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Laufberichte

Randnotizen

26.02.12
Autor: Klaus Duwe

Auf einem Laufportal kommt man nur  zu Wort, wenn man läuft. Es sei denn, man ist der Chef. Manche nennen mich so. Manche glauben aber auch, das sei der Joe. Weil er so viel schreibt. Aber er läuft auch viel. Ich kann das zurzeit nicht, will aber trotzdem was zu sagen haben. Wenn euch mal was anderes als ein Laufbericht interessiert, dann lest weiter.

Meine erste Laufreise führte mich auf Malta. Inspiriert hatte mich in einem Laufbruch ein kleines Foto, auf dem hinter einer Läufergruppe die Kathedrale und die Festung von Mdina und blühende Sträucher zu sehen waren (siehe Bildgalerie). 2004 war es soweit. Urkunde, Ergebnisliste und Finisherfoto sind noch ordentlich verwahrt und erinnern mich im wahrsten Sinne des Wortes an „bessere“ Zeiten: 4:08:38! Allerdings damals noch ohne Fotoapparat.

Irgendwie lässt mich Malta nicht los. Es ist auch zu verlockend, sich Ende Februar auf der kleinen Mittelmeerinsel  einen Vorgeschmack auf den Frühling zu holen.  Zweimal wiederholte ich die Reise und nach längerer Pause will ich dieses Jahr wieder den abwechslungsreichen Lauf quer über die halbe Insel wagen. Die Vorfreude ist so groß, dass ich an meinem Reiseplan  auch dann noch festhalte, als ich einsehen muss, dass es mit dem Laufen nichts werden wird.


Große Geschichte, schnell erzählt


Zweieinhalb Stunden dauert der Flug, dann landet man auf dem kleinen aber feinen Airport.  Malta  ist nur 316 qkm groß und hat etwa 385.000 Einwohner,  liegt ungefähr 90 Kilometer südlich von Sizilien und gehört seit 2004 zur EU. Seit 2008 ist der Euro offizielles Zahlungsmittel. Hauptstadt ist Valetta mit etwa 7.000 Einwohnern. Gesprochen wird englisch und maltesisch, was zu den semitischen (arabischen) Sprachen gehört, mit der Besonderheit, dass lateinisch geschrieben wird.

Noch eines sollte man wissen: auf Malta fährt man links. Die Engländer waren also mal hier. Als 1798 Malta von den Franzosen erobert wurde, riefen die Malteser die Engländer zu Hilfe. Denen gefiel die strategisch günstig gelegene Insel so gut, dass sie gar nicht mehr weg wollten und Malta 1814 in ihr Kolonialreich „aufnahmen“. Erst 1964 wurde Malta unabhängig. Die britischen Truppen zogen 1979 ab und die Touristen kamen.

Zuvor schon hinterließen Phönizier, Griechen, Karthager, Römer, Sarazenen, Normannen und die Johanniter auf Malta und den Nachbarinseln Gozo und Comino ihre Spuren. Zeugen einer noch viel älteren Vergangenheit aber sind riesige Tempelanlagen, die man sonst nirgendwo findet und die älter sind als die Pyramiden in Ägypten.

Geprägt wird Malta vornehmlich durch die Herrschaft des Ritterordens vom Hl. Johannes (1530 – 1798). Sie bekamen die Inselgruppe von Karl V. geschenkt, nachdem sie Jerusalem und Rhodos aufgeben mussten. Fortan nannten sie sich Malteser. Der erfolgreiche Widerstand der Ordensritter (und maltesischer Hilfstruppen) gegen die Türken (Große Belagerung 1565) stoppt das Vordringen des osmanischen Reiches in das westliche Mittelmeer. 1798 kommt dann wie schon erwähnt Napoleon …

Wer nicht durch die zwei Häfen (Masamxett Harbour und Grand Harbour) mit den 10 Buchten schippert, war nicht auf Malta. Das gilt auch für die Hauptstadt Valetta. Unmöglich kann ich alle historischen Gebäude und Kirchen, mächtige Festungsanlagen und Werften erwähnen und schon gar nicht deren Geschichte erzählen.

Noch etwas sollte man wissen. Ihr kennt doch das Kreuz auf der Maltesischen Flagge? Richtig, es ist das …. Nein, doch falsch. Das Malteser Kreuz ist auf der Aquavit-Flasche, auf der Flagge ist das St. Georgs-Kreuz -  und das noch gar nicht sehr lange. Im zweiten Weltkrieg kam es nämlich zu heftigen Kämpfen, weil von hier aus der Nachschub für das deutsche Afrikacorps empfindlich gestört wurde. Dafür erhielt die Bevölkerung der Insel vom Englischen König das Georgskreuz verliehen.

 

Der Marathon -

Start in Mdina

 

 

Blick auf Mdina mit Kathedrale und Festung

 

 

Letzte Kilometer und Ziel

 

12
 
 

Informationen: Malta Marathon
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