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Laufberichte

Advent in Bertlich

28.11.10

Inge und Christiane fotografieren und applaudieren fleißig wieder in gewohnter Weise. Was wäre ich ohne meine Fans?

Für mich geht es wieder durch die Felder und nach einer kleinen Steigung habe ich mal einen weiten Blick auf die vor mir Laufenden. Die 30 km Läufer sind jetzt auch auf der Strecke und die Halbmarathonläufer ziehen zum Endspurt an. An einer Verpflegungsstelle trennen sich unsere Wege.  Marathonläufer nach links, Halbe nach rechts.

Ich komme mit Peer ins Gespräch. Er hat in Köln bereits seinen 100sten Marathon geschafft und fotografiert heute noch ganz entspannt auf der Strecke. Trotzdem wird er heute seine Altersklasse gewinnen und deutlich unter 4 Stunden bleiben. 

Jetzt wird es ruhiger auf der Strecke und ich kann meine Gedanken schweifen lassen. Ein interessantes Laufjahr geht zu Ende. Mit Kevelaer im Schnee fing es an. Düsseldorf, Duisburg und Münster als Stadtmarathons und die kleinen Landschaftsläufe in Hesel. Bissendorf und Waldniel. Dazwischen lagen noch Marburg, Bertlich und Essen. Zuletzt dann noch der außergewöhnliche Brückenlauf in Wesel. Welcher Lauf war der schönste? Schwere Frage, vielleicht Münster - aber ich möchte keinen missen.

Seit km 19 laufe ich mit einem jungen Mann zusammen. Es ist Andreas und er ist eigentlich Triathlet. Sein Lauftempo passt mir gut und so werden wir bis ins Ziel  zusammenbleiben. 

Die Halbmarathonmarke ist erreicht und meine Uhr zeigt 1:59. Na prima.  Wieder geht es über die Landstraße und dann Richtung Bertlich. Mir ist alles vertraut und doch nicht langweilig. Nochmals geht es am Stadion vorbei und Inge und Christiane sind wieder zur Stelle. Ich nehme noch ein Stückchen Traubenzucker und einen tiefen Schluck Cola.

28 km sind geschafft. Ein Punkt an dem die Beine langsam schwerer werden. Auch an den Kilometerzeiten merke ich dies. An den Verpflegungsstellen suche ich jetzt Cola und stärke mich auch noch mit Bananenstücken. Hier ist ja alles im Angebot. Wieder geht es über die Bahnstrecke und dann überqueren wir nochmals die Landstraße. Es ist interessant die gleiche Strecke zu unterschiedlichen Jahreszeiten zu laufen. Sie verändert dann doch ihr Gesicht jedes Mal. An den Bauernhöfen und einzelnen Häusern ist nun schon die Weihnachtsdekoration angebracht. Ja, in vier Wochen ist Weihnachten und das Jahr 2010 fast um.

Nochmals muss ich auf den löcherigen Untergrund achten und entsprechend die Füße heben. Ab und zu kommt mir ein Auto entgegen. Es sind meistens Anwohner die den Lauf kennen und entsprechend vorsichtig fahren.

Auf einem langen Radweg geht es dann an der Straße längst und aus einem Querweg taucht eine Gruppe Nordic-Walker auf. Das motiviert mich nochmals zügig an ihnen vorbei zu ziehen. An der Kreuzung zur Bundesstraße macht mir der Polizist wieder den Weg frei. Dann habe ich die letzten 3 Kilometer vor mir. Das Kaufhaus rückt näher und ich kann bereits den Lautsprecher hören.  Jetzt sehe ich schon das Stadion und darf nach links abbiegen. Durch ein Tor komme ich ins Stadion und muss noch eine Runde auf der Aschenbahn laufen. Dann geht es durch den großen Zielbogen und meine Startnummer wird eingescannt. 4:05:50 zeigt meine Uhr, das ist heute Platz 1 in meiner Altersklasse.

Inge und Christiane sind schnell bei mir und bringen mir eine warme Jacke und eine Cola. Sie gratulieren mir zum Dutzend und es ist auch noch gleichzeitig die Nr. 75 in meiner Sammlung.  Wer hätte das gedacht, als ich 1991 meinen ersten Marathon lief.

Überraschend schnell kommt auch Lara mit neuer persönlicher Jahresbestzeit ins Ziel, und schafft damit den Platz 2 in der W40. Jetzt schnell unter die warme Dusche und danach treffen wir uns alle wieder in der Pausenhalle Bernd hat sich wieder den Alterklassensieg geholt. Sabrina und Friedhelm sind zusammen gelaufen und haben sich damit Platz 3 und 7 gesichert. Der VfL Bergheide kann also wieder mit seinen Aktiven zufrieden sein. Da ist ja fast schon Weihnachten für uns.

Bei Kaffee und Christstollen schauen wir uns noch die Siegerehrung an. Schnellste waren heute Manfred Poloschek vom Marathon-Club- Menden  in 3:05:09 und Ursula Lause vom VfB Salzkotten mit 3:41:37. Die Altersklassensieger erhalten noch kleine Pokale und die Läufer können hier ihre Urkunde abholen oder später aus dem Internet drucken.

Dann fahren wir nach Hause und feiern dort noch den ersten Advent. Bald werden alle vier Kerzen brennen. Dann ist es Zeit neue Pläne für 2011 zu machen. Bertlich wird auf jeden Fall in meiner Planung  wieder vorkommen.

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Informationen: Bertlicher Straßenläufe
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