmererplatz werden die Halbmarathonläufer unter dem Beifall der vielen Zuschauer ins Ziel gewunken. Aber für uns Marathonläufer stehen noch zwei weitere Runden an und es wird nun spürbar ruhiger. Meine Uhr zeigt 2:05 und ich fühle mich immer noch gut und nutze wieder die Verpflegungsstellen zum Auftanken der Kraftreserven. Die Sollzeit  beträgt hier fünf Stunden und bereitet somit keinen Stress.

Inzwischen ist es ja bereits Mittag. Im Lotsenviertel treffe ich wieder meine Inge und sie wünscht mir viel Glück für die zweite Hälfte. Als ich nun den Deich hoch laufe, merke ich die Steigung deutlich. Am Wasser hat der Wind noch weiter aufgefrischt, oder ich empfinde es zumindest so. Da die Läufer sich weit auseinander gezogen haben, gibt es auch keinen Windschutz mehr. Jetzt muss jeder für sich kämpfen und ich freue mich, wenn ich jemanden überholen kann.
Nach drei scheinbar endlosen Kilometern  gegen den Wind verlassen wir wieder den Deich und  umrunden bei unserer Wende nochmals das Fort Kugelbake. Es wurde zwischen 1869 und 1879 erbaut um die Elbmündung zu schützen.

Die Kurgäste machen ihren Spaziergang und nehmen uns Läufer noch als zusätzliche Attraktion. Manche lassen sich sogar zum Beifallklatschen hinreißen. Jetzt wird es auch windgeschützt sofort wieder warm Um 13:30 Uhr sind nun noch die 5 Kilometerläufer und – walker  qestartet. Mit ihren Stöcken blockieren einige Gruppen fröhlich plaudern jetzt schon mal den schmalen Weg. Die lernen es wohl nie, dass man auch hintereinander  gehen kann.

Am Ende der Runde durchlaufen wir wieder den Kämmererplatz und nun sind auch die 30 Kilometerläufer im Ziel. Einige von ihnen haben heute wohl noch einen Testlauf für den Marathon in Hamburg gemacht.

Für uns Marathonläufer beginnt jetzt die letzte Runde. Inge ist wieder auf ihrem Rückweg zum Kämmererplatz und wünscht mir noch viel Glück für die restlichen Kilometer. Noch einmal versorge ich mich gründlich an der Verpflegungsstelle. Wie schön, dass auch Cola im Angebot ist. Die Kugelbake kommt nur langsam näher und der Wind ist noch etwas kräftiger geworden. Direkt vor mir wird ein Absperrgitter vom Winde verweht.  Gut, dass ich vorsichtig gestartet bin und noch genügend Kraft für den Anstieg zum Deich habe.

Der Deichweg besteht aus Verbundpflaster und Betonstreifen. Hier oben ist es durch die vielen Fußgänger jetzt eng geworden, denn der Weg ist doch schmal und nicht abgesperrt. Wie gut, dass wir Läufer meistens schlank sind und wenig Platz brauchen. Noch einmal laufe ich nun den Deich hinunter in die Stadtmitte. Ich verabschiede mich von der Fangruppe, die in der der Schillerstraße immer noch Stimmung macht. Etliche Zuschauer harren noch aus und am Kämmererplatz werden weiter die Finisher gefeiert. Nochmals geht es durch die kleine Schleife, dann habe ich nach 4:15:20 das Ziel erreicht. Das ist für mich Platz 2 in meiner Altersklasse.

Was für ein schönes Gefühl einen Marathonlauf wieder  erfolgreich geschafft zu haben. Ich erhalte eine schöne Medaille für meine Sammlung. Schnell habe ich mich erholt und meine Frau gefunden. Sie freut sich mit mir und bringt mir noch eine warme Jacke. Ich genieße mal wieder das alkoholfreie Bier, welches doch im Ziel immer am besten schmeckt. Auf dem Weg zur nahegelegenen Abendroth Schule kann ich bereits im Kundenzentrum meine Leistung auf einer Soforturkunde bestätigt haben.  Schnell bekomme ich  auch meine Wechselkleidung zurück und kann mich dann unter der warmen Dusche wieder frisch machen.

Nachdem wir uns noch in der Innenstadt mit einem großen Eis belohnt haben, fahren wir aus unserem schönen Kurzurlaub an der Nordsee wieder zufrieden zurück nach Hause.

Fazit: Der Cuxhaven Marathon bietet eine schöne Gelegenheit für einen Lauf direkt an der Nordsee. Eingebettet in die anderen Laufangebote wird es auf der Strecke nicht langweilig. Durch den viermaligen Rundenkurs gibt es am Start/Zielpunkt und im Lotsenviertel immer wieder ein Stimmungshoch. Insgesamt eine schöne Gelegenheit, einen Kurzurlaub mit einem Marathonlauf zu verbinden.

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Informationen: Cuxhaven Marathon
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