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Laufberichte

Run im Hamburger Nobel-Vorort

21.08.05

Stadtmarathon mit viel Landschaft


Blankenese ist ein westlicher Stadtteil von Hamburg im Bezirk Altona und gehört zu den Elbvororten. Blankenese ist ein ehemaliges, von Fied Breckwoldt 1301 gegründetes Fischerdorf. Aus einem schmucken Hangdorf, in dem Kapitäne und Lotsen ihren Lebensabend verbrachten, entwickelte es sich zu einem großbürgerlichen Villenviertel, dessen Bevölkerung sehr wohlhabend war. 1919 vergrößerte sich die reiche pinnebergische Landgemeinde durch den Zusammenschluss mit dem benachbarten Dockenhuden, ehe sie 1927 durch das Groß-Altona-Gesetz gegen den Willen vieler Blankeneser zum Vorort der Großstadt Altona/Elbe wurde. 1938 ging Blankenese schließlich zusammen mit Altona in Hamburg auf. 

 

Die Elbe vor Blankenese ist fast 3 Kilometer breit. Von den Sandbänken, die sich in diesem Bereich bildeten, leitet sich der Ortsname ab: BLANK, niederdeutsch. für "weiß", und NESS für "(nasse) Landzunge". Der Mündungsbereich, das Mühlenberger Loch, ist heute ein einzigartiges Süßwasserwatt.


Der Blankenese Marathon ist noch ein sehr junger Marathon mit ca. 100 Teilnehmern auf der Marathondistanz und über 1.500 Startern auf der Halbmarathon-Strecke. Hamburg ist die Stadt, in der weltweit die meisten Marathons ausgetragen werden. So war es kein Zufall, dass am Vortag gleich zwei Marathons in der Hansestadt stattfanden. Einer wurde vom 100 Marathon Club um den Öjendorfer See veranstaltet, der andere anlässlich des 70-jährigen Geburtstages  von Marathon-Weltrekordsammler Horst Preisler und dem LAV Hamburg Nord. Es war auch kein Zufall, dass einige Läufer am Sonntag wieder an den Start gingen und sich über die Veranstaltungen vom Vortag austauschten.


Nach der Startnummernausgabe auf dem Blankeneser Marktplatz und den obligatorischen Vorbereitungsmaßnahmen wurden die Läufer aufgefordert, sich zum Start an das Elbufer zu begeben, welcher 10 Gehminuten vom Marktplatz entfernt war.

 

Der Startschuss erfolgte um 9.00 Uhr bei 18°C und bewölktem Himmel. Die ersten Kilometer des Kurses führten neben der Elbe auf dem Elbuferweg entlang. Normalerweise hat man dort einen prächtigen Ausblick auf die Hafenanlagen der anderen Elbseite, aber nicht an diesem Tag, da leichte Nebelfelder die Sicht verdeckten. Nach rund zwei Kilometern entfernten wir uns von der Elbe und liefen durch die hügeligen Parkanlagen von Blankenese auf die Elbchaussee, wo sich Villen und Gärten aneinander reihten. Nach einigen langen, moderaten Anstiegen folgte ein längerer, steiler Abstieg durch die engen Gassen hangbebauter Villen-Viertel auf dem Strandweg, der die Blankeneser Strandpromenade darstellt. Das  Panorama hatte südländisches Flair, es fehlte nur die Sonne.

 

Ein Frühstück auf einer der Terrassen wäre jetzt sicher schön gewesen. Schon bald verlor ich solche Gedanken, denn es ging über Treppen hinauf zum Polterberg.  Auf diese bekannten Stufen wurde ich schon in den Vorerzählungen aufmerksam gemacht, denn sie prägen signifikant die Streckencharakteristik. Es sind zwar nur zwei Treppenanstiege im Abstand von drei Kilometern, aber man überwindet dort einige Höhenmeter, die einem ganz schön aus der Puste bringen können. Dort oben, nach unzähligen Stufen, kaputt und schwer schnaufend angekommen, ging es eine herrliche Waldpassage entlang der Berghänge.

 

Bei Kilometer 19 trennte sich die Halbmarathon von der Marathon-Strecke. Für die Halbmarathonläufer führte der Kurs zum Ziel und für die Marathonis begann an diesem Punkt eine 21 Kilometer-Schleife. Die zweite Hälfte war viel flacher und landschaftlich homogener als die erste, dennoch bot sich uns eine sehr abwechslungsreiche Gegend. Wir liefen entlang von Golf-, Hockey- und Fußballplätzen und beobachteten andere Sportler bei ihren Aktivitäten.
Weiter führte der Kurs über Felder, Wiesen und Pferdekoppeln. Ich hätte nie gedacht, dass ein Stadtmarathon so viele landschaftliche Akzente bieten kann. Es wurde nie langweilig, da die Landschaft immer genügend Abwechslung bot, wirklich toll.

 

Nachdem wir die Schleife beendet hatten, trafen wir wieder auf die Abzweigung und durften nun auch die letzten zwei Kilometer ins Ziel laufen. Dieses war auf dem Blankeneser Marktplatz, wo wir auch schon zuvor unsere Startunterlagen erhielten und unser Gepäck abgegeben hatten.

 

Fazit: ein landschaftlich sehr schöner und abwechslungsreicher Marathon, wie ich ihn lange nicht erlebt hatte.

 

Teilnehmer:

Marathon: 100 

Halbmarathon: über 1.500

11 Kilometer-Erlebnislauf: fast 300

 

Streckenbeschreibung:

erste Hälfte hügelig, zweite Hälfte flach

 

Zeitnahme:

Chipsystem

 

Gratifikation:

Medaille, Urkunden-Ausdruck im Internet, Finisher-Shirt

 

Drumherum:

Duschen befinden sich 500 Meter vom Ziel entfernt,

Parkmöglichkeiten sind sehr knapp, gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, Gepäckabgabe möglich

 

Verpflegung:

alle vier Kilometer: Wasser, Bananen und Corny´s

 

Zuschauer/Atmosphäre:

nur im Start-/Zielbereich sind Zuschauer, sonst läuft man alleine.

 

Informationen: Blankeneser Marathon
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