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Laufberichte

Bäche, Seen und tiefe Wälder

06.11.11

Der Bottroper Herbstwaldlauf ist eine Laufveranstaltung mit langer Tradition und findet nun bereits zum 39. Mal statt. Neben der 50 Kilometerstrecke wird noch ein 25, 10 und 6,8 Kilometerlauf angeboten. Die Strecken sind natürlich offiziell vermessen und bestenlistenfähig. So finden sich immer über 1500 Läufer ein, die hier ihre Runden durch die Kirchheller Heide drehen wollen.

Bei Bottrop hört denken die meisten Menschen an den Bergbau und an eine graue Stadt im Ruhrgebiet. Nun, mit dem Bergbau liegt man ja schon richtig, denn hier gibt es mit der Schachtanlage Prosper Haniel noch eine der wenigen fördernden Kohlebergwerke Deutschlands.

Start- und Zielbereich befinden sich denn auch auf dem Gelände dieser Schachtanlage. Mit dem mächtigen Förderturm gibt es eine tolle Kulisse für unseren heutigen Lauf. Im Hintergrund türmt sich mit 126 Metern Höhe eine riesige Abraumhalde, die inzwischen begrünt wurde. Hier kann man auch über einen Kreuzweg das große Gipfelkreuz erreichen. Die Kreuzwegstationen nehmen jeweils Bezug auf die harte Arbeitswelt der Bergleute. Es gibt auch auf der Halde einen Stelenpark und ein Freilufttheater, in dem im Sommer Theaterstücke aufgeführt werden.

Von oben hat man bei guter Sicht einen weiten Blick über das Ruhrgebiet mit seinen markanten Punkten wie den Gasometer in Oberhausen oder das Parkstadion in Gelsenkirchen. Hier kann man aber auch gut erkennen, wie viel Grün sich in unmittelbarer Nähe befindet. Mit der Kirchheller Heide geht es nämlich sofort in den Naturpark Hohe Mark, welcher  sich bis ins Münsterland erstreckt. Mit vielen Bächen und Seen bietet sich ein riesiges Waldgebiet, das man hier gar nicht vermutet.

Dort werden wir heute auf einer 25 Kilometerrunde den Herbstwaldlauf austragen. Dieser Lauf wird von Adler Langlauf Bottrop veranstaltet und hat sich einen guten Ruf in der Langlaufszene erworben. Seit 1999 ist hier nun die 50 Kilometerstrecke im Angebot. Dafür gibt es einen 25 km Rundkurs, der zweimal über kurze asphaltierte, ansonsten gut befestigte Wald- und Wirtschaftswege durch die Kirchheller Heide führt. Passiert werden dabei Landschaftsmarken wie die Schöttelhalde, Heide- und Heidhofsee sowie das Rotbachtal. Ich kenne diese Strecke bestens, denn in weiten Teilen gehört sie zu meiner alltäglichen Trainingsrunde.

Nur 2,5 Kilometer brauche ich am Sonntagmorgen bis zum Startgelände. Hier wölbt sich bereits ein großer Startbogen am Fuße des Förderturms und die vielen Parkplätze sind schon fast alle belegt. Heute werde ich wieder von Inge und Christiane begleitet. Sie wollen auf der 6,8 Kilometerstrecke aktiv werden.

Zu meiner großen Freude ist auch mein Lauffreund Hartmann dabei. Am Freitag ist er aus Südtirol angereist. Bei unserem Besuch in Völs am Schlern hatten wir uns bereits im August zu diesem Lauf hier verabredet. Hartmann ist auch der Grund, warum ich mich heute mal wieder auf die Ultrastrecke wage. Seit 10 Jahren bin ich keinen Ultra gelaufen, aber nun hat er mich wieder dazu motiviert. Am letzten Wochenende war Hartmann mit einem 100 km-Lauf, 6-Stundenlauf und einem Marathonlauf besonders aktiv. An nur 3 Tagen hintereinander wohlgemerkt. Was sind da schon 50 Kilometer?

Die Startunterlagen hatten wir bereits gestern abgeholt. Für 27 Euro ist man auf der 50 km Strecke dabei. Davon werden noch 2 Euro bei Rückgabe der Startnummer erstattet. Nach und nach treffen auch 24 Vereinsfreunde des VfL Bergheide ein. Sie alle wollen die schöne Veranstaltung nutzen, um mal wieder ihre Lieblingssportart auszuüben. Der VfL Bergheide ist hier einer der teilnehmerstärksten Vereine und wird heute auch 5 Podiumsplätze belegen.  Meine Trainingspartnerin Lara will heute ebenfalls die 50 km schaffen. Sie hat in diesem Jahr schon mehrmals erfolgreich an Ultraläufen teilgenommen, darunter auch am berühmten Two-Ocean-Lauf in Südafrika. Da wird ihr diese Strecke hier keine Probleme machen.

In der Waschkaue kann man sich umziehen und es wird ein leckeres Frühstück angeboten. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit auch preisgünstig im Sportlerheim zu übernachten.

Bald müssen wir uns für den Start bereit machen. Jetzt treffe ich noch Johann, Jörg , Dietrich und Hans die Powerschnegge, die natürlich auch wieder dabei sind. Insgesamt haben sich 283 Teilnehmer für den 50 km Lauf eingefunden. Ich probiere es heute auch mal mit Hartmann’ s Taktik  und stelle mich mit ihm und Lara zusammen ganz am Ende des Feldes auf. Gestern hat  er mir ein Trikot seines Heimatvereins LG Schlern geschenkt, das ich heute auch gleich mal ausprobiere.

Um 9 Uhr löst sich dann die Spannung mit dem Startschuss und wir machen uns auf unseren langen Weg. Die  Zeitnahme  erfolgt  mit  einem  Startnummern-Chip. Wir haben also keinen Grund zum Drängeln. Die Ultraläufer starten sowieso entspannter denn sie wissen, dass ein zu schneller Start sich hier noch schlimmer rächen würde als sonst.

Unter dem Beifall der bereits wartenden Läufer der anderen Strecken traben wir zuerst auf einer asphaltierten Straße direkt ins Grüne. Vorbei geht es am ehemaligen Gutshof und der neuen Schöttelhalde, bevor wir dann mit dem Alten Postweg eine öffentliche Straße erreichen.  Polizeibeamte sorgen für unsere Vorfahrt bei der Überquerung und nun tauchen wir in das Waldgebiet der Kircheller Heide ein. Nach der Überquerung des Rotbaches erreichen wir bei Kilometer 4 die erste der fünf Verpflegungsstellen, welche wir später auch wieder auf unserem Rückweg nutzen können. Nun geht es erst einmal leicht abwärts parallel zum Rotbach, bis wir nach zwei Kilometern rechts abbiegen müssen. Die Markierungen sind immer unübersehbar und werden zusätzlich noch durch Streckenposten schon von weitem angezeigt. Jeder Kilometer ist ausgeschildert, sodass man immer das Tempo kontrollieren kann.

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Informationen: Bottroper Herbstwaldlauf
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