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Laufberichte

Tut gut!

14.05.11

Obwohl ich erst auf der ersten Runde und irgendwo in der Mitte des Feldes bin, werde ich in Steinach wieder angefeuert, als sei ich an der Spitze. Dann, kurz vor dem Ende der Begegnungsstrecke kreuzt mich die Führende der Frauen.

An der Kirche St. Peter  und dem Kornhaus vorbei  steuere ich zur Rathausplatz.  Das Kornhaus beherbergt heute ein Heimatmuseum, früher lagerte da der Reichtum der Stadt, das Getreide aus dem fruchtbaren Hinterland, welches sogar in die Schweiz ausgeführt wurde. Körner für die zweite Runde habe ich noch genug und die Unterstützung des Publikums gibt noch einen zusätzlichen Schub mit auf den Weg. Auf der Hochstatt warten  viele Kinder darauf, dass sie abgeklatscht werden. Es geht in der kurzen Stadtquerung zu und her wie bei einem großen Marathon in einer Weltmetropole.

Ein Vorteil eines Marathons auf zwei Runden ist, dass ich verpasste Fotomotive nochmals vor die Linse bekomme. Die wichtigsten Eindrücke habe ich festgehalten und kann mich vermehrt auf das Laufen als solches konzentrieren, denn heute teste ich das erste Mal einen Straßenschuh „meiner Marke“. Nach den durchwegs positiven Erfahrungen auf den Trails habe ich großes Vertrauen, dass die Entwickler bei ihrer ersten Kollektion für die Straßenläufer wussten, was sie tun. Und ich werde nicht enttäuscht.

Im Teich der Laufschuhe ist er mit einer Sprengung von 9mm und einem Gewicht von 255g ein flacher, leichter Fisch. Aber dadurch ist er schnell. Mir fällt auf, dass ich sehr leichtfüßig und effizient laufe und habe Spaß daran. Klar ist die Halbmarathonspitze, welche mir ausgangs Steinach entgegenkommt, viel schneller, aber als Feierabendläufer bin ich meiner Meinung nach ganz flott unterwegs.  Das Gefühl hält an, bis ich wieder im Ziel bin und wird durch die Zeitnahme bestätigt. Fast fühle ich mich so jung, wie ich in der auf Bildschirmen laufend aktualisierten Wertung gemacht werde. Aus unerfindlichen Gründen werde ich noch meiner vergangenen Alterskategorie zugerechnet. Mit dem alkoholfreien Bier und einem Stück Hefezopf in der Hand mache ich mich bei den Zeitnehmern bemerkbar und weise sie auf den kleinen Irrtum hin. In der aktualisierten Wertung  bin ich dann in meiner Altersklasse aufgeführt, sogar noch acht Plätze weiter vorne.

Während ich im Ziel ein paar Minuten auf Gerhard warte, den ich seit Mitte März alle zwei Wochen an einem Marathon oder Ultra getroffen habe, kommt nicht unerwartet ein starker kalter Wind auf, der den Regen bringen wird. In der Tat schenken wir beim Gang zu den Duschen der reichlich bemalten, neugotischen Fassade des Heilig-Geist-Spitals keine große Beachtung mehr. Der strömende Regen lässt uns die Augen auf den Boden gerichtet halten.

Bis hin zu den heißen Duschen bietet der Marathon beim Bad Waldseer Lauffieber alles, was man von einer solchen Veranstaltung erwarten kann, und das alles für wenig Nenngeld. Wer nicht dringend eine Medaille braucht, dem ist damit gedient. Und falls sich die Funktionsshirts im Kasten nicht schon stapeln, kann man gegen einen bescheidenen Betrag eines dieses Anlasses erwerben, welches erst noch den Styltest  besteht (was anderswo nicht immer der Fall ist).

Nach meinem kurzen Aufenthalt in Bald Waldsee anlässlich des Lauffiebers kann ich die Behauptung auf der Website der Stadt auf jeden Fall bestätigen: Bad Waldsee tut gut.

Marathonsieger

Männer

1  WITTMANN, Steffen  Laufarena Allgäu  2:50:57 
2  RUF, Andreas  Illertissen  2:52:25  
3  BENKE, Tobias  Team Fahrrad u. Fashion Shop Illertissen  2:56:06 

Frauen

1  GERSTENACKER, Dina  Tuja Ulm  3:28:37
2  FAUSER, Birgit  LG Bad Waldseer Lauffieber  3:32:09   
3  WÖHRMANN, Ute  Lauftreff Aulendorf  3:34:03  

112 Finisher

123
 
 

Informationen: Bad Waldseer Lauffieber
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